Hallo zusammen,
ich nutze dieses Forum für mich jetzt einfach als Seelenmülleimer, ich weiß nicht wohin mit diesen ganzen Emotionen. Ich will es einfach nur runter schreiben was ich getan habe...
Ich bin seit 4 Jahren in einer Beziehung zu einem Mann, der feste Prinzipien im Leben hat. Der arbeitet wie ein Tier und Karierre machen will und für seine Zukunft lebt. Vor einem halben Jahr hat er mir einen Heiratsantrag gemacht und ich habe ja gesagt. Ich war mir sicher; ich liebe ihn. Er gab mir all die Geborgenheit und Liebe die ich nie erhalten habe.
Aber die Hochzeit wird nicht stattfinden!
In drei Wochen hätten wir geheiratet, aber ich habe alles kaputt gemacht. Ich bin 4 Wochen vor der Ehe fremdgegangen. Nein, ich habe nicht mit einem anderen Mann geschlafen aber es ging weit über das Küssen hinaus. Und nochmals nein, ich kann noch nicht mal Alkohol als Entschuldigung anbringen. Ich war absolut Herr meiner Gedanken und Taten.
Am nächsten Morgen habe ich mich gefragt, was habe ich bloß getan? Wie konnte ich ihm das antun. Und diese Frage lässt mich seit es Geschehen ist, nicht mehr schlafen, nicht mehr essen und nicht mehr zur Ruhe kommen.
Ich habe es meinem Freund natürlich sofort gesagt. Ich kannte die Konsequenz. Aber ich hätte mit dieser Lüge niemals in eine Ehe gehen können. Eine Lüge als Fundament ist nicht sehr stabil... Das ist das Einzige was ich mir selber zu Gute halte; das ich wenigstens mir selber treu geblieben bin und im die Wahrheit gesagt habe. Vielleicht war es dumm von mir. Vielleicht war es naiv. Ich werde es nie erfahren...
Er sagt er liebt mich noch immer. Er könnte es nie vergessen aber verzeihen. Er ist so großartig und aufrichtig....Und jetzt sitze ich hier und weiß nicht was ich tun soll. Ich bin so anders als er. Ich lebe im hier und jetzt. Ich weiß nicht was morgen ist. Ich will nicht immer alles aufschieben und sagen; wenn wir alt sind werden wir alles nachholen und unser leben genießen. Die Zeit ist so kostbar. Ich will sie nicht verschwenden. Ich habe Angst das unser gemeinsamer Nenner zu klein ist. Wir es nicht schaffen. Ich will ihm nie wieder weh tun.
Ich habe Angst eine Entscheidung zu treffen und mich für dieses Leben zu entscheiden, von dem ich weiß das es für mich nicht das ist, was meinem Naturell entspricht. Ich habe Angst das ich mich für Tor 1 entscheide und nie erfahren werde was sich hinter Tor 2 verbirgt...Ich weiß nicht ob das jemand verstehen kann. Meine Gedanken fahren einfach Karusell.
Ich habe für ihn soviel aufgegeben. Meinen Heimatort, den ich geliebt habe. Bin mit ihm in die Fremde gezogen. Meine Freunde, die mir alles bedeutet haben. Ich wollte es schaffen! Und habe jetzt doch auf der ganzen Linie versagt...
Danke fürs zuhören.
Ein trauriges Himmeslicht,
dessen Schein immer dunkler wird.