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Es käme stark auf die Umstände an.
Zum Beispiel zählen für mich da durchaus Faktoren wie:
.) Wie lange "schwärme" ich denn schon? (alberne Phase oder ernsthaftes Gefühl?)
.) Wer ist diese Person? Sehe ich sie täglich z.B. Kollege oder ist es nur der Bankberater?
.) Wie läuft eigentlich meine Partnerschaft?
Ich würde da sicherlich erst mal Ruhe bewahren, wenn ich merke, dass ich in jemanden verknallt bin, wie man so schön sagt. Wenn es jemand ist, den ich eh nie sehe, oder den ich nur einen begrenzten Zeitraum sehen werde, dann würde ich da einfach durchbeißen und aus. Ich glaube, dass kleine, harmlose Schwärmereien nichts bedeuten müssen. Gerade, wenn man schon sehr, sehr lange zusammen ist, oder es gerade Schwierigkeiten in der Beziehung gibt. Klar will die Seele da vielleicht manchmal ausbrechen für einen kurzen Höhenrausch.
Einmal während meiner Studienzeit hatten wir einen superlieben, attraktiven, tollen Arzt als Praktikumsanleiter. Wenn ich Single gewesen wäre, hätte ich mich aber SOFORT an den rangemacht. Ich war jedoch vergeben. Ich wusste, ich würde ihn noch zwei Monate fast täglich sehen. Es war wirklich hart, da ich echt etwas verknallt war, und zudem meine damalige Beziehung nicht rosig lief. Aber so schnell wie das Praktikum vorbei war, so schnell ging auch diese Schwärmerei zu Ende - ganz nach dem Motto "Aus den Augen, aus dem Sinn".
Wenn es aber jemand ist, den ich ständig sehe, Kollege/Freund/Nachbar etc., dann würde ich das schon etwas kritischer beobachten. Denn natürlich birgt ständiger Kontakt auch ein bisschen die Gefahr, dass sich Gefühle intensivieren. Da würde ich mir schon Gedanken machen, warum ich solche Gefühle hege und v.a. ob mir in meiner Beziehung was fehlt.
Und in so einem (Ernst)Fall würde ich sicherlich auch mit meinem Partner darüber reden. Ich würde wahrscheinlich nicht ankommen mit "Übrigens, ich habe mich fremd verknallt, vielleicht sollten wir an uns arbeiten." Sowas kann den Partner regelrecht aus der Bahn werfen, unnötig Gefühle verletzen etc. Ich würde mir eher zuerst mal selbst Gedanken machen und wenn ich mich sortiert habe, würde ich einfach mal beziehungsinterne Probleme mit meinem Partner ansprechen, ohne die andere Person zu erwähnen. Ich würde maximal sagen, dass ich "merke, dass ich mich zunehmend nach außen orientiere". Klingt weniger krass, bringt aber die frohe Botschaft als kleiner Warnhinweis, dass man an der Partnerschaft zu arbeiten hat.