Hallo zusammen,
wie soll ich anfangen... Kerl im Internet kennengelernt, sich weiter ausgetauscht, ein bisschen (sofern man das über das Internet kann) näher kennengelernt. Auch durchaus über ernstere Themen gesprochen.
Zunächst sollte das eine reine Freundschaft sein. Im Laufe der Zeit wurden die Themen allerdings intimer und ich wollte ihn natürlich auch einmal persönlich kennenlernen. Da die Distanz von 500 km kein Pappenstiel ist, hat es bis zum Treffen eine ganze Weile gedauert und mir einige Nerven gekostet.
Dann war der Tag des Treffens gekommen. Erhofft habe ich mir von dem Treffen eigentlich nicht besonders viel - wenns nix wird, wirds nix. Dachte ich zumindest...
Habe ihn vom Bahnhof abgeholt. Wir haben uns gesehen und von ihm kam keinerlei Freude, Nettigkeit oder Ähnliches. Da dachte ich mir zum ersten Mal: Hä? Was soll das denn? Im Laufe des Treffens habe ich mich gefühlt wie ein Alleinunterhalter. Alles musste man ihm aus der Nase ziehen - ganz im Gegensatz zu unserem Schriftverkehr. Und während der "Gespräche" hat er mir, wenn überhaupt, nur ganz kurz in die Augen gesehen. Dann, habe zuerst gedacht: Hey, vielleicht ist er einfach unsicher, sind wir in eine Bar. Genau die selbe Situation. (Das ist ja selbst dem Pärchen am Nachbartisch aufgefallen, dass hier irgendwas schief läuft :-D ).
Keinerlei Eigeninitiative von ihm!
Danach bei mir zu Hause noch versucht, irgendwie das Eis zu brechen. Nix da. Ihn auf die Couch ausquartiert (war aber auch sein eigener Wunsch).
Im Schlafzimmer sind mir die Tränen das erste Mal in die Augen gestiegen. Mir kam die Situation so grotesk vor, ich fühlte mich wie im falschen Film. Er war doch eigentlich ganz anders als er sich hier zeigte.
Am nächsten Morgen ging der "Kampf" weiter. Ich bin ihm ja schon fast aus dem Weg gegangen, das ist irgendwie unterbewusst passiert.
Daraufhin sind wir noch in die Stadt und ich habe ihm ein bisschen meine Heimat gezeigt. War aber für mich kaum auszuhalten, die Situation. Er ist ja nicht mal ansatzweise neben mir gelaufen. Im Bus hat er sich nicht mal neben mich gesetzt, sondern über den Gang drüber.
Ich war noch nie so froh, als er wieder weg war - um kam mir gleichzeitig total verarscht vor. Der "Abschied" war ein kurzes Tschüss und weg war er.
Allerdings kam eine halbe Stunde eine SMS mit der Frage, ob ich ihn mir so vorgestellt habe... Konnte mir am U-Bahnhof gerade noch ein "A...loch" verkneifen.
Ich war wie betäubt und einfach nur traurig und wütend zugleich.
Könnt ihr mir vielleicht einen Tipp geben, warum er sich so verhalten hat - komplett anders als im Internet. Die "Kennenlernphase" hat etwas länger gedauert, ich habe eigentlich gedacht, wir haben schon Gemeinsamkeiten.
Habe ich etwas falsch gemacht? Hatte er einfach kein Interesse oder hat er etwas anderes erwartet?
Ich möchte eigentlich jetzt überhaupt keinen Kontakt mehr. Ich weiß jetzt nicht, ob ich ihn einfach ignorieren oder halt meine "Kritikpunkte" doch noch ansprechen soll. In meinen Augen hat er NICHTS bemerkt, was mich nur noch wütender macht.
Am liebsten würde ich sagen: Geh doch dahin wo der Pfeffer wächst. Allerdings ist das mal wieder leichter gesagt als getan ;-)