Hallo liebe gofeminin Freunde.
Ich, Mann 26, habe eine Freundin 38. Ich liebe sie sehr, und sie mich. Wir haben aber verschiedene Zukunftsvorstellungen. Sie will möglichst bald Kinder, sie will möglichst bald heiraten. Ich aber nicht. Ich will noch die Zeit zu Zweit geniessen. Nun hatten wir eine Krise und es stand an zu entscheiden ob wir Schluss machen oder eine gemeinsame Zukunft aufbauen. Ich nahm mir einen Nachmittag um darüber nachzudenken und entschied am Abend. Wir waren bei ihr, ich sah sie an und wusste, dass sie die Frau für mich ist. Sie ist momentan im Ausland und kommt morgen wieder. Ich liege eigentlich das ganze Wochenende deprimiert und mit Alkohol im Bett und grüble durchgehend. Denn ich will mit ihr zusammen sein, ich will dass wir zusammen bleiben. Aber es ist deshalb so schwer, weil ich sehr viel meines Lebens umstellen muss. Sie hat eine Tochter, ich müsste Stiefvater sein...sie ist orthodox ich katholisch, ich müsste konvertieren...sie will bald Kinder und Hochzeit, ich noch warten. Inzwischen frage ich mich ob ich das alles will. Ich würde einen sehr großen Teil meiner Familie und mir selbst für diese Zukunft auslöschen. Ich vermisse sie nichtmal, weil ich zu sehr damit beschäftigt bin mit mir selber klar zu kommen. Es ist so ein Scheiss!!! Wenn ich mit ihr bin, ist es der Himmel auf Erden, wenn wir uns dann paar Tage nicht sehen und ich das Gefühl nicht unmittelbar spüre vergeht mir alles, weil es so unglaublich viel ist. Meine Eltern halten nichts von der Beziehung, meine Brüder wissen nicht viel davon. Einige Freunde wissen es. Ich schäme mich anscheinend dafür, dass ich mit ihr zusammen bin, weil es riesige Differenzen sind, die mich auch persönlich stören, nicht nur mein Umfeld. Kann es sein, dass man die Seele eines Menschen liebt, aber einfach nicht die gleichen Erwartungen teilt? Soll ich so viel von mir hergeben, damit das klappt?
Ich sollte mich doch freuen, all diese Schwierigkeiten anzugehen damit wir eine Zukunft haben, doch ich freue mich nicht. Ich muss da einiges von mir niederbrechen.
Und heute kam mir die Frage...was ist wenn wir das alles gemeinsam durchstehen? Wird mir die Beziehung dann noch interessant sein? Ist es nur deshalb so aufregend weil es so schwer ist?
Diese Frau hat Gefühle in mir geweckt von denen ich nicht wusste, dass man sie fühlen kann. Wir waren schon einmal zusammen, es war der Himmel auf Erden. Als wir damals Schluss gemacht haben, hat es sie und mich innerlich getötet, ich wusste nicht, dass etwas so wehtun kann. Wenn wir unsere Erwartungen zurückschrauben, dann könnte ich 3 Leben mit ihr verbringen wie schön es ist, auch diese Verbundenheit. Doch ich freue mich nicht auf unsere Zukunft, den da müsste ich mich sehr stark ändern. Ich möchte die Beziehung offiziell machen (klingt blöd aber Facebook) damit ich diesen Druck von mir los werde. Denn mir wurde mein Leben lang beigebracht, dass meine Freundin katholisch, meines Alters, meiner Herkunft und ohne Kind sein sollte. Sie ist absolut das Gegenteil. Soll und kann ich meine alten Werte abbauen? Bin ich nur mit ihr zusammen, damit ich diese Werte abbauen kann? Ist es Liebe? Ich weiß Garnichts mehr. Danke fürs lesen.