Mein Freund und ich sind seit 3,5 Jahren zusammen. Schon von Anfang an stand der Sex nicht so im Vordergrund. Ich habe mich einfach bei ihm wohlgefühlt, angenommen, geliebt und geborgen. Körperlich war die Anziehung von meiner Seite von Anfang an schwächer, als bei ihm. Das hat sich im Laufe der Zeit dann immer mehr eingeschlichen, so dass wir kaum noch Sex oder erotische Episoden haben. Natürlich ist das auch für ihn ein Thema, wäre aber kein Grund für eine Trennung. Mich belastet das mittlerweile sehr, weil ich das Gefühl hab, mich zu verdrehen (manchmal läuft etwas ihm zuliebe und dann ist es auch für mich ok). Er wiederum fühlt sich abgewiesen und das ist natürlich auch verletzend.
In der letzten Zeit ist dann bei mir immer mehr der Gedanke gereift, mich zu trennen. In anderen Beziehungen habe ich Sex gelebt und gemocht und hatte viel mehr Lust und mittlerweile glaube ich, dass ich diese Lust für ihn nicht mehr entwickeln werde. Mein Körper gibt mir das Signal, dass sein Körper nicht kompatibel ist.
Der Gedanke an Trennung macht mich aber unendlich traurig. Er ist meine Familie, mein Zuhause. Das würde ich dann aufgeben und der Gedanke daran zerreißt mich. Er bekommt natürlich mit, wie es mir geht und wir haben auch schon über das Thema gesprochen. Meine Psychologin hat gesagt, dass es so klingt, als habe ich die Entscheidung schon getroffen und als sei es nur eine Frage der Zeit, wann ich den Mut finde, sie auszusprechen. Wenn ich mich für die jetzige Beziehung entscheide, werden wir beide wohl nie eine erfüllte Sexualität haben. Nun ist es so, dass der Gedanke an Trennung so unfassbar wehtut. In der Vergangenheit habe ich Trennung immer als eine Befreiung empfunden.
Nun meine Frage: wenn es so wehtut, ist es dann überhaupt die richtige Entscheidung. Ich danke euch schonmal für eure Worte.