Du hast recht,
aber blinder Aktionismus schlägt fehl und der Mann wird vor den Kopf gestoßen.
Wodurch?
Durch den Eindruck die Ehe sei nahezu gescheitert, obwohl "faktisch" alles reibungslos läuft.
Nach dem Motto: Meine Frau hat genug von mir, den Kindern unserem Leben und unseren Meilensteinen.
Sie sehnt sich nach was anderem, sie möchte ausbrechen und unser bisheriges Leben hat keinen hohen Stellenwert für sie.
Dies ist die subjektive Wahrnehmung des Mannes.
Ich kenne keinen bei dem es funktioniert hat, mit der festen Absicht aus dem Haus zu gehen um sich neu und dauerhaft zu verlieben.
Und wenn, dann tatsächlich nur für kurze Dauer, da man sich in seine Erwartungshaltung so sehr hineingesteigert hat damit man wenigstens für einen kurzen Moment das Verliebtsein wieder spürt.
Nein so funktioniert es nicht.
Aber der Ansatz aus dem Haus zu gehen ist selbstverständlich goldrichtig. ;-)
Deshalb auch das Beispiel mit dem Pärchenurlaub wo man eben nicht andauernde Zweisamkeit hat.
Nur so kann die Frau ihrer eigenen Erwartungshaltung an ihren Mann etwas entfliehen und läuft nicht pausenlos mit einer Gedanken-to-do-Liste herum die ihr Mann doch bitte erfüllen soll. Und wenn ein bis zwei Punkte der Liste nicht erledigt werden, läuft der Mann diesem Rückstand hinterher ohne zu wissen, dass er sich in einem Wettberb befindet, einen den er niemals gewinnen kann.
Sich zu verlieben ist Magie.
Der Magie kann man zwar auf die Sprünge helfen, z.B. indem man sie zulässt, aber wenn man beharrlich darauf pocht, verliert die Magie ihre Leichtigkeit und sie wird zur Disillusion.
Am Beispiel der TE ist ganz deutlich, dass die beiden nicht weit voneinander entfernt sind.
Sie haben anscheinend unterschiedliche Ängste, die für sich logisch und nachvollziehbar sind.
Nun geht es darum eine Situation zu schaffen in der beide ihre Ängste wenigstens kurz über Bord werfen können um der Liebe eine Chance zu geben.
LG
luca