Hallo,
Ich bin zurzeit in einer sehr persönlichen Krise und hoffe, dass es hier vielleicht jemanden mit ähnlichen Erfahrungen gibt. Ich freue mich auch über eure ehrlichen (nicht beleidigenten) Meinungen.
Nun zu meiner Geschichte:
Ich bin jetzt seit fast 12 Jahren in einer Beziehung, seit den letzten sagen wir mal 3-4 Jahren habe ich immer wieder gemerkt das ich zunehmend unglücklicher bin..
Eigentlich ist mein Partner sehr liebevoll, hilfsbereit, treu, ehrlich und er liebt mich wirklich über alles. Viele würden meinen ich habe den Jackpot mot ihm, weil er das Herz am rechten Fleck hat.
Auf der anderen Seite ist er aber leider auch sehr vergesslich, schlampig, unzuverlässig, hat mich oft versetzt und enttäuscht und wohl auch oft als selbstverständlich angesehen. Wir hatten viel Streit darüber, aber geändert hat sich nie wirklich was bis zuletzt, als er merkte das wir eine wirkliche Krise haben. Sexuell läuft es seit Jahren schlecht, ich fühle mittlerweile auch keine sexuelle Anziehungskraft mehr.
Das Ganze ist mir dann so richtig bewusst geworden als ich mich wohl etwas Fremdverliebt habe - es lief mit dieser gewissen Person aber nichts sexuelles! Wir haben als Freunde Sachen unternommen weil mein Partner wenig Zeit hatte und wir haben viel geredet, er hat sich für mich als Person interessiert und war aufmerksam. Ich habe aber vor einem Monat den Kontakt abgebrochen weil mir bewusst wurde das nicht er meine Probleme löst, die ich in der Beziehung habe sondern nur auf eine Weise komprimiert.
Mittlerweile gehen mein Partner und ich zur Paartherapie weil ich merkte es kann so nicht weitergehen und die vielen Jahre hinschmeissen möchten wir beide nicht ohne einen Versuch.
Die Psychologin meinte auch, dass wir sehr unterschiedlich sind - obwohl wir durch die vielen Jahre ein eingespieltes Team sind.. Ich bin ihm ja auch intellektuell sehr überlegen, tiefe Gespräche gibt es bei uns eigentlich nicht wirklich. Mittlerweile stören mich auch viele Kleinigkeiten noch mehr an ihn als früher, vor allem seine Schlamligkeit. Ich möchte nur das Beste für ihn weil er echt ein guter Mensch ist, aber ich habe das Gefühl ihm die Liebe die er braucht nicht (mehr) geben zu können.
Ich weiß nicht was mit mir los ist... Eigentlich habe ich alles und einen Partner der mich liebt, er hat seine Fehler aber wer hat die nicht.. Aber ich spiele des öfteren mit dem Gedanken mich wirklich zu trennen und alleine zu sein weil ich Angst habe die Paartherapie bringt nichts mehr. Auf der anderen Seite spielen auch Angst und Bequemlichkeit mit.
Ist womöglich mein Fremdverlieben schuld? Oder hat mich diese Person nur aus meinem bequemen Dornröschenschlaf geweckt?
Sind mein Partner und ich wirklich einfach zu unterschiedlich das es auf lange Sicht gut funktioniert? Glaubt ihr es können wieder tiefe Gefühle für den Partner entstehen oder ist die Liebe (meinerseits) tot?
Was sind eure Erfahrung?
Danke :-)
W, 30