Hallo liebe Forumianer!
Erst einmal wünsche ich Euch allen ein schönes und besinnliches Weihnachtsfest :-)
Nun zu meinem Problem (sorry, wenn es etwas lang wird ;-) ):
Vor 5 Monaten habe ich (30) einen Mann (31) kennengelernt, wir waren sofort auf einer Welle, hatten das Gefühl uns ewig zu kennen und irgendwie war da von Anfang an eine Verbundenheit und Vertrautheit. Schnell entwickelte sich zwischen uns etwas und es fühlte sich alles ganz wunderbar an. Er rief täglich an, wollte mich so oft wie möglich sehen,war traurig, wenn es nicht klappte, nannte mich Traumfrau, stellte mich seinen Freunden, Arbeitskollegen und Vater vor.
Nun ja, bis wir nach etwa einem Monat auf das Thema Beziehung zu sprechen kamen. Er meinte, dass seine Beziehungen immer als Affären beginnen, er sehr lange braucht, um sich darauf einzulassen. Hintergrund: in den letzten 2 Beziehungen (beides extreme Fernbeziehungen) wurde er "spontan" verlassen und hat unendlich darunter gelitten, brauchte lange Zeit, um danach mit dem Leben wieder klar zu kommen. Außerdem wurde er in der Kindheit und Jugend von der Mutter misshandelt (auch wenn seiner Meinung nach, dies keine Auswirkungen auf sein jetziges Leben hat)
Ich war natürlich erst einmal schockiert, wollte nicht nur Affäre sein und habe es "beendet" Aber dieser Mann faszinierte mich so sehr, dass ich mich wieder meldete und er sich auch unsagbar darüber freute. Das Thema Beziehung klammerten wir ab da aus - es sollte sich erst einmal alles entwickeln. Und er war so lieb zu mir, liebe Worte (ich vermisse Dich, brauche Dich, Traumfrau,..) und liebe Taten :-)
Alles wie in einer Beziehung, nur dass es keine war. Manche Dinge machten mich aber stutzig: War ich mal nicht zu erreichen, oder kurz angebunden, war er teilweise wie panisch und aufgeregt. Er fragte mich oft, "vermisst Du mich?", "hast Du mich noch lieb?" Wenn ich mich zurückzog, wollte er immer mehr. Wenn ich aber mal von mir aus sagte, Du fehlst mir, hatte ich das Gefühl, er zieht sich zurück. Dann meinte er mal, es würde ihn erschrecken, wie gut wir beide harmonieren und danach gab es 1 Woche lang Funkstille und anschließend alles wieder wie gehabt.
Aber ich wollte nun nach 5 Monaten die Sicherheit einer Beziehung, denn dieser Schwebezustand belastete mich von Tag zu Tag mehr und so kam es vor drei Tagen zur entscheidenden Diskussion. Ich habe unseren Status angesprochen. Tja, das Ergebnis. Er hat Angst verletzt zu werden, immer wenn er sich in der Vergangenheit geöffnet hat, wurde ihm sinnbildlich in die Eier getreten. Er bräuchte sehr lange und wünschte sich jeden Tag, er würde sich in mich verlieben, läge deswegen immer stundenlang wach, würde grübeln und hoffen..aber bisher wäre es nicht der Fall.
Daraufhin beendete ich diese Sache mit ihm, denn sein Verhalten hatte eigentlich was ganz anderes gezeigt. Ich sagte ihm, dass ich das so nicht kann, dass er nicht der einzige ist, der Angst vor Verletzungen hat. Dass ich auch ein Mensch mit Gefühlen bin. Wir sind dann noch gemeinsam etwas (zu viel) trinken gegangen und im betrunkenen Zustand kamen dann noch ein paar Sachen von ihm: was er tun könne, damit ich wieder zu ihm komme - ich hätte ihm mehr Zeit geben sollen - er hätte noch nie jemanden wie mich kennengelernt - er hätte zu seinem besten Freund gesagt, er dürfe mich auf keinen Fall verlieren, weil ich die beste wäre - er braucht mich, will nicht ohne mich, usw. Hat sich in der Nacht extrem an mich gekuschelt, nicht geschlafen und geweint. Am nächsten Morgen fragte ich ihn, ob wir uns trotzdem noch sehen wollen und er meinte, wir sollten beide darüber nachdenken...
Nun, ich denke, die Geschichte ist jetzt gelaufen. Aber dennoch bin ich wie süchtig nach diesem Mann. Er hat mir soviel gegeben, war mir so nah und trotzdem fern.
Kann es sich bei ihm um einen Beziehungsängstlichen handeln (oder ist es nur ein Irrglaube von mir?)? Ich meine, einige Anzeichen würden dafür sprechen - Verletzungen in der Vergangenheit, nicht binden wollen, Rückzug bei auf-ihn-Zugehen, Vormarsch bei Rückzug von mir, keine Gefühle ansprechen bzw vielleicht auch verleugnen, aber deutlich zeigen (jeder, der uns gesehen hat, meinte, er wäre total verliebt in mich), stundenlanges Grübeln über diese Nicht-Gefühle, bei zuviel Harmonie Rückzug, etc.
Ich habe nun alle Brücken abgebrochen - Telefonnummern gelöscht etc, weil ich Angst hätte, rückfällig zu werden. Gleichzeitig hoffe ich, dass er sich wieder meldet, obwohl ich nicht daran glaube.
Mein Verstand sagt, das war das Richtige, das Herz will ihn unbedingt zurück :-(
Über Rat wäre ich dankbar!!