Hallo, nachdem ich sämtliche Ratgeber studiert habe, brauche ich nun doch mal einen evtl. auch ernst gemeinten Rat. Ich lebe seit 9 Jahren mit meinem Partner, wir sind nicht verheiratet, haben ein gemeinsames Kind und eines habe ich mitgebracht. Ich war immer ein Mensch der von starken Verlustängsten geplagt wird und immer wenn mein Freund mehr Zeit mit Arbeitskollegen etc. verbrachte, bin ich schnell unleidlich geworden, manchmal auch sehr ungerecht. Im Dezember letzten Jahres hat sich die Situation sehr zugespitzt, sodass ihm richtig der Kragen geplatzt ist. Er kam nach Hause, hatte was getrunken und ich machte ihn gleich wieder blöd von der Seite an und konnte einfach nicht aufhören, schließlich stand er auf und wollte gehen und ich hielt ihn fest, daraufhin hat er mich an die Wand gedrückt und mich lautstark angebrüllt (er hat mich nicht geschlagen, hat er auch noch nie getan). Daraufhin meinte er, so könne er nicht mehr weitermachen und er wolle die einvernehmliche Trennung, er könne mir nachdem was er getan hat nicht mehr in die Augen sehen, dass wäre der Dolchdreher für die Beziehung gewesen. Naja, wir haben gesagt, wir werden weiterhin erstmal zusammen wohnen bleiben, so eine Art WG, weil wir uns beide erstmal nicht leisten können allein zu leben. Wir haben Weihnachten und auch Sylvester miteinander verbracht und seitdem Knall ist die häusliche Stimmung meines erachtens auch sehr harmonisch und sehr respektvoll. Natürlich möchte ich keine Trennung und das habe ich ihm auch gesagt, woraufhin er auch zurückruderte und meinte wir hängen nun in der Schwebe. Anfang Januar habe ich ihn ein paar Tage zu seinem besten Freund geschickt, damit er den Kopf frei bekommt. Seitdem er zurück ist, ist es sehr sehr zwiegespalten. Wir schlafen wieder miteinander, wen er heim kommt begrüßt er mich mit einem Kuss, wenn ich traurig bin (aktuell gab es einen Todesfall bei uns) nimmt er mich in den Arm und tröstet mich, wenn wir unterwegs sind, nimmt er manchmal meine Hand, in der Nacht nimmt er mich in den Arm und kuschelt mit mir. Aber trotzdem habe ich das Gefühl, er lässt mich nicht wirklich heran an sich, ich habe auch Angst, dass ich ihm zu nahe komme und er sich bedrängt fühlt von mir. Ich habe ihm das gesagt und er meint er müsse sich erstmal emotional lösen um mir wieder näher zu kommen und ich solle nicht immer das negative sehen sondern die Momente sehen, wo er seine Mauer wieder ein Stück fallen lässt. Wir denken über einen Umzug nach und sprechen auch sehr viel miteinander. Ich habe nur große Angst, dass er mir in einem Monat oder so sagt, du sorry, die Gefühle reichen doch nicht aus, ich mach schluss. Wie kann man sein Verhalten denn nun deuten?? Ich selber habe mich inzwischen an einen Psychotherapeuten gewendet um meine Dinge endlich mal auf die Reihe zu kriegen und ihn zu entlasten. Ich steh völlig neben der Spur und weiß absolut nicht, wie ich ihn für mich wieder gewinnen soll. Soll ich ihn einfach in Ruhe lassen?? Ich schreib ihm schon kaum noch eine SMS, nur wenn es nötig ist, komm nur auf ihn zu, wenn er es möchte. Ich will meine Familie nicht zerstören. Weiß jemand einen Rat??? :neutral: