Nach über einem Jahr Beziehung mit einem verheirateten Mann lande ich nun hier in einem Forum und versuche Klarheit zu gewinnen.
Was mein Verstand weiß: Nie eine Beziehung mit einem verheirateten Mann beginnen.
Was mein Herz glaubt: Er könnte der Richtige sein.
Was mein Verstand weiß: Er hat mir von vornherein gesagt, dass er verheiratet ist - zwar nicht glücklich, aber immerhin.
Was mein Herz glaubt: Er wird sich trennen und für mich entscheiden.
Was mein Verstand weiß (nach einigen Monaten): Er behandelt mich mehr als zu Beginn als "Zweitfrau", die unangenehme Forderungen stellt.
Was mein Herz glaubt: Er wird sich vielleicht trennen und für mich entscheiden.
Was mein Verstand weiß: Er reagiert immer weniger auf meine Liebesbezeugungen; wenn es Streit gibt, bin ich diejenige, die wieder anruft und eine Versöhnung herbeiführt; wenn ich weine, ist er distanziert und tröstet mich nicht; er schreibt mir kaum noch SMS, geht aber trotzdem weiterhin mit mir weg und natürlich auch ins Bett. Sein Vorteil dabei: Er lebt unter der Woche in der Stadt und ist meistens nur am Wochenende und während des Urlaubs bei seiner Familie.
Was mein Herz glaubt: Er wird sich hoffentlich trennen und für mich entscheiden.
Heute Früh habe ich die Beziehung nach einem gestrigen Streit beendet. Jetzt ist es Mittag und es tut mir bereits wieder leid. Meine größte Angst ist es, wieder rückfällig zu werden, genauso groß ist meine Angst ihn zu verlieren. Seine größte Angst ist es, seine Familie zu verlieren. Und in mir herrscht einerseits große Trauer, die Tendenz alles wieder geradebiegen zu wollen und der Gedanke, seiner unwissenden Frau einen Hinweis zu geben.
Wie kann ich aus dieser Mühle ausbrechen? Ist es denn wirklich so verwerflich sich wehren zu wollen? Mit allen Mitteln? Bin ich ihm und seiner Familie etwas schuldig?