Hallo Zusammen,
ich bin in einer verzweifelten Situation. Ich bin seit fast 11 Jahren verheiratet und habe zwei zehnjährige wunderbare Kinder.
Seit mehr als 5 Jahren bin ich unglücklich in dieser Beziehung. Ich bin ein sehr optimistischer und unternehmungslustiger Mensch, der aktiv ist und viel gibt. Mein Mann hat immer alles von mir genommen, mir aber wenig Liebe und Respekt zurückgegeben. Zudem ist er sehr launisch und regt sich bei mir oder den Kindern über Kleinigkeiten auf und ist zu sehr vielem - gerade neuen Dingen- negativ eingestellt.
Außerdem hat er sich nicht weiterentwickelt- und ich weiss nicht, ob ich ihn noch liebe.
Zwischendurch haben wir aber immer auch wieder gute Phasen (gerade wenn die Kinder mal 1-2 Tage nicht da sind), in denen ich mir sicher bin, dass er der richtige Mann für mich ist. Er ist sicher kein verkehrter Mensch und steht absolut hinter der Familie- und tut alles für uns.
Ich denke, dass wir nach außen immer noch eine Traumfamilie darstellen.
Im Regelfall ist es aber so, dass ich Bauchweh bekomme, wenn er zur Tür hereinkommt. Ich kann ihn einfach nicht ertragen, bin total angespannt und gehe bei jedem bisschen sofort an die Decke! Dass lässt sich auch leider nicht immer vor den Kindern vermeiden, die auch schon leiden. Ich habe mich ihm gegenüber nicht mehr im Griff und werde auch ausfallend, kann mich aber so auch nicht ertragen.
Ich fühle mich leblos und depressiv- lebendig begraben mit ihm.
Seitdem wir ernsthaft über Trennung gesprochen und diese auch schon im Detail besprochen haben, reißt er sich sehr zusammen und versucht nett zu mir zu sein. Er möchte die Trennung eigentlich nicht, will aber auch nicht, dass ich seinetwegen krank werde. Eine Paartherapie schließt er aus- und ich glaube da auch nicht daran. Nur ich kann ihn und seine Nähe nicht mehr ertragen- und seine jetzige zeitweise sehr fürsorgliche und sehr liebevolle Art erreicht mich nicht mehr.
Ich verspreche mir von einer Trennung, dass ich Ruhe habe, wieder durchatmen und fröhlich und entspannt sein kann. Aber ist das die Lösung? In vielen Gesprächen mit Freunden stelle ich fest, dass diese in einer ähnlichen Situation sind- ich es teilweise noch besser habe.
Und die akzeptieren es? Muss man für die eigenen Vorteile im Familienleben, das Glück der Kinder und die gesellschaftliche Anerkennung es in Kauf nehmen, dass man keine ausgefüllte Beziehung führt, seinen Mann nicht mehr mag, keine Lust auf Sex hat und immer lethargisch ist?
Es gibt aber immer noch viele essentielle Punkte, in denen wir in die gleiche Richtung schauen. Ist es dann nicht so früh, alles wegzuschmeißen? Ich möchte die Trennung auch so ungerne meinen Kindern antun, weil ich Angst habe, dass diese daran zerbrechen. Zudem haben diese im Sommer ihren Schulwechsel auf das Gymnasium vor sich- ist das nicht schon Unsicherheit genug? Andererseits worunter leiden sie mehr- unter einer sauberen, freundschaftlichen Trennung, in der versucht wird, das Familienleben so gut wie möglich aufrecht zu erhalten- oder unter chronischer schlechter Stimmung zu Hause?
Ich kann sehr schwer loslassen, was ist wenn ich nach der Trennung nur noch seine positiven Seiten sehe und ihn wieder zurückhaben will? Oder ich dann auch nicht atmen kann, sondern nur noch traurig bin? Das würde ich meinen Kindern gerne ersparen.
Manchmal denke ich, bin ich vielleicht einfach depressiv oder mir geht es zu gut im Leben, deshalb weiß ich auch nicht, ob die Trennung die Lösung ist. Aber ich merke wie entspannt es zu Hause ist, wenn ich alleine oder alleine mit meinen Kindern bin- und dass sich bei mir alles zusammenkrampft wenn er kommt und es meistens sofort wegen Kleinigkeiten Stress gibt.
Ist die Trennung die Lösung? Habt Ihr ähnliche Situationen erlebt? Könnt Ihr mit eigenen Erfahrungen weiterhelfen?