Hallo zusammen,
mein Name ist Jayne und ich bin neu hier. Ich habe einfach das dringende Bedürfnis, mir alles von der Seele zu schreiben. Ich weiß nicht wo ich anfangen soll, deshalb nehme ich den Anfang.
Ich bin Ende 20 und mein Vater starb vor gut einem halben Jahr. Ich hatte nie die rosigste Kindheit und habe mit 17 meinen jetzigen Mann kennengelernt. Wir sind demnach schon lange zusammen und hatten natürlich auch Tiefs, aber in meinem Augen mindestens doppelt so viele Höhen. Wir sind seit zwei Jahren verheiratet und haben zwei Hunde. Einen haben wir vor einem Monat dazu bekommen. Wir sind vor zwei Monaten in ein größeres Haus gezogen und haben uns alles schön gemacht. Auf einmal kam die Wende - wir hatten einen Streit, der das Fass bei ihm zum überlaufen gebracht hat. Es war nichts wildes, ein ganz normaler Streit. Ihm wurde bewusst, dass ich über diese vielen Jahre viel in ihm kaputt gemacht hätte und dass er eine Woche nach unserem zweiten Hochzeitstag keine Gefühle mehr für mich hat. Meine Hoffnung ist immer noch, dass alles schlechte, was er sieht oder was passiert ist, diese Gefühle betäuben und ich ihm das beweisen darf. Ich weiß, dass ich an mir selbst arbeiten muss, dass ich vieles ändern muss, ihm Freiraum geben, ihm mehr wertschätzen - denn auch das bleibt nach vielen Jahren oft auf der Strecke. Wir sind jetzt seit einer knappen Woche räumlich getrennt, damit er Zeit für sich hat. Ich nehme Antidepressiva, hangel mich von Tag zu Tag. Ich bin vorerst krankgeschrieben und kann nicht mal daran denken, zu arbeiten. Gestern hatte ich meinen Tiefpunkt. Ich war nicht bei mir und habe ihm geschrieben, dass ich wissen muss, ob er mich noch liebt. Er hat mir nicht darauf geantwortet, auch wenn er vorher in Unterhaltungen schon gesagt hat, dass er das nicht mehr tut. Er hat nur gesagt, dass er das alles nicht mehr will und diesen ganzen Schritt nicht ein zweites Mal gehen will. Er ist ein innerliches Wrack, wie ich. Ich durfte kein Auto mehr fahren, wohne aber gerade mal hier und mal da und habe mich doch ins Auto gesetzt. Ich stand auf einmal einfach in der Tür, obwohl ich ihm die Zeit geben wollte. Er ist mein Lebensmittelpunkt und ich weiß nicht weiter.
Ich weiß auch nicht, was ich jetzt mit meinem Post hier erwarte, nichts kann irgendwas ungeschehen machen oder mir in dieser Situation helfen. Ich habe einfach keinen Lebensmut mehr.
Viele Grüße
Jayne