Hi, ich bin neu hier und wäre total froh, wenn ihr mir eure Meinung mitteilen könntet, bin echt total verzweifelt. Danke euch für eure Unterstützung!
Vor etwa 8 Monaten hab ich einen wirklich netten Mann kennen gelernt. Anfangs fand ich ihn einfach nur nett, doch nach nur wenigen Dates innert kurzer Zeit verliebte ich mich recht schnell in ihn, was für mich ziemlich untypisch ist, war ich doch vorher zwei Jahre gewollt single, ohne Dates ohne gar nichts. Unsere Anfangszeit zusammen war super, es stimmte für beide sehr, wir waren glücklich, so schien es zumindest. Doch bald schon klagte er über Schmerzen, Müdigkeit, er könne seine Freunde nur noch wenig sehen, Stress beim Job, und und und. Einzig über mich hat er sich nie beschwert. Da mir von Freundinnen schon oft gesagt wurde, ich wäre nicht tolerant genug, gab ich mir jetzt besonders Mühe: Ich ging auf ihn ein indem ich ihm zu spüren gab, dass ich seine Situation verstehe, versuchte ihn zu stützen und ihm zuzuhören, verzieh ihm, wenn er Samstag/Sonntag auch mal keine Zeit für mich hatte, oft die verabredete Zeit von Treffen nicht einhielt, mir auf SMS Nachrichten nicht zurückschrieb, mich bei Einkäufen für ein gemeinsames Nachtessen immer ausser zwei Mal bezahlen liess. Das ging einige Wochen so, bis ich dann für mich merkte, dass nur tolerant sein für mich auch nicht stimmte. Da wir uns immer nur zu zweit getroffen haben und ich mir nichts sehnlicher wünschte, als dass unsere Beziehung bekannt wird und ich seine Freunde kennenlernen darf, machte ich ihm den Vorschlag, am kommenden Wochenende etwas gemeinsam zu unternehmen. Diese Idee fand er gut, betonte jedoch, dass seine guten Freunde von mir und ihm wüssten und das somit eigentlich nicht notwendig wäre. Dann lernte er eines Abends meine Mitbewohner und deren Freundinnen kennen, wobei er noch am Esstisch sitzend auf Flirtversuche der einen Freundin voll eingestiegen ist, sodass ich als ich kurz aus der Küche ging, meiner besten Freundin mein Leid klagte. Der Abend neigte sich so langsam zu Ende. Die darauf folgende Nacht war eine der besten, die wir je hatten, obwohl - einmal mehr - nichts gelaufen ist. Am nächsten Morgen dann war alles wie immer. Als ich ihn dann auf das gemeinsame Wochenende ansprach, sagte er nur, er hätte seine Freunde schon lange nicht mehr gesehen und wolle ein Fussballspiel besuchen, womit er mich auf das nächste Wochenende vertröstete.
So sagte ich ihm, dass dies für mich so nicht stimmen würde, ich hätte mich so sehr auf dieses Wochenende mit ihm gefreut und könne nicht verstehen, dass er ohne etwas von sich aus zu sagen, einfach mit seinen Freunden etwas anderes plant, obwohl wir verabredet gewesen wären. Nach ein paar SMS Nachrichten wie er wäre voll im Stress und werde mir gleich mehr schreiben, kam dann völlig aus dem Nichts die SMS, es sei aus. Die darauffolgenden zwei Wochen bestanden daraus, dass er seine Meinung immer wieder änderte, einmal wollte er mich zurück, einmal wieder nicht, es war ein völliges hin und her. Dann wollte er mich treffen, da er sich angeblich doch sicher war, dass er mich vermisse. So trafen wir uns, doch das ganze Treffen verlief völlig kühl, er ging auf Abstand wann er nur konnte, wollte einfach nur reden, jedoch nicht über uns, sondern über Gott und die Welt, also über alles andere. Als ich es nicht mehr aushielt, sprach ich ihn direkt auf uns, unser Treffen, an. Als er dann wieder mit dem ganzen hin und her, er wisse nicht usw. anfing, bin ich aus Hilflosigkeit, Trauer, Wut, aber auch mit der Hoffnung, dass er mich zurückhält, einfach aufgestanden und gegangen, mit den Worten, er solle sich erst wieder melden, wenn er wisse was er wolle. Natürlich hab ich mich in dem Moment als viel stärker ausgegeben, als ich wirklich bin. Ich hätte losheulen können, tat es aber nicht.
Danach folgten wenige mehr oder weniger belanglose SMS Nachrichten, bis ich entschied, ihm einen Brief zu schreiben. Den liess er aber geschlagene 10 Tage unbeantwortet, bis ich nachfragte und einmal mehr abgewiesen wurde. Dabei betonte er immer wieder, dass er mich nicht ausgenutzt und mir auch nichts vorgespielt hätte, immer ehrlich zu mir gewesen sei.
In der Zwischenzeit habe ich erfahren, dass nicht einmal einer seiner engsten Freunde etwas von mir wusste, der hatte keine Ahnung dass mein Ex überhaupt mich als seine Freundin hatte. Als er mir weis machte, er wäre müde und könne mich deshalb am Samstag erst abends treffen weil er ausschlafen müsste, hat er sich mit Freunden getroffen, ging am Abend zuvor bis tief in die Nacht aus und trank so viel Alkohol, dass er abstürzte. Ich könnte diese Liste noch lange weiterführen.
Unterdessen ist etwas Gras über die Sache gewachsen, trotzdem aber komme ich einfach nicht los von ihm. Jeden Tag denke ich an ihn, vermisse ihn, möchte ihn wieder zurück, obwohl ich weiss, dass es mir jetzt ohne ihn deutlich besser geht. Auch habe ich jemanden kennengelernt, den ich als Person sehr schätze und mir nicht vorstellen kann, dass er mich immer wieder aufs neue vertrösten würde, wie es mein Ex immer machte. Und trotzdem, ich fühle mich wie gefangen und bin immer noch total traurig über die Trennung.
Tief im Herzen weiss ich, dass ich noch immer total viel für meinen Ex empfinde, ich aber besser dran bin, ohne ihn. Das bestätigen mir auch alle meine Freundinnen, selbst einer seiner engen Freunde, der nichts von mir wusste, kann meinen Ex überhaupt nicht verstehen.
Was soll ich eurer Meinung nach tun? Soll ich ihm nochmals schreiben? Absolute Funkstille herrscht nun seit etwa 6 Wochen.