Hallo zusammen,
ich befinde mich seit ca. 6 Wochen in einer, am Anfang sagte ich "Lebenskrise", Ehekrise, wobei ich eigentlich von Krise gar nicht mehr spreche, weil ich mich vordergründig schon für das Ende dieser Beziehung entschieden habe. Zum Einstieg eine kleine Zusammenfassung...
Wir haben uns vor 10 Jahren kennengelernt, er ist "vom Land", ich komme "aus der Stadt" (falls das was zur Sache tut ?, glaube irgendwie schon).
Wir haben vom ersten Tag an von Heirat gesprochen und für die Liebe für die Ewigkeit und davon war auch ich überzeugt. Wir hatten Höhen und Tiefen in der Beziehung und doch hatte ich immer das Gefühl, dass alles irgendwie passt, weil ich ihn liebe, dh. ich akzeptiere seine Macken und er auch meine, wichtig ist, dass das Grundgefühl, die Basis stimmt. So haben wir also unser gemeinsames Leben gelebt, als wär es die Selbstverständlichkeit überhaupt. Sicherheit, Geborgenheit usw.. Dass wir von Anfang an keine wirklich gemeinsamen Interessen hatten, hat mich zwar gestört und ich habe immer wieder versucht, ihn zu motivieren, was aber eher selten geklappt hat. Vor 4 Jahren haben wir geheiratet, war mir sicher, dass ich das wollte, wollte ja eine "perfekte" Familie (die ich nie so wirklich hatte, mein Vater ist gestorben, als ich noch sehr klein war) und wir haben wieder alles weiterlaufen lassen. Fazit wenn ich zurückblicke: keine gemeinsamen Interessen, keine gemeinsamen Hobbies, Arbeit über Arbeit (wir sind beide in Vereinen aktiv), wir hatten immer zwei Tage die Woche "für uns", die lief immer nach dem gleichen Schema: ich komm von der Arbeit, räum bißchen auf, geh einkaufen, duschen, koche, wir essen, Fernseher und um halb zehn ist bei mir meistens der Rolladen runter, weil eh nichts mehr spannendes passiert ist, Hat mir aber so wirklich nix ausgemacht, war mir ja der Liebe für ihn und umgekehrt sicher.
Vor 6 Wochen war von einer Minute auf die andere alles anders: ich habe festgestellt, dass mir die Basis (das Gefühl) abhanden gekommen ist, mir fehlt so viel in dieser Beziehung, von Aktivitäten, Sex, Wildheit, ich kanns gar nicht beschreiben. Damit hab ich ihn konfrontiert und er versteht gar nichts, für ihn ist "alles in Ordnung", er weiss er liebt mich und mehr oder weniger bin ich die Dumme, weil ich mit "sowas" ankomme.
Wir haben uns auf meinen Wunsch vorerst räumlich getrennt aber erwartet eine Entscheidung von mir, ob ich ihn noch will oder nicht und die sollte dann möglichst auch bindend sein.
Einerseits bin ich mir sicher, dass ich das so will, andererseits denke ich, ich sollte ihm noch eine Chance geben und dann fällt mir wieder ein, dass er doch eigentlich Chancen genug hatte, sich mehr auf mich und meine Bedürfnisse einzulassen, ich hab keine Lust mehr, aber er tut mir so leid, aber das ist wieder keine Basis...oh mann, wie schwierig....
ich habe hier jetzt einen Bruchteil meiner momentanen Situation erzählt, weil ich es alles noch nicht in prägnante Worte fassen kann, aber vielleicht kann mir doch jemand irgendeinen Rat geben.
Erschwerend hinzugekommen ist dann noch, dass ich vor zwei Wochen einen Mann kennengelernt hab, der einfach ganz anders tickt und mir diese "Uhr" gefällt.
Liebe Grüße und danke schonmal für Deine Meinung
Lousianna