Mein Freund ist schnell genervt von mir, diskutiert richtig viel (und laut) und ist stellenweise richtig unzufrieden mit mir. Ich finde das richtig anstrengend, weil ich eigentlich eher ein sehr harmoniesüchtiger, ruhiger Mensch bin, der eigentlich kleine Sachen, die mich stören schnell wieder vergisst. Ich sag auch nicht, dass das gut ist, weil ich manchmal auch davon ausgehe, dass ihn Dinge auch nicht stören, die mich nicht stören. Es tut mir auch Leid, ich entschuldige mich dann und versuche, in ähnlichen Situationen so zureagieren, wie er das möchte. Meistens ist er aber trotzdem immer wieder voll schnell gereizt. Ich schildere euch mal eine Situation, damit ihr euch das vorstellen könnt... Wir waren mal im Kino und er hat ständig ziemlich laut erzählt, was denn jetzt seiner Meinung nach passiert und so. Ich habe ihn dann gebeten, dass er bitte nicht mehr reinreden soll, weil das mich und sicher auch andere Leute stört. Ich hab ihm das auch ruhig gesagt und vorher hab ich auch gesagt, dass er nichböse sein soll. Aber er war dann tierisch beleidigt, ist aufgestanden und hat sich zwei Plätze weiter wieder hingesetzt. Er war dann den ganzen Abend sauer und wollte sich nicht mal mehr einkriegen, bevor wir eingeschlafen sind. das ist für mich dann immer richtig übel, weil ich es überhaupt nicht mag, einzuschlafen oder so etwas, bevor nicht alles geklärt ist. Ich lieg dann immer nur noch da und muss weinen - nach einer endlos langen Diskussion, in der alles nur noch schlimmer wurde, weil er sich dann auch gleich über ganz viele andere Sachen aufregt, die ihn irgendwann mal gestört haben. Anfangs fand er das auch noch schlimm und wir haben uns meist vertragen, aber mittlerweile ist das nicht mehr so und er pennt dann einfach ein. Ich will das Weinen auch nicht als Druckmittel verwenden, aber es kommt eben einfach so, weil ich nicht mehr weiter weiß, weil ich ständig erkläre, warum ich dies oder jenes gemacht hab und er mich nicht versteht und dann immer wütender wird und mir irgendwan vorwirft, dass ich mich herausreden will, egoistisch bin und ihn anlüge usw., was mich tierisch fertig macht. Das hab ich ihm auch schon gesagt, aber irgendiwe empfindet er trotzdem weiter so. Er achtet auch immer sehr auf meine Worte und dreht sich dann meiner Meinung nach alles so, wie er es haben will, weil man ja bestimmte Worte auch anders auslegen kann. Das geht manchmal sogar soweit, dass er manchmal das Lexikon oder den Duden holt, um die Bedeutung einiger Wörter nachzuschlagen, was ich irgendwie schlimm finde.
Schlimm finde ich auch, dass er mich auch in der Öffentlichkeit oder vor Freunden fertig macht, was ich voll peinlich finde und was mich auch verletzt. Aber immerhin habe ich dadurch auch von anderen gesagt bekommen, dass er oft überreagiert.
Ich merke auch schon, wie ich Strategien entwickle, dass so etwas nicht passiert und ich kriege auch voll die Panik, immer irgendetwas falsch zu machen. Das geht sogar soweit, dass ich mich sogar schon für Sachen entschuldigt habe, ohne dass ich es eingesehen habe- ich wollte einfach nur, dass wieder alles gut ist, was natürlich voll falsch ist. Das tue ich jetzt auch nicht mehr. Meistens diskutieren wir richtig lange und irgendwann weiß ich nicht mehr weiter, kann nicht mehr reden und bekomme einen richtigen Heulkrampf. Der Stress wirkt sich auch schon negativ auf meinen Körper aus, da ich manchmal tagelang einfach keinen Hunger mehr habe oder Ausschlag bekomme (obwohl ich keine Allergie habe, habe erst letztens deswegen einen Test gemacht). Mein Freund findet das auch schlimm, aber er weiß auch nicht so richtig, wie er das ändern soll, weil ich nicht so richtig sagen kann, was er ändern soll. Wenn ich sage, dass ich mich unverstanden fühle und oft einfach nicht mehr weiter reden kann, ist ihm das einfach zu unkonkret. Ich kann ihn ja auch teilweise verstehen. Hinzu kommt bei uns beiden auch noch der Stress wegen dem Studium und zu wenig Geld.
Auf der anderen Seite denke ich auch immer, dass das daran liegt, dass er noch nie eine längere Beziehung hatte (er ist 26 und alle seine Beziehungen waren nicht länger als 3 Monate) und dass er sich deshalb noch daran "gewöhnen" muss, an einer Beziehung zu arbeiten, aber so, dass beide etwas davon haben. Auf jeden Fall möchte ich ihn nicht verlieren, weil ich glaube nicht, dass wir die Probleme haben, weil wir einfach nicht zueinander passen und ich habe auch das Gefühl, dass man noch etwas ändern kann. Ich weiß nur nicht wie. Außerdem will er mich auch mal heiraten und mit mir Kinder kriegen, was mir noch nie jemand gesagt hat und es ging auch von ihm aus. Er tut auch Sachen für mich, die vorher noch nie jemand für mich getan hat.
ich habe ihm auch schon einmal angeboten, eine Paarberatung zu besuchen, weil ich glaube, dass mal eine objektive Sicht auf unsere Beziehung nötig ist und wir uns selber bis jetzt auch nicht helfen konnten, aber er lehnt dies ab. Er sagt immer, wir müssten mehr miteinander reden, was bei mir irgendwann einfach nicht mehr geht.