Meine Frau Barbara (46) und ich (42) sind seit mehr als zehn Jahren mit einem Paar (Angelika und Werner) sehr eng befreundet - alle vier untereinander. Angelika und ich kennen uns sogar schon seit über 25 Jahren!
In meiner Ehe kriselte es durch viele Streitereien und andere Probleme schon seit längerem und ich ließ mich schließlich Anfang März auf eine andere Frau ein, gestand es (freiwillig) Mitte April meiner Frau Barbara und trennte mich damit quasi von ihr. Am nächsten Morgen fuhr ich zu Angelika und Werner, unseren Freunden, und erzählte ihnen alles - und nicht etwa, um mich bedauern zu lassen! Bei mir lagen, nachdem meine Frau Stunden später (verständlicherweise) mit einem lauten Knall die Wohnung verließ, auch mal die Nerven blank und ich mußte mich bei vertrauten Personen mal etwas beruhigen.
Ich blieb ca. zwei Stunden bei ihnen, erzählte unter anderem auch von der "neuen". Die nächsten zwei Wochen zog ich dann mit dem Nötigsten im Gepäck in ein Ferienappartement und hatte auch keinen Kontakt mehr zu den beiden.
Womit ich niemals (!) gerechnet hätte: Meine Frau kämpfte nun um unsere Ehe, unsere Liebe, schrieb mir SMS, rief mich an, gab mir Erinnerungen zurück und vor allem Hoffnung, auf einen neuen Anfang und eine gemeinsame Zukunft, in der wir vieles besser machen würden. Es hatte Erfolg, ich bekam tatsächlich wieder Hoffnung und wagte einen Neuanfang mit ihr - zum Glück! Heute bin ich rückblickend sehr froh darüber und verhalte mich natürlich auch wieder liebenswerter! Eigentlich wollte ich diese Freundin doch nicht wirklich, sie war eben in einer Zeit, in der ich empfänglich dafür war, sehr nett und aufmerksam zu mir. Das soll mein Verhalten nicht entschuldigen sondern nur erklären!
Unser Ehe steht also zur Zeit wieder auf "Start", auch wenn es für Barbara nicht einfach ist. Sie ist öfters in Gedanken und traurig, aber ich helfe ihr, so wie ich kann.
Der eigentliche Knackpunkt für mich ist jedoch, daß meine angebliche Freundin Angelika und ihr Mann meiner Frau in den zwei Wochen nicht nur freundschaftlichen Trost gespendet sondern mich auch verraten und verkauft haben!
Sie haben ihr Details (Wer ist sie, wo arbeitet sie, was habe ich über ihre Figur gesagt etc.) brühwarm erzählt, die ich an besagtem Morgen nach der Trennung im Vertrauen genannt habe. Außerdem hat Angelika meine Frau in der Annahme unterstützt, diese Affäre ginge in Wirklichkeit schon viel länger, seit letztem Jahr mindestens (totaler Blödsinn!). Das halte ich eigentlich für den größten Vertrauensbruch einer Freundschaft! Andersherum würde das ja bedeuten, ich hätte meine Freunde von Angesicht zu Angesicht belogen! Meine Frau durfte selbstverständlich Zweifel haben, ob das alles so stimmt, was ich ihr erzählte, aber weshalb hätte ich Angelika und Werner denn belügen sollen? Ich hatte mich ihnen doch anvertraut!
Und auch sonst soll Angelika dann kein gutes Haar mehr an mir gelassen haben ("Der war schon früher so", "Casanova", "Die neue ist keine Schönheit", "Der hat mir bereits an Karneval erzählt, er stehe auf diesen Typ Frauen" etc) und ihren Freundes- und Familienkreis, die mich auch alle kennen, hat sie selbstverständlich auch alle informiert...
Ihr Mann Werner gibt sich auch sehr solidarisch mit seiner Frau und findet mein Verhalten schlecht.
Ich habe fast das Gefühl, ich hätte nicht eine sondern direkt drei Personen betrogen!
Ich hätte ja damit leben können, von ECHTEN Freunden, wenn's sein muss, mal den "Kopf gewaschen" zu bekommen wenn sie der Meinung sind, ich mache etwas Falsches. Das dürfen Freunde ruhig! Sie müssen nicht immer meiner Meinung sein! Aber ist dieses Verhalten nicht genau das Gegenteil von dem, was Freundschaft ausmacht? ÜBER jemanden reden statt mit ihm!?
Meine Frau möchte gerne die Freundschaft zu den beiden erhalten und möglichst, daß wir wieder wie früher miteinander umgehen. Mir fällt das ehrlich gesagt momentan sehr schwer, ich bin gekränkt und traurig über diesen Vertrauensbruch. Aber es nimmt mich natürlich auch sehr mit - ich spreche ja hier nicht von lockeren Bekannten sondern von Leuten, deren Trauzeuge ich sogar bin! :-(
Wie seht Ihr die Sache? Liege ich mit meinen Gedanken falsch, muss ich das so hinnehmen oder ist meine Verletztheit verständlich?
Ich brauche dringend mal die Meinung von ein paar Außenstehenden! Hilfe!
Ich freue mich auf Eure Ratschläge und sage lieben Dank im voraus.
René