user5909"dann versteht man doch den Anderen nochmals besser...?"
In der Kennenlernphase kann eine "gemeinsame" Erkrankung schon ne zusätzliche Bindung schaffen, soweit hast du Recht. Aber sobald der berüchtigte Alltag in die Beziehung einkehrt, führen psychische Erkrankungen leider oft dazu, dass man vor allem mit seinen eigenen Problemen beschäftigt ist und dadurch nicht die Kraft oder die emotionale Kapazität hat, um auf den Partner und seine Bedürfnisse einzugehen. Selbst wenn man eigentlich nachvollziehen kann, warum der grade diese Bedürfnisse hat. Stattdessen "braucht" man selbst vom Partner ein ganz bestimmtes Verhalten, um sich wohlzufühlen, und reagiert gekränkt und gereizt, wenn er sich nicht so verhält.
Es ist sicher möglich, mit ner psychischen Erkrankung eine harmonische Beziehung zu führen, aber es kostet beide Seiten einige zusätzliche Anstrengung (je nachdem, wie schwer die Erkrankung ist). Und wenn beide sich auf ihrer Krankheit "ausruhen", nix dagegen unternehmen und sie auch noch dauernd als Entschuldigung für respektloses oder egoistisches Verhalten nutzen, wird's natürlich nix.
Außerdem schreibt die TE nicht, dass ihr Partner und sie dieselbe Erkrankung haben, da gibt's ja ganz unterschiedliche ... und ein z.B. depressiver Mensch wird einen z.B. Schizophrenen auch nur begrenzt verstehen können ;)
@TE: Die Vorschreiber/innen haben Recht - Pornos sind längst nicht für jede(n) und in jeder Situation "wie Fremdgehen". Für die meisten Männer sind sie nur ein Mittel zum körperlichen Abreagieren, sie vergleichen die Pornodarstellerinnen gar nicht mit ihren Partnerinnen oder mit dem Sex in ihrer Beziehung. Und auch viele Frauen können den Pornokonsum ihrer Männer problemlos von ihrer Sexualität, ihrem Selbstwertgefühl usw. trennen, oder sie schauen sogar selbst welche. Den einen oder anderen Vergleich hält frau normalerweise auch aus, schließlich hat frau eine Beziehung im echten Leben mit allem Drum und Dran, und die Pornofrauen sind nur bewegte Bilder auf nem (noch) platten Monitor.
Problematisch wird's halt dann, wenn der Konsum überhand nimmt und auf Kosten der Beziehungsqualität geht, oder wenn er dich sowieso schon vernachlässigt und dann auch noch Pornos schaut (auch wenn beides in Wirklichkeit gar nix miteinander zu tun hat). Oder wenn du ein schwaches Selbstwertgefühl hast und dich deshalb selber mit den Pornodarstellerinnen vergleichst, und ihm daher unterstellst, er würde dasselbe tun.
"Ich habe mich vor kurzem beschwert weil ich mich vernachlässigt fühle von ihm"
Wie äußert sich denn dieses Vernachlässigen, wie hast du ihm das erklärt? Und wie hat das mit den Pornos zu tun (von denen wusstest du doch anscheinend zu dem Zeitpunkt noch gar nix)?
lg
cefeu