Hallo liebe Community,
ich (m, 41) habe vor etwa 3 Monaten eine Frau (w, 35) über eine Dating-App kennengelernt. Wir haben uns von Anfang nahezu blind verstanden, bereits am 2. Tag telefoniert, waren sowas von auf einer Wellenlänge, ich habe mich noch nie so verstanden gefühlt wie von ihr, sie sagte das Gleiche. Sie war anfangs verunsichert, da sie zwei Kinder hat und geschieden ist. Für mich war das nie ein Problem. Wir haben uns gedatet, haben uns beim 2. Date geküsst und nach dem 4. Date beschlossen, dass wir zusammen sein wollen. Es war eine wunderschöne Zeit, wir wollten nichts überstürzen, auch was die Kinder angeht, so dass wir uns erstmal nur am Wochenende gesehen haben und unter der Woche selten, wenn dann spät, sobald die Kinder (1,5 und 3,5) im Bett waren.
Nach 4 Wochen sagte sich zum 1. Mal, dass sie das so nicht kennt, dass sie so starke Gefühle hat, den ganzen Tag an mich denkt und mich vermisst, sobald wir uns abends einen Abschiedskuss geben. Ich sagte dann, dass das doch normal sei, wenn man verliebt sei, nach dieser Aussage war sie den restlichen Tag und den nächsten Tag total kühl, hat sich dann aber dafür entschuldigt, weil diese starken Gefühle sie überfordert haben. Danach war es wieder wunderschön, sie hat gesagt, dass sie mich liebt und ich habe es erwidert, weil ich auch so fühle.
Vor 2 Wochen haben wir uns Freitagabend gesehen, ein wunderschöner Abend, aber sie fühlte sich nicht wohl dabei, dass ich bei ihr übernachte. Am nächsten Morgen schrieb sie mir, dass sie schon wieder nur an mich denke und sie sich wünschen würde, dass ich sofort wieder zu ihr käme. Konnte ich nicht, weil ich was vor hatte. Dann war sie wieder kühl und distanzierte sich noch mehr als beim letzten Mal, sagte sogar unser geplantes Treffen für den Sonntag ab. Ich hab sie dann angerufen und gesagt, dass ich das nicht verstehe, ihr ambivalentes Verhalten. Nach diesem Satz sagte sie mir, dass sich gerade genauso anfühlt wie in der toxischen Beziehung mit ihrem Ex-Mann, der sie ständig bevormundete und ihr immer wieder das Gefühl gab nichts wert zu sein und ihre Meinung und sie nicht wertgeschätzt habe. Seit diesem Tag haben wir uns nicht mehr gesehen, die Nachrichten von ihr wurden seltener und immer kühler.
Zusätzlich waren die beiden Kinder krank, sie hat kaum Schlaf bekommen. Klar stresst das und zehrt Kräfte, aber wenn mir etwas an einem Menschen liegt, der mich nachweislich gut getan hat, schiebe ich ihn doch nicht immer weiter weg, oder? Von mir erbetene Treffen und Aussprachen hat sie immer wieder abgesagt, meist kurz davor, weil es sich "gerade falsch anfühlt". Die letzten 2 Wochen waren die Hölle für mich, ich weiß nicht wie es weitergeht, kann kaum essen, kaum schlafen, sie lässt mich so in der Luft hängen, ist sich unsicher, weiß aber laut eigener Aussage nicht warum und wüsste auch, dass ich ihr gut tue und nicht so sei wie ihr Ex.
Heute konnte ich einfach nicht mehr und habe ihr eine Sprachnachricht geschickt, dass ich ihr Zeit gebe und Verständnis habe, sie solle ihre Gedanken ordnen und sich klar werden ob sie mich und uns noch will, oder das alles aufgibt, und dass ich mich zurückziehe, weil ich auch auf meine mentale Gesundheit achten muss.
Ist das Bindungsangst bei ihr? Kennt das jemand so? Oder unser Tempo einfach zu schnell? Habe ich durch unbedachte Aussagen etwas bei ihr getriggert, dass sie nur von ihrem Ex kennt, jetzt aber auf mich projeziert? Meint ihr da ist noch Hoffnung oder vergebene Liebesmüh? Wie sollte ich mich in dieser Zeit verhalten? Wirklich gar nicht melden, damit sie mich vermissen kann und ihre Gedanken wirklich mal sortiert? Irgendwie habe ich Angst sie dadurch noch weiter wegzutreiben...
Ich liebe sie und ich wünschte es wäre so wie vorher, weil es einfach wunderschön war.
