Hallo meine Liebe,
Du wirst es kaum glaube, aber Klammern geht selbst auf so weiter Entfernung.
Ich pflege seit nahezu 3 Jahren ein " unverbindliches " Verhältnis zu einem Mann, der über 300 Km von mir entfernt wohnt.
Gerade bei diese Entfernungen ist es so, dass man den anderen nicht " kontrollieren " kann und der Meinung ist, dass man ihn dadurch verliert.
Da ich Deine Situation nicht kenne, beschreibe ich Dir meine und vielleicht findest du Parallelen....
Ich bin oder war der Meinung, dass er mich vielleicht irgendwann mal vergisst und habe ihm ständig angerufen und Briefe geschrieben. Auch das ist Klammern...
Wenn man ständig präsent ist, bekommt der andere keine Chance das Gefühl zu bekommen einen zu vermissen.
Ich führe keine WE Beziehung, sondern durch unsere Umstände eine völlig aussergewöhnliche und für andere teils unverständliche Beziehung, aber es ist dennoch sehr bemerkenswert, dass wir trotzallem miteinander so verbunden sind und er die Ruhe und Geduld hat auf mich zu warten.
In diesen 3 Jahren hatten wir sehr viele Krisen und sehr oft totale Funkstillen, weil ich von der Angst übermannt wurde, dass ich ihn verlieren könnte.
Wenn man in einer WE Beziehung lebt, hat man eine " eigene " Welt, worauf der andere keinen Einfluss hat.
Dass man nichts falsch machen will, ist verständlich, aber eigentlich ist diese Angst unbegründet. Es zeigt ein großes Maß an Unsicherheit und man verharrt in einer Rolle, die einem schadet, weil man sich immer nur von der " Besten Seite " zeigen möchte. Aber alles hat zwei Seiten ! Ich sage immer... in einer Beziehung müssen die Fehler zueinander passen. Man muss auch mal Dampf ablassen können, denn sonst wird man sich fremd. Ich hatte vor ungefähr über einem Jahr eine total Funkstille von fast 2 Monaten heraufbeschsworen, weil ich dachte, dass ich etwas falsch gemacht habe... Ich konnte und wollte mich nicht mehr melden und war der Meinung, dass es vorbei sei. Ich litt in dieser Zeit wie ein Hund und nahm den Valentinstag als " Anlass " mich wieder bei ihm zu melden... Einfach so ! Ich schickte ihm eine E-Mail mit unverbindlichen Grüssen und promt meldete er sich per E-Mail zurück mit der Frage, wie es mir denn gehen würde. Das veranlasste mich, mich wieder bei ihm telefonisch zu melden und unsere "Beziehung" wurde noch vertrauter und noch inniger.( Kaum zu glauben , aber wahr!)
Weisst Du meine Liebe, es kommt immer zusammen, was zusammen gehört. Man sollte jedoch nie versuchen Dinge auf Teufel kommt raus passend machen zu wollen.
Ich denke und finde, dass Du Dir auch " Deine Welt" gönnen solltest und nicht ständig verfügbar sein. Es bringt Dir nichts, wenn Du ihn in Ketten legst und ihm die Luft zum Atmen raubst. Es gibt genug Männer, die eine Nähephobie haben. Man bringt eher eine Katze zum Baden, als dass es Männer ertragen, ständig " umsorgt " und " beachtet " zu werden.
Lass doch auch mal ein WE platzen, damit du wieder eigene Freiräume hast und andere Eindrücke bekommst, denn diese tun einer Beziehung sehr gut.
Lass es einfach auf Dich zu kommen und versuche nicht alles unter Deine Fittiche zu bekommen. Man kann keine Beziehung planen wie ein Seelandemanöver, denn man hegt zuviele Erwartungen und ist enttäuscht, wenn der Mann keine in Betongegossene Mulde ist, wo man sein Wünsche hineinleert und diese genauso erfüllt bekommt.
Wenn Du einen Baum pflanzt, kannst Du ihn nicht täglich rausreissen, nur um zu schauen, ob die Wurzeln gewachsen sind.
Liebe ist wie ein Dünger, aber zuviel ist auch schädlich.
Schalt einen Gang zurück, damit Dein Freund Dir folgen kann.
Viele Liebe Grüsse Ester