Hallo,
ich, 20, Studentin und vor 4 Monaten Mama geworden, habe große Probleme mit meinem Partner und Papa meines Kindes (40).
Es ist schwer, Dinge, die über Monate passiert sind so knapp zusammenzufassen. Zunächst einmal arbeitet er sehr viel (mind. 13 Stunden pro Tag sind die Regel, samstags "nur" 10-11), auch wenn er es nicht immer müsste. Ich wusste bereits als ich ihn kennengelernt habe, dass er viel arbeitet und es ist im Grunde auch ok, dachte aber, er würde sich wenigstens bei wichtigen Terminen mal freinehmen. Doch nicht mal am Tag als unser Kind geboren wurde (nachdem es auf der Welt war, um 04 Uhr nachts ist er 2 Stunden später gegangen und erst um 22 uhr wiedergekommen) oder als ich 3 Monate später mit 40 Fieber im Bett lag und dringend jemanden gebraucht hätte, der sich um den Kleinen kümmert, ist er bei mir geblieben. Bereits lange vor der Geburt war klar, dass wir zusammenziehen wollen, aber er hat es immer weiter hinausgezögert, weil er ständig vergessen hat, sich darum zu kümmern. Er verspricht viel, aber hält leider sehr wenig, auch wenn er es sicher gerne halten würde. 2 Wochen vor der Geburt haben wir dann Wohnungen gesucht und zum Glück noch eine gefunden (in München, wo es sehr teuer ist, nicht gerade leicht). Die Kaution hat er gezahlt, die erste halbe Monatsmiete ich (mein letztes erspartes Geld), obwohl er mir immer zugesichert hat, er würde die Miete zahlen. Bereits die erste Monatsmiete (die von meinem Konto abgebucht werden sollte, wie auch alle Folgenden), hat er nicht eingezahlt, sondern verspätet überwiesen. Die 2. und 3. Monatsmiete hat er überhaupt nicht gezahlt, worauf wir eine Abmahnung bekommen haben. Ich habe ihn ständig gebeten, es zu zahlen, konnte nachts nicht schlafen und ich habe bereits da ernsthaft an eine Trennung gedacht. Die letzte Miete hat er im letzten Moment bezahlt, nachdem ich ihn wirklich inständig fast angefleht habe. Die Miete für diesen Monat dagegen steht immer noch aus. Ich kann nicht mehr, bin vor 3 Tagen mit dem Kleinen zu meiner Mutter und Schwester gezogen. Was soll ich tun? Er ist fast nie zuhause, weil er so viel arbeitet (Fahrlehrer), aber selbst davon habe ich nicht viel, wenn er nicht einmal die Miete bezahlt. Ich weiß nicht, wofür er sein Geld ausgibt. Er will es mir nicht sagen, weicht immer aus, wenn ich ihn auf Miete etc. anspreche und so direkt fragen will ich ihn auch nicht. Ich habe gerade mal 300 Euro im Monat zum Leben und muss davon neben 100 Euro für Telefon und Fahrkarte auch noch Lebensmittel (oft für uns beide!), Kleidung, Sachen fürs Studium und vor allem für unseren Kleinen kaufen. Es ist ja nicht so, dass er gar nichts bezahlt, aber eben nur ab und zu und in Relation zu seinem Gehalt (und dem, was er noch von seiner Mutter alles bekommt - ziemlich viel) eher wenig. An mich oder unser Kind denkt er dabei kaum. Noch 3 Wochen nach der Geburt hatten wir nicht einmal einen Kühlschrank in der Wohnung, den er erst gekauft hat, als seine Mutter Druck gemacht hat. Bis dahin musste ich trotz Stillen von ein paar Scheiben Brot und Nudeln am Tag leben und habe stark abgenommen.
Trotz all den Enttäuschungen und Verletzungen bin ich mit gebrochenem Herzen geblieben. Aber jetzt, nachdem die fristlose Kündigung des Vermieters wahrscheinlich ohnehin schon im Briefkasten liegt, bin ich wirklich am Ende. Ich wollte mich von ihm trennen, aber er sagt, er will uns nicht verlieren, sich ändern und um die Beziehung kämpfen. Irgendwie hoffe ich immer noch zu sehr, dass er sich wirklich noch ändert und wir die Familie sein können, die ich für meinen Sohn gerne hätte. Liebe macht offenbar wirklich blind.
Was würdet ihr tun? Ihm, wenn er sich ändert, d.h. zuerst einmal die Mietrückstände begleicht, eine zweite Chance geben? Eine Erklärung verlangen? Gehen oder weiter bleiben?