Hi Foris,
ich muss mir jetzt hier mal meinen Frust von der Seele schreiben, bin natürlich für jeden konstruktiven Gedanken dankbar.
Also meine Frau und ich sind jetzt etwa ein Jahr verheiratet, haben eine 8 monate alte Tochter und eigentlich könnte alles ganz wundervoll sein, genauso wie ich es mir gewünscht habe, bis auf ein paar Dinge, die mich langsam zum nachdenken bringen, wie lange das noch so gut geht.
Ich habe eine feste Arbeit und bin dort den ganzen Tag beschäftigt. Meine Frau ist noch jung, hat bis auf eine "Zwischenausbildung" nichts in der Tasche und kümmert sich folglich zumindest vorübergehend klassisch um Kind und Haushalt.
Zumindest war das der Plan, aber ich fühle mich eigentlich total überfordert, da meine Frau ihre "Pflichten" / "Aufgaben" einfach nur halbherzig bis gar nicht macht, keine Lust hatte, mit dem Kind überfordert war oder sich einfach "nicht fühlte".
Sie ist zudem auch noch chronisch krank, und treibt oft am Rande des Wahnsinns, weil es scheinbar nicht aufhören will mit ihren Beschwerden, hat immer wieder was neues dazu. Ist aber leider nicht so , als würde sie sich wirklich engagieren, diese Beschwerden loszuwerden, nein, sie vergisst Arzttermine zu machen, plötzlich war es ja "nur mal kurz da und dann wieder weg".
Auf jeden Fall hab ich immer das Gefühl, daß sie sich auch manchmal ganz gern in ihre "Krankheiten" flüchtet um sich nicht so in den Alltag einbringen zu müssen. Viele Sachen muss ich dann übernehmen, weil sie sich nicht dazu in der Lage sieht. Ist ja nicht so, als würde ich mich aus allem raushalten, nach der Arbeit kümmere ich mich oft noch ums einkaufen, putze die Bäder, nehme ihr das Kind ab wenn sie möchte, mache dies, mache das.
Doch langsam gerate ich an meine Grenzen, ich hab auch nicht immer Lust mich so auszupowern, ich würde auch gern meinen Interesse nachkommen, doch das ist oft nicht ohne ihr Gemaule und gezeigte Unzufriedenheit möglich.
Sie selbst hat kaum Interessen und ist durch ihre Erkrankungen auch noch in ihrem Tun eingeschränkt. ( Kann oft kein Fernsehen, ihr ist oft schwindelig ohne erkennbaren Grund, kann nicht in Diskotheken / Kinos wegen den Stroboskopen und Lichtreizen, was ich allerdings sehr gern alles mache. )
Habe ihr zu liebe oft meine Interessen nicht mehr wahrgenommen, weil ich genau weiß, daß sie nicht mitkann, mitmachen kann und habe versucht mich einfach ihrem traurigen Blick, den sie dann immer aufzieht zu entziehen.
Alles in allem fühle ich mich total in meinem Sein eingeschränkt, weil sie nie gelernt hat ihre Probleme selbst zu lösen oder damit klar zu kommen, sie zu integrieren. Ihr ist langweilig also soll ich mich mit ihr beschäftigen.
Ist ja auch nicht so, als hätte ich nicht schon versucht mit ihr darüber zu sprechen, doch oft blockt sie solche Gespräche ab, argumentiert (durchaus gut) dagegen und ich fühle mich trotzdem nicht besser, oder sie hat einen seltenen Moment der Selbsterkenntnis, geht auf die Dinge ein, die mich stören, sieht es ein, verspricht sich mehr zusammen zu reißen. Das klappt dann 2 Wochen und alles ist wieder beim alten.
Oder aber es passiert folgendes: Sie macht es genau wie besprochen, bemüht sich wirklich mal einfach das zu tun was nötig ist und fragt mich dann abends ob sie das alles so richtig gemacht hat, oder ob sie "eine gute Ehefrau" ist.
Natürlich bin ich dann mit dem getanen zufrieden, aber durch dieses nachhaken hab ich schon wieder ein schlechtes gewissen, weil es scheinbar nur passiert ist, weil ich es mir gewünscht habe.
Ich hätte mir gewünscht, daß sie selbst etwas mehr den HIntern zusammenkneift und einfach mal tut, was nötig ist und auch selbst ein Leben hat und nicht immer mich um etwas bemüht, wozu sie tagsüber alle Zeit der Welt hat ( Und ich sage hier bewusst daß wir beide nicht pingelig sind, was Ordnung angeht ). Oder sie fragt mich was "wir" abends essen wollen. Da sie nur ungefähr 5 Gerichte und MacDonalds mag, weiß ich auch nicht was ich darauf hin sagen soll.
Dementsprechend sieht sie natürlich auch aus, hat durch die einseitige Ernährung und die Schwangerschaft ne ganze Menge zugenommen und ist ordentlich fett.
Gefällt ihr natürlich genausowenig wie mir, aber mal was dagegen tun oder den selbstgefassten Plan zum fettarm essen mal umsetzen klappt einfach nicht.
Ich liebe meine Frau über alles, aber so langsam wird mir klar, daß ich mir das so nicht vorgestellt habe und ich mich oft dabei ertappe, wie ich mir vorstelle wie es ist wieder "Single" zu sein.
Es muss sich dringend etwas ändern, aber ich weiß nicht wie ich etwas verändern soll, ich sehe sie einfach im Zugzwang um endlich ihre Tranigkeit zu durchbrechen