Ich verstehe mich selber nicht und ich stürze von einer Schuldzuweisung in die nächste Verzweiflung.
Mal von vorne:
Ich bin seit zwei Monaten mit meinem Freund zusammen. Wir kannten uns nicht sehr gut, bevor wir zusammenkamen. Es kam sehr überraschend und die ersten Tage waren sehr schön, bis die Angst und Unsicherheit kam. Er ist mein erster richtiger Freund da ich bisher immer vor einer Beziehung zurückgeschreckt bin und mich in Affären versteckt habe, die ich beendet habe, bevor es zu ernst wurde.
Ich will die Kontrolle über meine Gefühle haben, und habe Angst, von anderen verletzt zu werden.
Nach den ersten Tagen unserer Beziehung kamen bei mir riesige Zweifel. Ich hatte nicht das Gefühl verliebt zu sein. Ich wollte ihn nicht sehen. Ich erfand Ausreden und weinte danach, so enttäuscht war ich über mich selber. Ich wollte immer so eine tolle Beziehung wie die ganzen glücklichen Pärchen um mich herum und als ich bemerkte, dass es bei mir nicht das Glück auf Erden war und ich auch keine rosarote Brille auf der Nase hatte, war ich enttäuscht. Ich versuchte trotzdem, das beste daraus zu machen.
Es kam eine Zeit, in der ich glücklich war. Wir hatten nur wenig Zeit für einander, da ich im Abistress steckte, aber doch gab es immer wieder Momente, in denen ich unglaublich froh war, ihn zu haben und mich fragte, wie ich jemals daran denken konnte, Schluss zu machen.
Doch dann änderte sich wieder alles. Und jetzt könnte ich nur noch heulen.
Ich fühle mich nicht verliebt. Noch viel schlimmer, ich finde seine Nähe nahezu unangenehm. Wir haben uns eine Woche nicht gesehn, und als ich dann wieder bei ihm war, waren mir seine Umarmungen und Küsse richtig unangenehm. Es ging soweit, dass ich immer mehr Kleinigkeiten fand, die mich an ihm störten und ich einen Streit begann - unseren ersten.
Am Morgen danach bereute ich alles und machte mir Vorwürfe, wie schlecht ich mich doch benommen hatte. Doch trotzdem wurde ich das komische Gefühl nicht los. Ich wollte ihn am liebsten wegstoßen, wenn er mich küssen wollte.
Andererseits denke ich an schöne Momente, die wir miteinander hatten.
Vorhin hat mir mein ehemals bester Freund geschrieben, mit dem ich fast ein Jahr etwas hatte. Er hat mich über alles geliebt und auch ich hab ihn geliebt, aber bin aus Angst keine Beziehung eingangen. Das alles endete in Verzweiflung und Streit, da ihm eine Freundschaft nicht mehr reichte, aber ich nicht mehr eingehen konnte und letztendlich als "gefühlskalt" bezeichnet wurde.
Das ist auch das, was ich jetzt wieder denke.
Bin ich gefühlskalt?
Kann ich nicht lieben?
Oder ist er einfach nicht der Richtig für mich?
Ich traue mich nicht, Schluss zu machen, und ich hasse mich für den Grund.
Ich finde es nämlich schön, jemanden zu haben, der für einen da ist.
Dann denke ich, dass ich doch nicht aus purem Egoismus mit ihm zusammen bleiben kann und das ihm gegenüber total unfair ist.
Doch ich weiß auch nicht, ob ich ihn nicht vielleicht doch liebe und nur alles falsch deute?
Was ist, wenn ich es total bereue, wenn ich mit ihm Schluss mache?
Ich weiß nicht, was ich tun soll.
Ich will einfach nur glücklich sein, aber egal was ich mache, alles scheint falsch zu sein :-(
Vielleicht kennt jemand das Gefühl.
Freu mich über jede Antwort!