an0N_1211160999zHallo Cordula
das ist aber ganz schön Stress. Ich hoffe, dass Ihr doch noch eine Möglichkeit findet die Namen zu ändern. Habe oben schon gelesen, dass Du eine Anwältin kennst die sich damit auskennt. Ist aber auch schade, dass Dein Mann erst jetzt darauf kommt, eigentlich müßte er das doch wissen. Aber lieber zu spät als gar nicht. Im Islam ist das eine sehr wichtige Sache seinen eigenen Namen zu behalten und für das Kind, dass es den Namen des Vaters bekommt.
Für Dich ist sein Anliegen sicher ganz fern, weil wir hier ganz anders aufgewachsen sind. Aber ein Muslim kann damit große Gewissenskonflikte bekommen. Und er wird erst wirklich zufrieden sein wenn er so handelt wie es der Islam vorschreibt. Ich kann mir vorstellen, dass die Familien in den Ländern des Mannes nicht schlecht gucken wenn die deutsche Frau plötzlich mit dem Namen des Vaters ankommt.
Eigentlich schon erstaunlich, dass er sogar den Namen seiner ersten Frau damals annahm. Und nun möchte er seinen und dass das Kind auch seinen Namen hat, weil er es für Allah möchte? Dann wird Er ihm auch helfen inschaAllah.
Eine Scheidung aus falscher Absicht würde ich nicht machen. Auch wenn die Absicht ein gutes Ziel hat, so wäret Ihr doch geschieden, das ist doch absurd. Und ich glaube dass man da gefühlsmäßig wirklich den Abstand hat und meint es wäre ja nur auf dem Papier.
Aber dazu würde ich einen Scheich befragen an Deiner Stelle.
Bei Buchari und Muslim heißt es, dass der Prophet (s) sagte: Neigt euch nicht von euren Vorvätern ab, wer sich von seinem Vater abwendet, der leugnet. Und der Hadith wird auch von Ali mit folgendem laut überliefert: Wer behauptet, eine andere Abstammung als die seines Vaters zu haben oder sich einem anderen Stamm als dem eigenen zuschreibt, auf dem ist Allahs Fluch und der Fluch der Engel und aller Menschen. Allah nimmt von ihm am Tag der Auferstehung keine Ausrede an.
Aus diesen Texten wurde deutlich, dass es nicht erlaubt ist, den Familiennamen zu ändern.
http://islam-fetwa.de/index.php?option=com\_content&t ask=view&id=77&Itemid=64
Hier noch eine Fatwa:
Warum eine Frau den Nachnamen ihres Ehemannes nicht
annehmen darf
(Übersetzt von Umm Djumâna Muslima.de.ms)
Frage:
Ich habe Ihre Antworten auf die Fragen Nr. 2537 und 4362 bezüglich einer Frau gelesen,
dass sie den Namen ihres Vaters nach der Ehe behält. Die erwähnte Âyah aus Surah Al-
Ahzâb setzt fest, dass Adoptivsöhne (und folglich Töchter?) nicht als Söhne der Stiefväter
benannt werden dürfen. Doch wie genau gilt dies für eine Frau, die lediglich ihren Namen
für die Ehe ändert; da sie nicht wirklich behauptet, zu ihrem Ehemann zu gehören und
einfach nur seinen Namen annimmt? Wenn es eine Frage der Abstammung ist, wäre ich
für spezielle Hinweise aus dem Qurân und Hadîth dankbar.
Vielen Dank für Ihre Hilfe und Aufklärung.
JazakAllâh Khayr.
Antwort:
Alles Lob gebührt Allâh.
