interessantes thema
ich finds realistisch, dass sich menschen im laufe der jahre voneinander entfremden - und sich schlussendlich trennen. auch *mittendrin*: man durchlebt ja so einige höhen & tiefen miteinander, entfernt sich, rauft sich wieder neu zusammen. in mancher krise weiß man es einfach nicht, ob es sich lediglich um ein *normales* tief handelt oder um den anfang vom ende. und wenn einem an diesem punkt ein mensch begegnet, durch den einem die entfernung zum partner bewusst wird - heidewitzka. da vermischt sich vieles, was erst einmal entwirrt werden muss. das halte ich durchaus für normal, also für häufig vorkommend. wie man dann damit umgeht, das hängt vom einzelnen ab. und dass dann nur betrug, also lügen, infrage kommt, nö, das sehe ich nicht so. ich bin kein verfechter von lebenslanger treue, aber von freundschaftlichkeit, ehrlichkeit, loyalität. sowas halt. ich finde, in solchen situationen zeigt sich die qualität der beziehung. ist mein partner bereit, gemeinsam mit mir hinzusehen? hält er das aus, oder zieht er sich verletzt zurück? das ist kein zuckerschlecken. ich kann jeden verstehen, der keine lust hat, sich darauf einzulassen. aber ich glaube, dass dann nur noch trennung bleibt.
genauso realistisch finde ich es, dass man sich nach wie vor einander nah fühlt und feststellt, dass da noch ein paar andere bedürfnisse hinzugekommen sind. keine launen, sondern bedürfnisse. und dann? betrug käme für mich nicht infrage, eben aufgrund dieser nähe. aber ich bin mir selbst auch nah und will das bleiben, will mich nicht selbst betrügen. ich glaube, wenn man da wegsieht, sich übergeht, sich an grundsätze klammert (und lustigerweise denkt, man macht gerade etwas *für* die beziehung), legt man im grunde genau dadurch den grundstein für ein entfremden.
ich find das echt schwierig. eigentlich ist es ein ewiges ausloten, ausbalancieren, auf einem sehr schmalen grat.
liebe grüße