Ich habe jemanden gedatet. Bei ihm wurde mir ungemein warm ums Herz. Wir haben uns zweimal getroffen und beim zweiten Date haben wir uns sogar ganze 5 Stunden unterhalten. Ich habe nicht gemerkt, wie die Zeit vergangen ist. Die Chemie stimmt.
Doch er hat mir sehr komische Sachen erzählt:
1. Er kann nicht unter Menschen gehen. Er weigert sich sogar auf Familientreffen zu gehen. Er macht dann richtig Theater. Er hat sich deshalb schon heftig mit seiner Mutter gestritten.
2. Er liest unheimlich viel. Er gibt mehrere hundert Euro im Monat für Bücher aus. Er mag seine Bücher mehr als Menschen.
3. Er möchte an einen ruhigeren Ort ziehen. Irgendwo wo es nicht so viele Menschen gibt. Da möchte er meditieren und spazieren.
4. Er kann nicht mit Menschenmengen mitgehen. Bei Gruppenausflügen läuft er immer einige Meter hinter der Gruppe her. Er braucht diesen Abstand.
5.Er kann keine Fotos schießen, wenn die Menschen auf dem Motiv unsymmetrisch verteilt sind (zb 3 Menschen stehen recht und einer links)
6. Bei Streit braucht er immer Hilfe von Außen. Er kann sich nicht alleine vertragen. Er meinte das ist so und ich muss das wissen. Er kann es einfach nicht! Auch bei Kleinigkeiten brauche er hilfe, um sich zu vertragen.
Er ist mit einer Liste zum date gekommen und hat diese abgearbeitet. Er meinte das sind Dinge, die ich über ihn wissen müsste. Er braucht außerdem unbedingt seine Routine. Spontanität ist für ihn eine große Belastung. Er hat nichts zu Essen bestellt auf dem Date. Fünf Stunden haben wir nur Kaffee getrunken.
Er hat auch keinen Job, keine Hobbies (außer Lesen), wenig Freunde. Er geht freiwillig kaum aus dem Haus. Aber ich habe Herzklopfen... Vielleicht auch nur, weil er mir offen kommuniziert hat, dass er mich toll findet? Er sieht auch super aus. Ich will ihn. Aber das ist nicht mein Lebensstil. Ich will nicht einsam sein. Ich will mit Menschen leben.
Das hat mir irgendwie etwas Angst gemacht. Findet ihr das auch etwas merkwürdig? Oder übertreibe ich?