Am 8. April hat sich mein Freund, mit dem ich bis dahin 14 Monate zusammen war, von mir getrennt. Wir hatten eine sehr intensive Beziehung, wollten zusammen ziehen, eine konkrete gemeinsame Zukunft aufbauen.
Im Weg stand uns immer unsere Unfähigkeit zu streiten. Wir sind beide sehr dickköpfig und stur und waren oft mehr Gegner als Partner. Häufig schon standen wir an dem Punkt, dass es nicht mehr ging. Die Liebe zueinander war dann aber doch immer stärker und so fanden wir immer wieder zusammen.
Die Trennung vor kurzem ging von ihm aus und wurde in einer absoluten Spontanaktion ausgesprochen, war aufgrund unserer Krisen aber nicht völlig überraschend.
Als Grund gab er an, den Glauben an uns verloren zu haben, nicht mehr zu können, obwohl er sich wünschen würde, dass er könnte.
Seit diesem Tag verändern sich seine Gefühle rapide. Montags hat er noch bei und mit mir geschlafen. Ist danach völlig in Tränen ausgesprochen, sagte, er sei so verwirrt und stehe in dem Konflikt zwischen nicht können aber wollen.
Eine Freundschaft wollen wir eigentlich beide, er sagt, er sei kein Hellseher und könne nicht wissen, ob sich daraus nochmal was entwickeln würde. Vom jetzigen Standpunkt schließe er dies aber aus.
Gestern waren wir an dem Punkt, an dem er mir sagte, dass seine Gefühle völlig weg seien. Ihm sei es egal, wenn ich einen neuen Freund habe, ich soll da nur keine Rücksicht auf ihn nehmen und das obwohl er eigentlich der eifersüchtigste Mensch ist, den ich kenne. :-(
Jetzt frage ich mich, ob seine Gefühle vor der Trennung (die er noch einen Tag vorher sehr autentisch und ehrlich rübergebracht hat) nur gespielt waren, weil Gefühle so schnell doch gar nicht vergehen können. Oder doch?
Auch will er jetzt trotzdem noch Abstand (ich habe ihn Glauben gemacht, meine Gefühle seien auch erkaltet, nachdem er das so gesagt hat), obwohl er ja davon ausgeht, dass beide keine Gefühle mehr haben. Er bräuchte die Zeit. Warum, wenn ihm doch alles schon so egal ist, dass nicht mal eine neue Beziehung ihn mehr stören würde.
Ich versteh die Welt nicht mehr. War bzw bin ich ihm wirklich so egal?