Hallo,
ich bin seit 4 Jahren in einer Beziehung. Es gab von Anfang an einige Schwierigkeiten, da wir sehr unterschiedliche Vorstellungen vom Zusammenleben haben. Allerdings hatte ich immer das Gefühl, dass uns so viele andere Dinge verbinden und wir uns zumindest in manchen Bereichen sehr ähnlich sind. Mittlerweile bin ich mir nicht mehr sicher, ob das reicht. Vor ein paar Wochen haben wir darüber gesprochen unsere derzeitige Wohnsituation zu ändern (wir wohnen bei seinen Eltern), da ich mich dort sehr unwohl fühle. Es kommt mir vor, als wären wir Teenager, die ständig daraf warten endlich mal sturmfreie Bude zu haben. Mit über 30 würde ich aber gerne irgendwann mal anfangen mit ihm ein eigenes Leben nach eigenen Regeln aufzubauen. Er will allerdings nicht ausziehen. Er sagt, er würde es mir zu Liebe zwar tun, aber eigentlich würde dadurch für ihn alles nur komplizierter/unbequemer. Ich weiß nicht ob es Sinn macht mit jemandem zu versuchen ein Leben aufzubauen, was er scheinbar gar nicht haben will. Er will nicht, dass sich etwas verändert. Und ich will ihn nicht zu etwas drängen, was er nicht möchte. Wir haben uns schon oft heftig wegen dieser Thematik gestritten. Momentan versuchen wir beide unseren Frust zu ignorieren um uns wieder etwas anzunähern. Aber irgendwie - obwohl wir uns dabei beide viel Mühe geben - scheint unsere Situation fast schon aussichtslos. Ich interpretiere in jeden seiner Kommentare einen Vorwurf hinein und ihm geht es umgekehrt bei mir genauso. Ich weiß nicht, wie wir das abstellen können. Habe Angst ihn zu verlieren, obwohl wir uns nur noch gegenseitig auf die Nerven gehen.
Er bedeutet mir wirklich sehr viel, aber ich möchte nicht den Rest meines Lebens so mit ihm leben, wie wir es momentan tun. Und er will, dass alles so bleibt, wie es ist, und wirft mir vor, ich sei einfach nicht anpassungsfähig genug und dass die Wohnsituation doch völlig egal wäre, wenn ich ihn wirklich lieben würde. Ich müsse ihn doch so nehmen, wie er ist...
Wenn wir nichts ändern, habe ich das Gefühl mein Leben zu verschwenden. Wenn wir etwas ändern und ich ihn dadurch verlieren sollte, hätte ich aber das gleiche Gefühl.
Sind solche Phasen in einer Beziehung normal?
Gibt es jemanden unter euch, dem es ähnlich geht?