Hallo!
Die Tatsache, dass dies hier mein allererster Eintrag in einem Forum ist, macht deutlich, wie verzweifelt ich bin.
Ich hoffe, es gelingt mir, auf den Punkt zu kommen, da mein Problem ziemlich umfassend ist. Ich schaffe es nicht, alles auf einmal zu erläutern. Außerdem würde ich euch darum bitten, mir nur zu antworten, wenn eure Anmerkung hilfreich sein könnte. Ich kann zwar mit Kritik umgehen, allerdings bin ich auch sehr gut darin, mich selbst fertig zu machen. Das muss niemand übernehmen und bringt mich gerade auch nicht weiter.
Ich (24) lebe seit drei Jahren in einer Beziehung (er,27) und bin mittlerweile leider wirklich unglücklich.Ich würde die Beziehung gerne retten, da ich sehr an meinem Freund hänge, weiß aber gar nicht mehr, ob das alles überhaupt Sinn macht. Es ist meine bisher längste Beziehung. Eigentlich bin ich ein freiheitsliebender Mensch und es fällt mir generell schwer, mich auf andere einzulassen. Das Problem hatte ich bei meinem Freund nie. Wir sind relativ früh zusammengezogen, haben einen gemeinsamen Freundeskreis aufgebaut und so ziemlich alles geteilt. Seine Familie und Freunde mögen mich und umgekehrt ist es genauso. Umso schwieriger fällt es mir natürlich, eine Trennung in Erwägung zu ziehen. Im Großen und Ganzen harmonieren wir. Er ist ein toller Mensch und ich liebe ihn. Ich weiß eben nur nicht genau, was das für eine Liebe ist...
Bevor keiner mehr Lust hat,diesen Roman zu lesen, komme ich zur Sache:
1. Sex: (zur Info: 2x im letzten Halbjahr). Sex ist für mich absolut nicht das Wichtigste. Es geht jetzt allerdings schon 1 1/2 Jahre so und wenn das so weitergeht, kann ich gleich in einen Nonnenorden eintreten. Ich spreche ihn drauf an, er versteht es, aber nichts ändert sich.
2. Attraktivität: Ich achte zwar selbst sehr auf meinen Körper, bin aber nicht oberflächlich. Mein erster Freund (ich,16) hatte Halbglatze (erblich bedingt) und Bauch. Es geht nicht um das rein körperliche Verlangen. Ich fühle mich einfach nicht angezogen von ihm, weil er sich in Situationen, in denen es dazu kommen könnte, wie ein kleiner Junge verhält. Er kitzelt mich oder redet in Babysprache etc.. Sowas von abtörnend! Das habe ich ihm auch schon erklärt, aber er macht es immer wieder...ist halt irgendwie auch seine Art. Am Anfang fand ich das teilweise noch süß, aber mittlerweile kann ich es kaum noch ertragen.
3. Er hört mir nur zu, wenn er merkt, dass ich bereits gereizt oder sauer bin. Ich meine Gesprächsthemen, die mir wirklich wichtig sind. Wenn er mir dann mal Aufmerksamkeit schenkt, dann ist er einfühlsam. Aber muss ich denn immer erst das Megafon rausholen, um gehört zu werden? Er schaut mich ja nicht mal an, wenn ich ihn anspreche.
4. Er ist faul! Ich kümmere mich um unsere Wohnung, um unseren Hund. Wenn wir in der Heimat sind (meistens bei seiner Familie, was meiner Meinung nach viel zu häufig der Fall ist), bin ich für sein Zimmer zuständig. Er schafft es nicht mal, seine Wäsche in den Wäschekorb zu befördern. Da muss ich schon richtig auf den Putz hauen! Ich mache sein Auto sauber, da ich es auch benutze...aber er macht nichts. Sobald er nicht arbeitet (Vertrieb mit freier Zeiteinteilung), setzt er sich vor den Computer und zockt, ohne vorher mal zu fragen, was wir machen könnten. Ich bin sehr sportlich und aktiv und ich hätte gerne einen Partner, der eine gewisse Begeisterungsfähigkeit mitbringt. Das muss ja kein Marathonlauf sein. Mir reicht eine kleine Fahrradtour. Ab und zu dreht er eine kleine Runde mit mir und dem Hund, aber bloß nicht zu lang!!! Abgesehen davon ist er stark untergewichtig und sowieso schlapp. Seine Mutter wurde schon oft drauf angesprochen, ob alles ok ist mit ihm. Ich lege ihm immer wieder ans Herz, sich durchchecken zu lassen, doch er tut nichts.
5. Er ist gerade mit seinen Jungs im Kurzurlaub und ich vermisse ihn nicht wirklich. Ist das falsch? Ich bin mir eigentlich gar nicht sicher, wie sich Liebe (zu einem Mann) wirklich anfühlt. Ich bin zwar sehr empathisch, habe aber Probleme, "zärtliche" Gefühle zuzulassen.
Findet ihr, ich mache viel Wind um nichts und sehe alles zu verbissen? Oder meint ihr, meine Zweifel sind gerechtfertigt? Ich weiß, dass einige Probleme meine eigenen sind und nichts mit der Beziehung zu tun haben. Ich arbeite allerdings an mir, mache eine Therapie und versuche, Dinge zu ändern. Er redet nur, doch es geschieht rein gar nichts...alles nur heiße Luft!
Ich möchte ihm gegenüber ehrlich sein, nicht umsonst spreche ich alle Probleme an, die mich belasten...aber wir stecken fest. Wäre eine Trennung auf Zeit sinnvoll oder schwachsinnig?
Tut mir Leid, dass das sehr viel auf einmal geworden ist. Ich hoffe, irgendjemand versteht die Sachlage und kann mir weiterhelfen.