Hallo,
ich hab mich hier angemeldet, weil ich mich einfach mal auskotzen muss.
Ich war mit meinem Freund jetzt ein gutes dreiviertel Jahr zusammen, und wir sind vor kurzem zusammengezogen.
Man muss dazu sagen, dass wir beide bereits eine gescheiterte Ehe hinter uns gebracht haben, und von daher eigentlich wussten, auf was wir uns einlassen, bzw. was wir aufzugeben haben.
Bei mir war die Situation ein wenig schwieriger, ich habe nach meiner Scheidung eine Wohnung auf einem Bauernhof bezogen und dort auch meine zwei Pferde stehen gehabt, bzw. meinen Katzen auch ein recht schönes Leben bieten können.
All das hab ich über Bord geworfen und eine riesen Aktion wegen dieses Umzuges losgetreten, bei dem ich aber seine volle Unterstützung hatte.
Ich war sowas von verliebt, und einfach nur glücklich.
Er war lange Zeit krank, was wirklich schwierig war weil wir ein gutes halbes Jahr gar nicht aus dem Haus gekommen sind, und viel aufeinander gesessen haben.
Ich arbeite vollzeit und studiere nebenbei, hab mit meinen Pferden ein recht zeitintensives Hobby und war dann oft erst mal schlecht drauf wenn ich heekommen bin, er hatte den ganzen Tag Zeit und hat das nicht verstanden.
Jedenfalls hatten wir ein paar mehr oder weniger heftige Auseinandersetzungen die letzte Zeit, und haben uns irgendwann darauf geeinigt es nochmals ganz anders zu versuchen.
Die Tage danach gab es keinerlei Zuwendung von ihm, kein Busserl, keine Umarmung, kein nettes Wort, nichts.
Ausser ich habe darum gebeten.
Mir ging das so zu Herzen, dass ich irgendwann unter Tränen gestanden habe, dass ich den Eindruck hätte er würde mich nicht mehr lieben, und ich mit dieser Kälte nicht umgehen kann.
Er meinte dann nur, dass ihm kalt sei und er jetzt wieder ins Haus geht. Hat mich so mit meinem Kummer sitzen lassen.
Danach war wieder tagelang Schweigen.
Mir hat es wirklich das Herz zerrissen, ich konnte nicht mehr schlafen und war nur noch am Grübeln.
Ich hab es wirklich über die Zeit mit allem versucht, mit Schreien, Weinen, Schmeicheln, im Guten, im Bösen, auf lustig, auf ernst. Als nichts mehr half hab ich sogar einen Brief geschrieben.
Das einzige was ich nicht versucht habe, war es ihm vorzusingen.
Von ihm kam in der Richtung relativ wenig, es war aber für meine Begriffe immer noch ein normales "Zusammenraufen" und einfach die Umstellung auf die neue Situation, da er wieder arbeiten ging.
Auf jede Fall hat er mir vor zwei Tagen mitgeteilt, dass er nicht mehr kann, ich würde ja nicht mal die wichtigsten Eckpunkte von dem umsetzen, was er von mir erwartet hatte.
Ich hab gefleht, bebettelt, meinen Stolz komplett über Bord geworfen.
Nichts half.
Seither leben wir nebeneinander her und ich muss sehen dass ich irgendwie damit klar komme.
Eine neue Wohnung suchen erfordert ein wenig Geduld, da ich natürlich meine Tiere unterbringen muss, und zum anderen auch nicht schon wieder das Geld für einen Umzug aufbringen kann.
Mein Arzt hat mir jetzt ein wenig geholfen, indem er mir sedierende Mittel für die Nacht (hab damit zum ersten mal wieder geschlafen) und aufhellende für den Tag mitgegeben hat.
Ich habe in naher Zukunft wichtige Prüfungen, ausfallen kann ich mir momentan nicht leisten.
Jetzt wird jeder Feierabend zum Horror, jedes "heimkommen" zur Belastungsprobe...
Danke fürs "zuhören", vielleicht hat ja jemand schon ähnliche Erfahrungen gemacht und kann mir sagen wie er/sie damit umgegangen ist.