Wenn Du es so siehst...
... dann verlieren bei einem Kompromiss immer beide, oder?
Wie war das noch mal... "ein Kompromiss ist ein Arrangement, bei dem einer, der etwas nicht haben kann, dafür sorgt, dass der andere es auch nicht bekommt"
oder "Die Ehe (/Beziehung) ist die Kunst, zu zweit an Problemen zu scheitern, die einer allein nicht hätte"
Ok, im Ernst: Kompromisse sind sowieso immer nur begrenzt möglich. Wenn beispielsweise einer Kinder möchte und der / die andere nicht, dann gibt es keinen möglichen Kompromiss. Wenn einer heiraten möchte und der / die andere nicht - dann auch nicht. Wenn einer von München nach Hamburg ziehen möchte und der / die andere in der Heimat bleiben ... usw.
Dann kann man nur noch entscheiden, ob einem der eigene Wunsch wichtiger ist als die Beziehung - oder nicht.
Meist bleibt dann nur eine Trennung, weil man die eigenen Wünsche und Vorstellungen mit dem Partner eben so nicht realisieren kann, denn wenn man dem anderen "zu Liebe" Heimat, Familie, Freunde verlässt, obwohl man selbst sehr heimatverbunden ist und dann in Hamburg die nächsten 30 Jahre unglücklich ist, ist das eine ganz miese Idee. Wenn der Partner einem "zu Liebe" in München bleibt, obwohl er gern nach Hamburg möchte und dort die nächsten 30 Jahre unglücklich ist, ebenfalls und Hannover ist vermutlich einfach nur für beide mies. (an einen Kompromiss zum Beispiel "Kinder" möchte ich da noch nicht mal denken...!!!)
Die Kunst liegt für mich nicht darin, in einer Beziehung die eigenen Wünsche / den eigenen Willen durchzusetzen, sondern darin, Beziehungen nur mit Menschen zu führen, mit denen man auch "kompatibel" ist. Dann wird es immer noch jede Menge Kompromisse geben, aber die werden so sein, dass damit auch beide (glücklich und zufrieden) leben können - und vor allem: so dass beide damit leben *wollen*.