Ich zitiere Dich mal:
"Auch wenn evtl. einige sagen, dass man immer ehrlich sein soll, bin ich der Meinung, dass die Wahrheit manchmal mehr kaputt mach als hilft. Ich sehe es als wichtige Erfshrung an, die mir tatsächlich etwas gebracht hat, da ich nun einige Dinge andres sehe."
Die Wahrheit ist in diesem Fall aber nun mal ein Fehltritt Deinerseits und daher soll sie auch nicht helfen sondern zeigen, dass Du zu Deinen Taten stehst, so unbequem das auch sein mag. Zwar auch für Deine Freundin, aber in erster Linie für Dich! Ja, die Wahrheit wird sie verletzen. In aller Regel ist das der Sinn dabei: Fehler haben unangenehme Folgen. Andernfalls müsste man sie nicht vermeiden. Nur so lernt man auch wirklich nachaltig daraus. Manche zumindest.
Nun sagst Du, Du fühlst Dich geläutert, bereust es. In diesem Fall wäre die unangenehme Folge des Fehltritts, dass Du mit Deinem Gewissen ringst, es Dich belastet. Und Du dadurch künftig vergleichbares Verhalten vermeidest. Aus diesem Blickwinkel wäre es in der Tat sinnvoll, nicht zu beichten, weil auf diese Weise ausschließlich der Verschulder einen Schaden hat. Allerdings nur dann, wenn Du tatsächlich sicher bist, dass Du nachhaltig daraus lernst. Die meisten Menschen bereuen es, wenn sie sich einen Fehltritt leisten. Die meisten schwören Stein und Bein, das nie wieder zu tun. Und die wenigsten haben damit recht. Es gibt Gründe, dass Du Dich so verhalten hast. Ja, Menschen lernen, Menschen können sich ändern. Aber ich kenne Dich nicht und was ich sehe ist, dass da jemand trotz glücklicher Partnerschaft etwas getan hat, was mit den Werten in dieser Partnerschaft nicht vereinbar ist. Ob man das jetzt als Betrug werten kann oder nicht, spielt überhaupt keine Rolle, da gehen die Meinungen ohnehin auseinander. Die Einstellung, Fehler zu verheimlichen, um den anderen nicht zu verletzen, ist ein Tanz auf der Rasierklinge. Denn mit dieser Einstellung wird es künftig automatisch leichter fallen, Fehler zu begehen.
Daher bin ich in solch einem Fall normalerweise ein klarer Anhänger davon, reinen Wein einzuschenken. Weil ich persönlich die Haltung habe, für meine eigenen Handlungen gerade zu stehen. Das ist ein ungemein guter Schutzmechanismus zur Vermeidung von verletzenden Aktionen.
Aber das ist nur meine Einstellung, Du weisst selbst am besten, was das Richtige für Dich ist.
Alles Gute!