Hallo,
erstmal sorry, falls ich Schreibfehler habe. Deutsch ist nicht meine Muttersprache.
ich 25, bin seit 2 einhalb Jahren mit meiner Freundin zusammen. Wir haben uns in sehr komischen Umständen kennengelernt.
Ich, hatte noch Liebeskummer wegen einer Beziehung davor, in der ich ohne Vorwarnung verlassen wurde. Sie wuchs in einer Familie auf mit einem kriminellen gewalttägigen Vater und einer Mutter, die selbst von diesem Mann zerstört wurde und für ihre Kinder nicht immer auf der normalen Art da gewesen ist.
Ich fand sie vom Anfang an interessant und sympatisch. Wir studieren das selbe, haben auch einiges gemeinsam.
Ich, meinerseits hatte aber nie die gewöhnlichen Liebesgefühle am Anfang gehabt. Sie schon für mich. Ich habe mich aber so wohl in ihrer Nähe gefühlt, dass ich ihr in einem dummen Ausrutscher mal gesagt habe, dass ich sie liebe, obwohl ich mir in dem Moment noch gar nicht sicher war (ca. 4 Monate nachdem wir uns kennengelernt hatten)
Sie war sehr glücklich, hat auch schon direkt geplant, wie wir zusammenziehen könnten, was ich in dem Moment auch ganz gut fand. Es hatte einfach gepasst. Ich war in dem Moment einsam (komme nicht aus Deutschland, habe hier keine Familie und nicht viele Freunde). Sie hatte ja diese komischen Umstände bei ihrer Familie und sie hätte dann einen guten Grund auszuziehen und wir haben uns ja super verstanden.
Es ging alles schnell. 6 Monate nachdem wir uns kannten hatten wir schon unsere eigene Wohnung und ich habe jeden Tag gemerkt wie schwer es mir fällt meine Gefühle auszudrücken. Am Anfang habe ich ihr noch ab und zu gesagt, dass ich sie liebe, auch wenn ich es nicht gespürt habe. Mit der Zeit hat sie gemerkt, dass es nicht vom Herzen kommt und das irgendwas nicht stimmt.
Ich habe mit ihr dann darüber geredet. Meine vermutung war, dass ich vielleicht doch noch nicht ganz über meine alte Beziehung bin. Sie war meist sehr verständnisvoll, ich konnte mit ihr über das meiste reden und sie konnte mir oft gute Ratschläge geben.
Es ging dann auf der Art für ca. 6 Monate weiter, ich hatte überhaupt keine Gefühle mehr für meine Ex gehabt, aber ich habe auch in der zwischenzeit keine Gefühle für meine Frau bekommen. Ich mag sie wie immer, aber es ist nichts mehr. Sie hatte inzwischen auch viel weniger Geduld, was ich wirklich nachvollziehen konnte. Ich meinte zu ihr, dass ich bestimmt mit der Zeit gefühliger werde, obwohl ich auch noch kaum dran geglaubt habe.
Ich wollte und konnte sie nicht verlassen, weil ich weiß, dass sie ein toller Mensch ist, auch aus Dankbarkeit dafür, wie geduldig sie mit ihr im ersten Jahr war und mich unterstützt hat bis ich aus meiner Gefühlskrise rauskam und das noch wichtigere, ihre sehr starken psychischen Probleme. Wie ich am Anfang erwähnt habe, hatte sie eine sehr harte Kindheit und Jugend. Sie hat eine Posttraumatische Belastungsstörung, die ihre Therapeutin als sehr stark einstuft. Ich würde ihre Probleme niemals schlimmer machen wollen.
Mehr Zeit verging und ich habe einfach kaum noch auf meine Gefühle geachtet. Meine Freundin hat sich mehr oder weniger damit abgefunden und dachte, ich liebe sie aber drücke mich halt nicht aus. Da wir uns sonst gut verstanden hat, war das für sie wohl eine angenehme Erklärung.
Vor wenigen Wochen lächelte mich eine sehr sympatische Kommilitonin immer wieder an. Ich habe gemerkt, wie sie mir öfter in den Weg gekommen ist, oder sich so hingesetzt hat, dass wir Augenkontakt haben können. Zum ersten Mal seit langem habe ich wieder Schmetterlinge im Bauch gespürt. Ich war einmal fast dabei die Person anzureden, aber habe sie ignoriert wegen Pflicht- und Schuldgefühlen meiner Freundin gegenüber. An dem Tag habe ich mich so sehr gehasst, ich war sehr abgelenkt. zuhause Meine Freundin hat es mir angemerkt und ich entschied mich ihr zu erzählen, was genau mit mir los ist. Sie war sehr geschockt. Sie dachte, es wäre geklärt mit der Liebe.
Sie wollte von mir entweder Gefühle kriegen oder das ganze beenden. Ich habe aber Angst um sie. Sie ist psychisch echt nicht stabil. Sie sagte mir immer vor diesem Problem, dass ich der einzige bin in ihrem Leben, auf den sie sich wirklich verlassen kann, da es problematisch ist mit ihrer Familie. Ich will nicht, dass ihre Therapie wegen Trennungsstress noch Monate oder eventuell wenige Jahre länger dauert.
Was soll ich machen? Entweder lüge ich und erkläre ihr eine Liebe, die nicht vorhanden ist oder ich erfülle ihren Wunsch, obwohl ich weiß, sie ist nicht so weit, damit umzugehen