Weg von ihm
Hallo,
gerade in letzter Zeit wurde hier ja viel genau darüber geschrieben. Sei froh darüber, daß Du noch so jung bist, da steht Dir doch alles noch offen. Plane keine Trennung auf Zeit, laß Dir kein "Freundschaftshintertürchen", sondern brech den Kontakt ab. TRENNE DICH.
Ich kenne das ganz genau, das Leben "in der Warteschleife". Man isoliert sich immer mehr, weil nur die gemeinsamen Stunden zählen. Sämtliche andere Aktivitäten, bis hin zur Lebensplanung sind immer nur Ablenkung; macht man halt, weil er gerade nicht kann. Gerade weil man es nicht für sich macht und somit auch nicht genießt, reduziert man es immer mehr. Aber die Einflüsse von der Umwelt, Freundschaften, die Ziele, die man sich selber steckt sind so wichtig für's Selbstbewußtsein.
5 Jahre sind so eine lange Zeit. Mach Dir immer wieder klar, daß er und seine Ehefrau irgendein Arrangement getroffen haben, mit dem die beiden klarkommen. Auch wenn Du Dir das nicht vorstellen kannst und willst, die leben so und können das noch sehr sehr lange weiter durchziehen. Vielleicht findet seine Frau das "nicht so toll", aber der Punkt ist: wenn sie sich bis jetzt nicht getrennt haben, welchen Anlaß könnte es geben, daß es passiert??? So bitter das ist, es gibt keinen. Sie weiß von Dir und lebt damit, warum sollte es sie plötzlich dermaßen stören, daß sie sich trennt? Er hat alle Freiheiten, die ein Mann sich wünschen kann, hat sein zu Hause und Dich, ging über Jahre gut, dann beläßt man es bequemerweise dabei.
Vergeude nicht noch mehr Zeit an ihn. Deine Situation wird sich immer weiter verschlimmmern, wenn Du sie nicht änderst, es ist kein Teufelskreis, sondern eine Spirale nach unten. Ich kann es nur immer wieder sagen, wenn man selber merkt, wie es einem gegen den Strich geht, sich schlecht fühlt und negative Veränderungen an sich feststellt, dann ist das kein Liebesverhältnis mehr, dann wird das Verhältnis zur Sucht. Man merkt selber, wie man sich völlig irrational immer fester dran klammert, obwohl man sich immer schlechter dabei fühlt. Und genau an diesem Punkt ist es superschwer sich das einzugestehen und man hält es selber für unmöglich, sich zu befreien. Man denkt, man kann ohne den anderen nicht leben und entschuldigt das mit "der Liebe seines Lebens". Man kann sich nicht mehr vorstellen, jemals wieder jemanden so lieben zu können - nein, das wird man auch nicht, weil man daraus gelernt hat und hoffentlich clean bleibt(sprich man läßt sich nie wieder mit Haut und Haaren auf so einen Menschen ein). Aber sag mal einem Alkoholiker, daß das Leben ohne Schnaps viel schöner und gesünder ist, das kann der sich auch nicht vorstellen... Man sieht es doch, wie es den Frauen geht, die den Absprung finden: sie müssen erst ganz unten sein, die Demütigungen und Verletzungen müssen unerträglich werden, bevor sie diesen Schritt machen. Das Fatale ist, daß man sich in diesem Stadium so klein und minderwertig fühlt, daß man ewig drauf hofft, daß der Geliebte sich doch noch als Retter entpuppt. ABER ER IST DIE URSACHE DEINES LEIDENS, DER RETTET DICH NICHT!!!! Das mußt Du selber schaffen, aber glaub mir, wenn Du mal Abstand hast, dann fühlst Du Dich besser und auch wenn Du Dich oft einsam fühlst, Du spürst Dich wieder selber und erhältst das Wichtigste zurück: Deine Eigenliebe, die hast Du nämlich vorher ganz aufgegeben, sonst könnte das niemand mit Dir machen und sie wird Dich dann auch davor bewahren, daß Dir so was nochmal passiert!
Also, sei stark, geh raus in DEIN Leben. Auch wenn Du erst mal leidest wie ein Hund, schlimmer als dieser Dauerzustand jetzt ist es nur ganz kurz und Du wirst danach mit Sicherheit belohnt!!!
Liebe Grüße, Zelda.