bride_12703216Okay also seid ihr in der absouluten Verliebtheits-Phase auseinander gezogen, ich glaube das schmerzt manche Frau mehr als wenn es schon eine gefestigtere Beziehung wäre - aber dann seid ihr es ja auch kaum anders gewohnt.
Ich habe selber ein einhalb Jahre eine Fernbeziehung geführt, ich wohne in Norddeutschland und mein Ex-Freund wohnte in Stuttgart, also jeden Freitag hat einer von uns 5 Stunden im Auto oder Zug verbracht... Er entschied sich dann zu mir zu ziehen und das waren auch zwei wundervolle Jahre. Man kann das Glück kaum fassen, wenn man dann endlich mit dem Partner zusammen wohnt und ihn plötzlich jeden Tag sehen kann. Man kann endlich richtig zusammen wachsen und sich einen gemeinsamen Alltag aufbauen.
Ich habe diese Fernbeziehung und Distanz aber ähnlich gesehen wie du, durch die Distanz freut man sich umso mehr auf den anderen, verliebt sich immer wieder neu in den Partner. Ich habe die Fernbeziehung persönlich sehr genossen, weil ich so unter der Woche alles erledigen konnte wonach mir war und mein eigenes Leben für mich hatte, habe mich dann aber auch extrem auf die Wochenenden gefreut. Ich persönlich bin ein Mensch, dem Freiheiten in einer Beziehung sehr wichtig sind, daher störte mich die Distaz kaum. Höchstens in Momenten in denen es einem von uns beiden nicht gut ging und man nicht mal eben hinfahren konnte um ihn zu trösten oder man nicht in den Arm genommen werden konnte. Auch wenn du jetzt noch in der alten gewohnten Umgebung bist, kann ich mir vorstellen, dass dir deswegen die Distanz nicht so schwer fällt. Für sie ist vieles neu, das Studium, neue Leute, neue Stadt, neue Wohnung usw. Da bist du dann mit ihren Freunden und ihrer Familie das einzig Gewohnte und fester Bestandteil ihres Lebens, ich denke daher kann das Klammern auch kommen.
So nun aber auf meine beste Freundin zu kommen:
Sie führte mit ihrem Freund ein einhalb Jahre eine Fernbeziehung. Sie weinte sich jeden Sonntag die Augen aus dem Kopf und hatte wie gesagt ab morgens schon immer schlechte Laune, weil sie immer nur daran denken musste, dass sie abends ja wieder nach Hause fahren musste. Wir trafen uns jeden Montag, weil ihr der Abschied von Sonntag immer noch so in den Knochen saß, dass sie auch montags immer noch jaulte wie ein Schlosshund. Ich glaube für mich und ihren Freund war das eine wirklich anstrengende Zeit. Er hat sie aber auch immer und zu jederzeit getröstet und aufgefangen und war genauso lieb wie du es zu sein scheinst. Nun wohnen die beiden seit 6 Monaten zusammen. Seitdem, sagt sie selbst, erlebt sie den Himmel auf Erden :D. Sie ist sowas von ausgeglichen und glücklich. Es gibt bei den beiden einfach gar keine richtigen Streitpunkte, die sind so happy sich zu haben und sie weint sonntags und montags auch nicht mehr, warum auch, sie hat das was sie immer wollte. Und der größte Streitpunkt mit "wer zu zieht zu wem?" hat sich somit ja auch in Luft aufgelöst.
Ich muss dir aber auch die Kehrseite der Münze zeigen, bei meinem Ex-Freund und mir ging alles schleichend den Bach runter nach dem Zusammenzug. Dann lernt man den anderen erstmal richtig kennen, mit all seinen Macken und Unarten. Wir trennten uns nach insgesamt 3 Jahren Beziehung und 2 Jahren zusammenwohnen. Wenn man durch die Fernbeziehung nicht die Möglichkeit hat, einen gemeinsamen Alltag aufzubauen, weil es ja immer etwas besonderes ist wenn man sich nur an den Wochenenden sieht oder im Jahr vielleicht 2-3 Wochen zusammen Urlaub nehmen kann, kannst du die negativen Seiten deines Partners auch nicht richtig rausfinden. Mein Ex-Freund war z.B. wirklich super dreckig und stinkfaul was den Haushalt anging, alles blieb an mir hängen. Aber woher sollte ich es wissen? Wenn ich an den Wochenenden bei ihm war, war die Wohnung immer tip top, wer weiß wie es dort aussah bevor ich vorbeikam...
ABER, jetzt kommt das große aber, du hast niemals die Garantie dafür dass eine Beziehung hält oder nicht wenn man sich gemeinsam eine Wohnung nimmt. Egal wie lange du vorher mit deiner Partnerin zusammen bist, egal ob Fernbeziehung oder nicht. Forscher haben herausgefunden, dass du deinen Partner erst nach 4 Jahren komplett mit allen Macken usw. so richtig kennst.
Ich finde die Idee von Miezekatze schön, ihr einfach ein bisschen Angst /Verzweiflung zu nehmen, in dem du ihr einfach etwas öfter sagst wie sehr du dich auf sie freust und auf eure Wochenenden, wie sehr du die Zeit mit ihr genießt, sie dein Wochenhighlight für dich ist und dir schöne Dinge überlegst die ihr unternehmen könntet. Mal schön zusammen essen gehen, ins Kino, an den Ort an dem ihr euch kennengelernt habt. Gib ihr etwas mehr Sicherheit. Ich kann nur sagen, dass solche Dinge bei meiner besten Freundin sehr geholfen haben, wenn ihr Freund ihr so gezeigt hat wie wichtig sie ihm ist. Sie packten sich sonntagabends gegenseitig heimlich kleine Liebesbriefe und Zettel in den Rucksack/die Arbeitstasche / die Brotdose des anderen, die der andere dann erst Montag entdeckte und freuten sich dann total wenn sie montags noch eine Nachricht des anderen fanden.