Hallo, ich bin 23 Jahre und nun 1 1/2 Jahre von meiner damaligen Freundin getrennt. Wir haben die selben Freunde und wir sehen uns des öfteren. Sie hat damals Schluss gemacht, weil sie nach einem dreiviertel Jahr Beziehung meinte, es passt nicht mehr. Ich hadere noch immer mit Liebeskummer und möchte ich diesen Brief schicken.
Ich hätte einfach gerne eure Meinung dazu
Hallo Verena,
Nun sitze ich wieder vor einem Stück Papier, hab einen Stift in der Hand und habe das Gefühl es einfach tun zu müssen. Ich tue mir sehr schwer wieder einen Brief zu schreiben. Aber soll kein Brief sein, mit dem Ziel, dir ein schlechtes Gewissen zumachen, dich an unsere Vergangenheit zu erinnern oder gar dich zurückzubekommen. Es soll mehr ein Brief des Abschieds sein, um endlich alles Gedachte und Gefühlte von meiner Seite aus, zu verarbeiten und zu vergessen. Es ist meiner Meinung ratsam einfach alles, was mich bedrückt, aus der Seele zu schreiben. Ich mache dass, in der Hoffnung, loslassen zu können und mein Leben endlich mit vollen Zügen wieder Leben zu können. Ohne Dich!
Mir ist klar, dass ich es dir es nicht leicht gemacht, weil ich noch lange an dir festhielt. Ich bin mir ziemlich sicher, dass lag nur daran, das wir uns nach der Trennung zu oft gesehen haben. Dadurch habe ich mir natürlich immer noch große Hoffnungen gemacht. Ich konnte es nicht beeinflussen, es war einfach so. Durch dein Verhalten mir gegenüber, muss ich nochmals erwähnen, dass ich mir nie Hoffnungen hätte machen müssen. Du hast an deinem Entschluss klipp und klar festgehalten und bis von ihm nicht abgewichen. Nach gewisser Zeit sagte mein Kopf wohl, dass alles gesprochen wurde, dennoch war mein Herz nicht in der Lage das zu übernehmen. Ich kann einfach nur meine Gefühle unterdrücken und mein Schmerz nicht zeigen, wenn wir beisammen sind. Und dass, war immer ein kleines Todesurteil für mein Wohlbefinden.
Im Moment habe in meinem Leben nun einiges geregelt, doch diese eine Sache für mich bis heute noch nicht erledigt. Viele dieser Dinge habe ich gemacht, um einen Neuanfang zu starten, doch als wir uns wieder getroffen haben, war alles Versuchte umsonst. Ich viel zurück auf den Boden der Tatsachen. Somit ist es für mich doch wirklich schwierig, dich zu vergessen, weil du noch lange Bestandteil meines Leben warst. Nicht, dass das nicht genug für mich wäre. Nein. Zur Zeit beim Volleyballtraining hab ich es zur Zeit noch schwerer, denn mit der Karin hatte ich auch eine Vergangenheit. Von der ich damals auch sitzen gelassen worden war und ebenfalls lange gebraucht habe, dass erlebte zu akzeptieren und zu vergessen. Ich habe oft zu mir gesagt, das kann doch wirklich nicht war sein, so viel Pech kann man doch nicht haben, doch unerklärlicher Weise ist es Leider so. Ich habe Gründe gesucht, weshalb ich so etwas verdient hätte. Ohne Erfolg.
Oft habe ich gelesen "die Zeit heilt alle Wunden". Das ist wohl war. Auch in meinem vergangenem Leben habe ich dieses Zitat zu spüren bekommen und kann sagen, dass es definitiv so ist. Nur habe ich das Gefühl, dass es im Moment bei mir nicht zutrifft.
Glaub mir, ich habe das Register "wie man einen Menschen vergisst" von oben bis unten durchgemacht, nur Leider ohne übermäßigen Erfolg. Ich kann aber sagen, dass einige Dinge für einige Tage/Wochen mir sehr geholfen haben. Doch nun, wo ich jetzt in meiner Wohnung abends nun oft alleine bin, scheint mir wieder, den Boden unter den Füßen zu verlieren. Ich bin mir sicher, dass das nicht nur der Liebeskummer ist. Da ist glaub noch was anderes. Wenn sich bald nichts an meiner Situation ändert, werde ich wohl professionelle Hilfe beziehen müssen. Denn dies alles schmälert mein Selbstwertgefühl von Tag zu Tag. Nun sind nun bald eineinhalb Jahre verflogen und ich kann mich nicht entsinnen, an einem dieser vergangenen Tage wirklich Glücklich gewesen zu sein. Es muss sich bald was ändern.
Ich denke aber, dass diese schmerzhafte Phase, für mein zukünftiges Leben eine Art Erfahrung sein wird. Vielleicht ist dies sogar gut, dies in meinen jungen Jahren durchzumachen, um zukünftige Probleme, die mich zu erdrücken versuchen, mit klarem Kopf hand zuhaben. Natürlich würde ich dieses qualvolle Gefühl sofort abschalten, nur ist dies nicht möglich.
Mir ist klar, wir werden uns noch oft sehen und ich bin mir sicher, es dauert noch eine Weile bis ich ohne Angst und Schmerz dich sehen bzw. mit dir reden kann. Auf der einen Seite freue ich mich dich zu sehen, auf der anderen Seite tut es mir weh und frage mich immer noch Warum nur.
Ich lebe im Moment nach dem Grundsatz so wie es ist, ist es. Ob dies sinnvoll ist oder nicht, sei dahingestellt. Dennoch habe ich gemerkt, mein Problem nicht groß beeinflussen zu können, höchstens es Schritt für Schritt und in kleinen Stücken positiv zu ändern. Wie du siehst mache ich dir nichts vor, ich sage es so wie es ist und so habe ich es auch immer getan. Von deiner Seite aus war es aber auch nicht anders, du warst nach der Trennung immer ehrlich, lieb, unterstützend und hast mich und meine Situation akzeptiert. Dafür möchte ich dir danken, dass es ohne Streit, Hass oder Wut beendet wurde.
Ich hoffe, dass alles hier erwähnte befolgen zu können, wenn es auch vielleicht noch einige Zeit dauert. Dennoch ist es so: Wenn mein Herz sagt...ich liebe dich nicht...ich denk nicht an dich...ich vermiss dich nicht...ist das immer noch alles gelogen. Das werde ich nicht leugnen.
Nun bin ich am Ende und denke alles gesagt zu haben, was war. Ich hoffe, dass ich durch dieses Schreiben, dich nicht irritiert habe. Bleib bitte mir gegenüber offen und hab mich, zumindest in der jetzigen Situation, noch gern. Mein bestreben ist es dennoch, eine zukünftige Freundschaft mit dir aufzubauen. Ich weiß, dass ist bei dir auch so.
Ich möchte dir hiermit alles Liebe wünschen und hoffe, dass all deine Wünsche in Erfüllung gehen. Ohne mich!
Grüsse Jan