mattes79Hallo,
da ich in einer ähnlichen Situation bin, nur auf der anderen Seite, hoffe ich, dir etwas weiterhelfen zu können.
Mein Partner und ich sind seit ca. 3 Jahren zusammen und führen eine sehr harmonische Beziehung, sehen uns aber nur am Wochenende. Er hat 3 Kinder, der jüngste ist 11 Jahre alt. Ich habe keine Kinder. Unsere Entfernung ist doppelt so weit wie eure. Ein tägliches Pendeln zur Arbeit wäre daher nicht möglich.
Auch bei uns ist es so, dass die Kinder 2 Abende in der Woche beim Papa sind und alle 2 Wochen am Wochende.
Ich finde es sehr schön, dass die Kids so viel vom Papa haben und er immer für sie da sein kann, auch wenn gerade keine Papa-Zeit ist. Dadurch haben die Kids die Trennung der Eltern auch viel besser verkraftet, denke ich. (Die Trennung war lange bevor wir uns kennen lernten.)
Ich bin sehr froh und auch stolz, wie mein Partner sich um seine Kinder kümmert. Da ich selbst Scheidungskind bin und das damals als Kind ganz anders erlebt habe, weiß ich sehr genau, wie wertvoll das für die Kinder ist.
Ich habe auch immer gesagt, dass das im Moment das Wichtigste ist. Unsere Zeit mit dem Zusammenwohnen und gemeinsamem Alltag wird noch kommen, wenn die Kinder den Papa nicht mehr so sehr brauchen.
Die Kinder müssen also nicht auf ihren Vater verzichten. Er nimmt immer noch an ihrem Alltag zu einem großen Teil teil. Sie wissen, dass er da ist, wenn sie ihn brauchen.
Ich bin der Meinung, dass sowas Priorität hat, auch wenn es im Moment für mich persönlich Nachteile bringt. Natürlich würde ich auch jetzt gerne mit meinem Partner zusammen wohnen. Aber aus beruflichen Gründen ist es für mich nicht möglich, nach dort umzuziehen.
Wir reden öfter darüber uns sind uns dessen bewusst, dass es momentan so ist und in ein paar Jahren anders sein wird. Wenn die Beziehung ansonsten stabil und liebevoll ist, übersteht man diese Zeit.
Daher würde ich an deiner Stelle meine Tochter an erste Stelle setzen. Sie ist auch erst 11, das wird noch dauern, bis sie dich weniger sehen möchte. Also ich würde nicht von "demnächst" ausgehen, wie du weiter oben geschrieben hast.
Auch sehe ich als weiteres Problem, dass du schreibst, dass deine Arbeit 100km von dem Wohnort deiner Partnerin entfernt ist und du diese Strecke nicht jeden Tag fahren willst. Wenn deine Tochter älter ist, bliebe ja dann immer noch das Problem mit der Entfernung zu deiner Arbeit. Also ein weiteres Hindernis, für das eine Lösung gefunden werden müsste.
Ich sehe es als legitim, dass deine Partnerin nicht ihren Wohnort, Freunde und Familie aufgeben möchte. Das ist ihr gutes Recht.
Da dich selbst nur deine Tochter an deinen momentanen Wohnort bindet, löst sich dieses Problem in ein paar Jahren von selbst. Denn deine Tochter ist irgendwann erwachsen und wird ihre eigenen Wege gehen.
Die Familie und Freunde deiner Partnerin sind jedoch eine konstante Größe, die man hoffentlich ein Leben lang hat. Das würde ich auch nicht aufgeben wollen.
Meine Lösungsvorschlag: Abwarten, bis deine Tochter alt genug ist und dann zu deiner Partnerin ziehen. Für die Entfernung zu deiner Arbeit musst du dann noch eine Lösung finden.