Die Auswirkungen der Imitation des Westens bzgl. der Benennung unser Selbst sind
viele. Eine von ihnen ist die Tatsache, dass die Leute sich an das Auslassen des Wortes
Ibn (Sohn) oder Ibnatu (Tochter) zwischen ihren eigenen Namen und dem Namen ihrer
Väter gewöhnt haben. Der Grund dafür ist erstens, weil einige Familien Kinder adoptiert
und ihnen ihren Nachnamen gegeben haben, so dass das adoptierte Kind Fûlân Fûlân
[Fûlân (=So und so) steht für einen Namen] genannt wird und ihre echten Kinder Fûlân
ibn Fûlân (So und so, der Sohn von So und so) genannt werden. Nun, im vierzehnten
Jahrhundert NH, haben die Leute das Wort Ibn oder Ibnatu abgelegt was gemäß der
Linguistik, Gewohnheit und Sharîah inakzeptabel ist. Möge Allâh uns helfen.
Eine andere Auswirkung ist die Gewohnheit der Frauen, die Nachnamen ihrer Ehemänner
anzunehmen.
Ursprünglich ist die Frau So und so, die Tochter von So und so, nicht So und so, die Frau
von So und so! Allâh sagt (ungefähre Bedeutung):
Nennt sie (eure Adoptivsöhne) nach ihren Vätern. Das ist gerechter vor
Allâh [al-Ahzâb 33:5]
Wie es in dieser Welt ist, so wird es auch im Jenseits sein, wie der Prophet (Frieden und
Segen Allâhs seien auf ihm) sagte:
Am Tage der Auferstehung wird jeder Verräter eine Fahne neben sich erhoben haben,
und es wird gesagt: Das ist der Verräter So und so, der Sohn von So und so! (Berichtet
von al-Bukhâri, 5709 und Muslim, 3265)
Sheikh Bakr Abu Zayd (möge Allâh ihn bewahren) sagte: Dies ist eine der Schönheiten
der Sharîah, weil das Benennen einer Person mit dem Namen ihres Vaters eher dafür
geeignet ist, um zu wissen, wer wer ist und um die Leute zu unterscheiden. Der Vater ist
der Beschützer und Führer des Kindes und dessen Mutter, sowohl innerhalb als auch
außerhalb des Hauses. Dies ist, warum der Vater mit Leuten auf Marktplätzen verkehrt
und Risiken eingeht, indem er verreist, um einen halâl Lebensunterhalt zu verdienen und
sich ihretwegen anzustrengen. Daher wird dem Kind der Name des Vaters gegeben und
nicht der der Mutter, die verborgen ist und die eine derjenigen ist, denen Allâh befahl
(ungefähre Bedeutung):
Und bleibt in euren Häusern [al-Ahzâb 33:33]
(Tasmiyat al-Mawlûd, 30, 31)
Auf der Grundlage des Obengenannten gibt es keine Blutsbindung zwischen dem Mann
und der Frau, wie kann sie also seinen Nachnamen annehmen, als ob sie zur selben
Abstammung gehört? Außerdem könnte sie geschieden werden oder ihr Mann könnte
sterben und sie könnte einen anderen Mann heiraten. Wird sie damit fortfahren, ihren
Nachnamen jedes Mal zu ändern, wenn sie einen anderen Mann heiratet? Außerdem gibt
es Regeln, die an die Benennung nach ihrem Vater gebunden sind, welche mit dem
Erben, den Ausgaben und wer ein Mahram ist usw. zu tun haben. Die Annahme des
Nachnamens des Ehemannes sieht über all dies hinweg. Der Mann wird nach seinem
eigenen Vater benannt, und was hat sie mit der Abstammung des Vaters ihres
Ehemannes zu tun? Dies geht gegen den gesunden Menschenverstand und die wahren
Tatsachen. Der Mann hat nichts, was ihn besser macht als seine Frau, so dass sie seinen
Nachnamen annehmen müsste, während er den Namen seines Vaters annimmt.
Daher muss jede Frau, die dagegen verstoßen hat und den Namen ihres Ehemannes
angenommen hat, die Sache richtig stellen. Wir bitten Allâh, alle Angelegenheiten der
Muslime richtig zu stellen.
Sheikh Muhammed Salih Al-Munajjid
Quelle: Islam-QA.com (Frage Nr. 6241)