Hallo zusammen,
ich wende mich in der Hoffnung hier Rat zu finden an Euch. Meine Frau und ich sind nun 10 Jahre zusammen und davon 9 Jahre zusammen. Kinderwunsch bestand schon immer, auch schon sehr früh zu Beginn unserer Beziehung. Leider hat es zu Anfang nicht geklappt, diverse Kinderwunschbehandlungen, eine Fehlgeburt bis zu dem Zeitpunkt als meine Frau einen Gynäkologen gefunden hat, der sich voll auf sie einstellen konnte und dem wir es zu verdanken haben, dass zunächst im Jahr 2006 unsere Tochter und dann im Jahr 2009 unser Sohn auf natürlichem Weg zur Welt kam. So weit so gut.
Unserer finanzielle Situation gestaltet sich leider etwas schwierig. Ich befinde mich seit 4,5 Jahren in der Privatinsolvenz. Diverse Fehler in meiner Vergangeheit zwangen mich leider zu diesem Schritt. Auch meine Frau wird in absehbarer Zeit diesen Weg wählen müssen, da es finanziell auch bei ihr nicht so gut aussieht. Auf der anderen Seite führen wir eigentlich ein einigermaßen gefestigtes Leben. Beide haben wir Arbeit (öffentlicher Dienst), wohnen sehr schön und können unseren Kindern bislang noch alles bieten.
Im Sommer 2010 erkrankte mein Vater schwer und verstarb Weihnachten 2010 auch an seiner Erkrankung. In dieser Zeit kam bei uns die Frage nach einem dritten Kind auf. Mir war bei dem Gedanken eigentlich damals schon sehr mulmig, habe aber leichtsinnigerweise zugesagt. Nun hatte ich im weiteren Verlauf aber viel Zeit nachzudenken und habe meiner Frau im Oktober letzten Jahres die Frage gestellt, ob sie es sich mit einem dritten Kind wirklich gut überlegt hat und ich mir wirklich nicht mehr sicher bin, ob das eine gute Enscheidung ist. Allein die finanzielle Situation spricht dagegen. Auch muss ich zugeben, dass meine Belastungsgrenze mit zwei Kindern erreicht ist. Wenn meine Frau arbeitet, dann immer 12 Stunden jeweils im Wechsel Tag/Nacht, genau wie ich. Dieses versteht sie nicht und sie lässt auch die finanzielle Sache völlig außer Betracht. Sie meint immer nur, sie sein noch nicht fertig, es würde etwas fehlen und ich habe ihre Lebensplanung zerstört. Auch wolle sie einmal noch alles richtig machen und sie habe ja nichts außer die Arbeit und dem Privatleben. Sie zieht sich immer mehr zurück und macht auf mich manchmal schon einen depressiven Eindruck. Auch schwankt sie mit ihren Stimmungen. Mal ist sie wie immer, wir lachen und albern zusammen und zwei Minuten später habe ich einen völlig anderen Menschen vor mir. Zutiefst traurig und mir gegenüber auch sehr verletzend. Sie stellt unsere komplette Beziehung, die ganzen letzten 10 Jahre in Frage und macht alles von diesem dritten Kind abhängig. Ich selber bin mit meinem Latein am Ende. Ich liebe Sie und meine Familie, habe ihr das schon oft gesagt, aber auch mein Nervenkostüm wird dünner. Wir sind mittlerweile bei einer Beratungsstelle, in die ich sehr große Hoffnung setze, wobei meine Frau auch schon gemeint hat, dass das alles sinnlos sei und die Entscheidung bereits gefallen sei. Sie müsse halt sehen, ob sie damit klar kommt oder unsere Beziehung würde daran kaputt gehen. Mich würde jetzt Eure Meinung dazu interessieren. Ich suche ja mittlerweile schon die Fehler bei mir, ob ich irgendetwas anders machen kann. Vielleicht hat ja noch jemand einen Tip für mich.
Lg