Hi liebes Forum,
das hier wird leider ein ziemlich langer Text weil ich etwas Vorgeschichte erzählen muss zu meinem Problem. Ich bin 27 (m) und meine Freundin ist 25 und wir haben uns vor fast 2 Jahren in einer Stadt ganz im Süden Deutschlands kennengelernt. Wir waren ziemlich schnell sehr verliebt und haben seither fast jeden Tag miteinander verbracht. Es war wirklich eine wunderschöne Zeit, die teilweise auch ihre Schwierigkeiten hatte (Eifersuchtsprobleme ihrerseits) aber wir haben eigentlich alles soweit weggesteckt. Doch schon von Anfang an war uns beiden eine Sache bewusst; sie kommt ganz aus dem Norden und ich aus Mitteldeutschland, unsere Heimatorte also gut 700km voneinander entfernt, und das würde irgendwann zu einem Problem werden. Wir haben natürlich weggeschaut denn Liebe macht blind.
Nun ist es so, ich arbeite (von Zuhause) und sie studiert noch. Ich konnte sie Ende letzten Jahres davon überzeugen, dass wir zu meinem Heimatort ziehen, weil sie hier studieren kann und es näher zu ihrer Heimat ist. Das war zumindest einmal ein Schritt in die Richtung. Ich weiß, es ist nicht wirklich ein Kompromiss, denn ich habe zu 100% was ich wollte und sie nur ein bisschen. Ich war damit natürlich mega glücklich. Nun war sie aber seit wir hier waren die ganze Zeit unglücklich, vielleicht wegen der Gesamtsituation, aber sie hat auch immer wieder einfach gesagt wie sehr sie ihr Zuhause vermisst. Wir waren zwischendurch aber auch längere Zeit in ihrer Heimat. Haben hier eine echt tolle Wohnung und es fehlt eigentlich an ncihts. Aber schon bevor wir hier hergezogen sind waren wir einmal an dem Punkt dass wir uns trennen wollten - aus diesem Grund. Vor 4 Wochen ungefähr hatten wir dann wieder ein Gespräch darüber. Sie sagte schon mehrfach und auch dort wieder, dass sie definitiv nach ihrem Studium wieder in ihre Heimat möchte. Dieser Wunsch ist meiner Einschätzung nach also sehr stark.
Aufgrund dessen sagten wir uns beide - es ist wahrscheinlich das Vernünftigste wenn wir uns trennen... Denn wir werden in Zukunft keinen gemeinsamen Weg finden, ein Kompromiss in dem wir in die Mitte ziehen würde uns beide nicht wirklich glücklich machen. Das war ihr Vorschlag, aber diesen habe ich zu der Zeit abgelehnt. Ich möchte nicht von meinem Heimatort weg, kann es aber auch genauso wenig von ihr verlangen und möchte auch nicht dass sie sich wegen mir zu etwas zwingt, dass sie gar nicht möchte. Die nächsten zwei Wochen waren dann die Hölle, denn sie konnte nicht nach Hause (Schneechaos) weshalb ich erstmal zu meinem Vater gezogen bin für eine Woche. Dann haben wir ein letztes Wochenende verbracht und sie hat sich, auch etwas auf mein Drängen, einen Mietwagen genommen und das meiste ihrer Sachen gepackt und ist zu ihrer Familie gefahren.
Doch seither hatten wir ständig weiter Kontakt. Ich habe dann versucht mich gedanklich loszulösen damit ich die Sache vielleicht irgendwie akzeptieren kann, aber auch mir fällt es sehr schwer. Sie hat dann einen weiteren Vorschlag als Kompromiss gebracht: wir könnten eine Fernbeziehung haben. Jedoch habe ich sie gefragt, ob das jemals ein gemeinsames Ziel hat oder auf unbestimmte Zeit sein soll - oder ob sie mir sagen kann, dass sie nach ihrem Studium wieder her kommen würde. Sie sagte, sie kann nicht sagen was die Zukunft bringt. Sie möchte sich in ihrer Heimat ein Standbein aufbauen, dort wieder einen Freundeskreis finden und ein Stück Heimat zurückgewinnen, sie meinte damit sie dort immer zurückkehren kann. Da ich nicht daran glaube dass eine Fernbeziehung zwischen uns funktionieren würde wegen der Eifersuchtsprobleme und weil es sehr stressig wäre, habe ich am Montag die Reißleine gezogen und habe zu ihr gesagt, es ist vorbei. Sie wollte dass ich sie blockiere und das hab ich auf allen Messengern getan.
Die letzten zwei Nächte hat sie mich nachts wieder angerufen. Völlig aufgelöst und weiß einfach nicht was sie tun soll. Sie wünscht sich dort oben zu sein, aber möchte mich nicht verlieren. Ich weiß nun einfach nicht mehr was ich noch tun kann. Ich sagte zu ihr schon, komm wieder her, aber das heißt für mich dann auch dass du hier bleibst. Das möchte sie aber wohl auch nicht wirklich. Sie sagte nun sie könnte nächsten Freitag wieder herkommen. Ich weiß aber einfach nicht mehr wo das hinführen soll. Sie weiß absolut nicht was sie will...
Ich habe Angst, dass sie weil sie es nicht aushält wieder einzieht und Normalität einkehrt und wir so tun als wäre nichts gewesen, dann stehen wir in einem halben Jahr wieder vor der gleichen Situation. Ich weiß mittlerweile einfach nicht mehr was ich noch tun kann und bin sehr verzweifelt. Was es noch schlimmer macht ist, dass sie nicht wirklich jemanden hat der sich in dieser Situation gut um sie kümmert, weshalb sie sich auch immerwieder an mich wendet wenn es ihr schlecht geht. Für mich steht es fest dass ich mein weiteres Leben hier verbringen möchte denn ich habe meine Familie und Freunde alle hier. Ich hätte sie gerne dabei aber kann genauso verstehen dass sie nach Hause möchte. Ich habe ja schon versucht es ihr so leicht zu machen wie es irgendwie geht. Doch es hilft alles nichts denn sie kann mich nicht los lassen.
Ich frage mich nun, gibt es wirklich noch einen Weg wie wir das lösen können? Treffen wir wenn wir uns jetzt entscheiden eine Entscheidung rein aus Emotionen heraus, weil es uns beiden so schlecht geht? Oder gibt es wirklich Hoffnung auf eine gemeinsame Zukunft? Ich fühle mich unglaublich schlecht weil ich ihre Vorschläge ausgeschlagen habe, aber eine Fernbeziehung oder hier wegzuziehen ist nicht das was ich mir vorgestellt habe, so egoistisch das auch ist..
Noch ein Nachtrag um mich vielleicht noch besser zu verstehen: Ich war vor dieser Beziehung in einer fast 9-jährigen Beziehung, für die ich überhaupt aus meiner Heimat in den Süden gezogen bin. Ich wollte da schon immer wieder weg - sie hat mich dann sitzen lassen und ich stand dort alleine. Deshalb habe ich vielleicht auch so eine große Angst, wieder verlassen zu werden und brauche einfach ein bisschen Sicherheit.
Ich danke euch wenn ihr das alles gelesen habe und bin dankbar für jede Antwort.
Liebe Grüße