Hallo zusammen und schon vorweg Danke fürs Lesen und Antworten!
Ich bin mit meinem Freund im 3. Jahr zusammen. In der Anfangsphase geschah Folgendes: Eines Abends habe ich mit einem Bekannten bei dem zuhause heftig rumgemacht und es wäre beinahe zu mehr gekommen, wenn ich das nicht abgebrochen hätte.
Mein Freund und ich hatten damals, obwohl wir schon 3, 4 Monate dateten, noch nicht miteinander geschlafen (nicht aus Keuschheit sondern aufgrund von Wohnsituation und dergleichem) und hatten auch noch nicht das „Willst du mit mir zusammen sein“-Gespräch geführt. Damit habe ich damals mein Handeln entschuldigt (im Sinne von „wir sind ja noch nicht explizit exklusiv“) und damit, dass mein Körper sich durch unsere seltenen Möglichkeiten einfach nach Leidenschaft gesehnt hatte.Tatsächlich sehe ich heute die Sache aber so, dass damals schon klar war, dass wir eigentlich zusammen sind, halt ohne es noch offiziell in Worte fassen zu müssen.
Ich habe ihm von diesem Vorfall erst eineinhalb Jahre später erzählt, weil das schlechte Gewissen, vorallem aber auch meine Liebe zu ihm stark gewachsen waren, so dass ich nichts mehr von ihm verheimlichen konnte. Er war gar nicht erfreut wir haben aber einiges darüber gesprochen. Ich habe seit da den Kontakt zu dem anderen Typen ganz abgebrochen (nicht weil mein Freund es mir explizit verboten hätte, sondern aus meiner freien Entscheidung und aus Respekt vor meinem Freund und mir).
Mein Freund hat das Ganze zwar (natürlich) nicht vergessen aber mir alles verziehen und denkt eigentlich kaum noch daran (das sagte er zumidest, als ich ihn danach fragte). Ich hingegen denke sehr oft an den Vorfall, voller schlechtem Gewissen und Unbehagen. Der Typ wohnt bei uns in der Gegend, so habe ich stets „Angst“ ihn zu kreuzen, was ja nicht schlimm, höchstens komisch wäre… Ab und zu habe ich (auch beim Sex) so blitzartige Erinnerungen an den Abend – nicht sehnend oder mich dahin zurück wünschend sondern mehr wie in einem Film, wenn plötzlich eine böse Erinnerung einen einholt.
Ich weiss einfach nicht, wie ich aufhören kann, immerwieder daran zu denken… Es ist ein Fakt, dass ich meinen Freund damals nicht (zumindest im Vergleich zu meinen heutigen Gefühlen) geliebt habe. Trotzdem habe ich m.E. ihn und sein Vertrauen betrogen und kann mir irgendwie selbst nicht verzeihen, obwohl es unsere Beziehung heute in keinster Weise beeinträchtigt, ausser eben, dass es mich immer mal wieder trübseelig und nachdenklich stimmt, wenn ich daran denken muss…
Oder ist das jetzt einfach meine Strafe für das Vergehen, die ich das Leben lang mit mir tragen muss? Hat jemand so etwas ähnliches getan und überwunden? Wie geht man mit so etwas um? Oder sehe ich das ganze heute als schlimmere Sache, als es eigentlich war? ...