Liebe Ute...
...ich glaube, du hast es auf den Punkt gebracht. So ist es bei mir, und zwar haargenau. Ich mache mich schon ewgi von den Meinungen anderer abhängig. Und zwar total. Ich versuche es, meinen Eltern, den wenigen Freunden, die ich jetzt habe, und allen anderen (selbst flüchtigen Bekannten..) recht zu machen.
Ich kenne das nicht anders.
Seitdem ich denken kann, höre ich gut zu und informiere mich darüber, wie und was andere Leute von mir halten und denken.
Und gerade im Moment ist es schlimm. Ich habe gemerkt, daß nichts geklappt hat, ich eigentlich niemanden habe, der das erkennt bzw. mich dafür liebt was ich bin und wie ich bin. Es ist Tatsache.
Auf Festen sehe ich nur noch tausende Pärchen. Ich sehe die verschiedensten Menschen zusammen leben und frage mich immer wieder, was ich falsch mache. Und werde supertraurig. Ich habe nunmal diese Gefühle, ich kann sie nicht steuern oder kontrollieren, weil ich doch so bin und so fühle...
Ich bin unmotiviert und habe irgendwie den Kampf aufgegeben. Ich gehe im Moment kaum weg. Ich habe auch gar kein Geld und das ist auch dann okay so. Diese ganze Umständlichkeit (wie komme ich heute nach Hause, ein Taxi kann ich mir nicht leisten...), mit Leuten auszugehen, die ichnicht vom herzen her so sehr mag, für mich ist das alles einfach sinnlos.
Mein Wochenende jetzt besteht darin, möglichst keinen zu sehen ausser vielleicht meinen Vater, und den Rest über etwas für die Schule zu tun oder zu schlafen oder im internet zu surfen.
Das ist ja eigentlich auch mal gut so, aber ich erkenne mich darin nicht wieder. Oder bin ich wirklich so? Geworden? Ich war früher immer und überall, hatte soviele Ambitionen und war nie zu Hause. Ich war total voller Leben.
Irgendwie ist nichts mehr davon übrig. ich weiß nicht, wo ich bin. Und in meiner momentanen Situation weiß ich nicht, wie sich das ändern lässt.
Ich stecke in einer Wohnung am Ende der Welt, nur um zu meinem Ausbildungsplatz hin und zurück zu kommen. Fern ab vom Schuss, ein Auto habe ich auch nicht. Da ich kaum geld habe, ist es auch hart, mir ein Hobbie zu suchen, bei dem ich andere kennenlerne. Und Bus und Bahn fahren abends leider kaum von hier.
Meine besten Freundinnen, die mich so gut kennen und lieben und die ich auch liebe, fangen ein neues Leben an, in einer anderen Stadt.
Ich beneide sie so sehr. Würde gerne mit ihnen tauschen.
Das bin ich. Meine Situation. Mein Leben.
Und nun..