Na prima.
Ich wollte Hilfe und kann mich jetzt für meine Entscheidungen rechtfertigen. Toll.
Mein Mann hat zumindest nur die Augen gerollt.
1. Man gratuliert.
Egal, ob man die Entscheidung gut findet (wobei ich nicht verstehe, was an meiner Entscheidung falsch sein soll oder irgendjemand als falsch betrachten soll. Oder wieso sich irgendjemand das Recht herausnehmen sollte, daran zu zweifeln?), man gratuliert. Das ist wie das Amen im Gebet. Genauso wie man Beileid wünscht, wenn jemand stirbt oder Hallo sagt, wenn man einen Raum betritt. Wertschätzendes Miteinander und sozale Kompetenz.
2. Freude und Bekannte ignorieren nicht lebensverändernde Entscheidungen.
Alleine schon aufgrund des Respektes, den man sich entgegen bringt, fragt man zumindest: Wie wars? Oder: hast du dich schon an den neuen Namen gewöhnt?
Eine andere Kollegin hat mir sogar was zur Hochzeit geschenkt, obwohl sie weder meinen Mann kennt noch eingeladen war. Einfach so. Weil sie mich mag und sich für mich freut. Weils ein großes Ereignis ist.
3. Er war eingeladen.
Er konnte nicht kommen, berufsbedingter (dann erspar ich euch die wieso-frage). Der Termin stand schon vor der Hochzeit, deswegen hat er bereits vor einiger Zeit abgesagt. Job first. So ist es eben.
4. Freunde verlieren.
Schön für euch, wenn ihr Freunde weiterziehen lässt und weitermacht, als wär nichts gewesen. Vielleicht sind es auch nur flüchtige Bekannte gewesen?
Ich bin ein Mensch, der sich von anderen nicht schnell in die Karten gucken lässt. Vor allem was die Grenze Beruf/Privatleben betrifft. Meine Freunde bleiben dafür in der Regel für immer. Ok, bis auf einen.
5. Er ist verheiratet.
Und er hat Kinder. Ehe ist ihm wichtig. Er hat mir auch von seiner Hochzeit erzählt (im Zuge von meiner Hochzei. Seine liegt schon eine Weile zurück, da kannten wir uns noch nicht persönlich. Also nur als Koexistenz in der selben Firma.)
6. Freundschaft Männer und Frauen funktionieren.
Bei mir zumindest. Es macht keinen Unterschied. Und nicht nur in diesem Fall, ich habe einige Männer-Freunde.
Wir sind beide in festen Händen. Die Regeln sind klar definiert. Da ist nix außer Freundschaft. Auch keine unterschwellige sexuelle Anziehungskraft. Ich meine, Hallo??? Er hat Frau und Kinder. Was soll da sein?
7. Warum es mich so beschäftigt?
Ich weiß es nicht. Ich bin keine mathematische Gleichung die man schnell mal auflösen kann. Es ist eben da. Und nagt an mir. Und ich habe Angst, mich in ihm getäuscht zu haben. Ihm eine Seite von mir Preis gegen zu haben, die mich verletztbar macht. Dabei war ist er es, der mich im Job anspornt und motiviert, mich weiterzubilden und meine Ziele höher zu stecken und dann alles dran zu setzen, sie zu erreichen.
Also, ich befürchte, ihr könnt mir auch nicht helfen...