Andere Sicht
Ich selbst bin seit knapp vier Jahren ein Borderliner und habe schon Erfahrungen mit Theraphien (sowohl ambulant als auch lokal) gehabt.
Ich kann dir sagen, dass Angehörigengruppen meist sehr wenig bringen. Zwar kann man Anregungen finden, aber die Lösung muss man leider immer selber finden. Deswegen kann ich auch nur Ratschläge geben.
Auch wenn die meisten in ihren Antworten schreiben, du sollst sie verlassen, denk über sowas scharf nach. Ich will keine Zusatzbelastung für dich erzeugen, aber bei Borderlinern ist das Problem, dass sie Angst vor dem verlassen werden haben. Sie klammern sich meistens verzweifelt an ihre Bezugspersonen. Zwar zeigt deine Freundin genau das Gegenteil, nämlich Ablehnung, aber das ist ein Teil der Krankheit. Borderliner können Nähe nicht ausstehen, können aber nicht loslassen. Deine Freundin verhält sich wie ich mich früher mal verhalten habe und es hat sehr lange gebraucht, bis ich sogar von Leuten angefasst werden konnte. Die Veränderung kam bei mir, als eine Freundin mir direkt ins Gesicht gesagt hat, wie sehr sie unter meinem Verhalten gelitten hat. Borderliner sind meist intelligente Menschen, sie lassen durchaus mit sich sprechen, aber man muss sie wirklich konfrontieren, so sehr es ihnen auch wehtut. Was ich also empfehlen würde, ist wirklich mal dich mit deiner Freundin zusammen zu setzen und über deine Gefühle gegenüber ihrem Verhalten zu sprechen. Sag ihr, dass es dich verletzt, wenn sie dich wegstößt. Wenn sie dann bereit ist, dagegen was zu tun, dann lass ihr Zeit, aber konfrontiere sie hin und wieder mal. Bei mir zum Beispiel haben meine Freunde angefangen, mich in den Arm zu nehmen und am Anfang hatte ich davor panische Angst.
Ich hoffe ich konnte dir irgendwie helfen.