Hallo teiou
es tut mir leid, zu lesen, was Deine Freundin Dir und sich selbst antut...
Mein Exfreund hat die gleiche Geschichte wie Du erlebt. Er hat eine Frau kennengelernt, sie sind sehr schnell zusammengezogen und haben sogar bereits nach einem halben Jahr geheiratet, dann fing genau der gleiche Horror an wie bei Dir. Ständiges Misstrauen in allen Belangen, sogar beim Einkaufen hat sie ihn hysterisch angeschrieen, er würde nur die Gürkchen holen wollen, weil da die und die "Braut" gewesen wäre, mit der er ... machen wollen würde... grauselig. Sie hat auch alles verboten, Kontakt dürfte er weder mit mir (auch freundschaftlich, wie bei Dir und Deiner Ex) noch mit anderen (auch Männer nur unter ihrer Aufsicht) haben. Dabei wurde sie ihm gegenüber immer respektloser, die Beschimpfungen, die er erdulden musste, gingen immer mehr in den Gossenslang ... er hat sich heimlich bei mir ausgeheult, aber ich kann natürlich nicht helfen. Zwischenzeitlich war es so schlimm, dass er die Liebe zu ihr zu verlieren drohte. Aber - ja, auch manche Männer bleiben da wo sie sind, selbst wenn sie nicht glücklich (nicht mal mehr zufrieden) sind, weil sie Angst haben, sonst allein bleiben zu müssen - sie sind immer noch zusammen und sie macht ihn weiterhin fertig. Es ist so schlimm, dass ihn seine Kinder (aus der Ehe vor der Beziehung mit mir) nicht mehr besuchen wollen, weil die Luft so verpestet ist. Kein schönes Leben.
Ich bin der Meinung, dass diese Frau und auch Deine Freundin irgendetwas so einschneidendes erlebt haben müssen, dass sie sich mit solchen Aktionen eigentlich schützen wollen, aber leider das totale Gegenteil erreichen, nämlich, dass Du Deine Verlobte irgendwann wirklich nicht mehr lieben kannst. Das will sie eigentlich mit genau diesem Misstrauen verhindern. Ich kann Dir nur raten, ganz in Ruhe mit ihr in entspannter Atmosphäre zu reden. Frage sie, was sie erlebt hat, dass sie Dir so wenig vertraut. Höre aktiv zu, aber bohre nicht. Wenn es möglich ist - ohne, dass sie ganz ausflippt - gebe ihr den Rat, mit einem Arzt zu sprechen und eine Therapie zu beginnen. Es ist nichts verwerfliches daran, sich Hilfe zu suchen und für sich an sich arbeiten zu wollen. Es ist eine Unterstützung und diese wird sogar von der Krankenkasse gezahlt. Ihr werdet nicht glauben, wie viele Menschen inzwischen diese Hilfe annehmen. Auch ich habe diese Hilfe gewählt - ich habe kein solches Problem, ich bin eher der Mensch, der alles erträgt und runterschluckt, keine Grenzen ziehen kann und dadurch in Situationen gerät, die sehr belastend werden (ich würde z.B. über Jahre verfolgt, bewacht, terrorisiert usw.).
Ich drücke Dir und Deiner Verlobten die Daumen, dass sie erkennt, dass sie so nicht glücklich werden kann und dass sie an sich arbeitet. Wenn sie das nicht tut, musst Du leider irgendwann Konsequenzen ziehen, sonst gehst Du irgendwann "kaputt".
viele liebe Grüße