Hallo, Aeris ...
ich kann mir nur sehr schwer vorstellen, dass man diese Reihenfolge Freundschaft-Partnerschaft-Freundschaft in Deiner Konstellation hinbekommt.
Trennung der Partnerschaft ist eine Lösung, aber zu einer richtigen Trennung gehört für mich auch die physische Trennung. Wie soll 'los lassen' funktionieren, wenn der andere permanent an einem vorbeiläuft? Ich empfinde das wie eine Wunde, die nicht verheilen kann, weil sie immer wieder aufgerissen wird.
Also überleg Dir, was Du willst und wozu Du bereit bist.
Ein paar Ansätze hast Du ja:
'Soll ich das ganze jetzt komplett kaputt machen, auch den Freund verlieren und nur noch tagsüber zusammen arbeiten ?'
Wenn kaputt machen - sprich trennen - dann richtig, also auch einen neuen Job suchen.
'... oder weiterkämpfen und hoffen dass irgendwann vielleicht doch seine Emotionen über den Verstand siegen ?'
Hast Du ein gutes Nervenkostüm? Das Leben in dieser Ungewißheit zermürbt. Es kann richtiggehend krank machen.
'... Freundschaft ausbauen und hoffen dass ich dann damit klar komm wenn er wieder ne frau hat?'
Aus meiner Sicht: Vergiss es, denn Deine Gefühle für ihn werden dafür sorgen, dass sich Dein Magen rumdreht, wenn er eine andere Frau in den Arm nimmt. So etwas auf sich zu nehmen, ist für mich eine ungewöhnliche Form von Masochismus.
Schau auf Dich, entscheide, wozu Du bereit bist und wozu nicht und dann sprich mit ihm, laut, deutlich, offen und ehrlich, so dass da kein Platz für Missverständnisse bleibt. Wenn Du gut mit ihm reflektieren kannst, scheint dafür ja eine Basis gegeben zu sein.
Dieses sich bewußt machen der eigenen Grenzen und daran anschließend das Respektieren und Beachten selbiger ist nach meiner Erfahrung der beste Weg, Leid zu vermeiden. Ganz ohne Schmerzen wird es nie gehen, wenn es nicht zusammen passt, aber diese Selbstachtsamkeit führt dann wenigstens dazu, dass man sich selbst nicht zu viel zumutet und sich komplett in die Nähe der Grasnarbe befördert.
Aber wenn ich mir Deine Sätze anschau, hab ich schon das Gefühl, dass Du auf Dich schaust, da dort sehr viel in Ich-Form steht und die Aktiv- die Passiv-Sätze bei weitem überwiegen.
Und mal ganz abgesehen von Deiner Lage, würde ich darauf achten, NICHT mit meinem Partner zusammen zu arbeiten, weil ich dann fürchten würde, dass Alltag und Routine zu sehr die Oberhand gewännen und das Reiben aneinander ausbleibt, das entsteht, wenn man Unterschiedliches erlebt, hört und sieht.
Einen lieben Gruss
Larsen