tinko_18703626"es schmerzt mich [...], daran zu denken das er iwann jemand anderes haben wird (er hat mich in der Beziehung oft betrogen) es tut weh daran zu denken das er überhaupt glücklich sein kann nachdem was er mir alles angetan hat."
Solche Gedanken haben aber nicht viel mit Liebe zu tun, sondern mehr mit verletztem Ego. Ich meine, wenn man jemanden ehrlich liebt, dann wünscht man dem doch Glück, und besteht nicht unbedingt drauf, dass man selber ein Teil oder gar die Hauptursache dieses Glücks sein muss.
Mach dir bitte schnellstens eins klar: Wenn dein "Partner" dich betrügt und verletzt, dann ist das keine Aussage über dich und deine angebliche Wertlosigkeit (auch wenn man das natürlich immer schnell so empfindet). Sondern zuallererst und hauptsächlich eine Aussage über ihn und seinen Charakter. Besonders wenn du wenig Selbstwertgefühl hast, rutschst du dann leicht in dieses Denkmuster, dass du bei dem Betrüger bleibst, um ihn zu ändern und ihm deinen Wert zu beweisen - aber seinen Charakter kannst du leider nicht ändern. Vor allem nicht, wenn du ihm durch dein Verhalten mitteilst, dass er sich bei dir gar keine Mühe geben muss, weil du ihm sowieso alles verzeihst. Deshalb ist es wichtig, zu kapieren, dass sein Verhalten nix mit dir zu tun hat, er hätte sich wahrscheinlich bei jeder anderen ähnlich duldsamen Person ähnlich benommen. Du bist nur dafür verantwortlich, ob und wie lange du's mit dir machen lässt.
"Ich bin wie gelähmt und verdränge es an ihn zu denken oder möchte auch nicht über ihn reden denn es geht mir grade gut."
Dann kommt der große Knall wahrscheinlich noch. Die Verarbeitung von Trennungen und anderen Verlusten (besonders von ungewollten) ist ein längerer Prozess, der in mehreren Phasen abläuft. Am Anfang steht dabei eine "Nichtakzeptanz"- oder "Nicht-Wahrhaben-Wollen"-Phase, in der man die Realität der Trennung noch abblockt und sich irgendwo im Hinterstübchen vormacht, alles wär ein riesiges Versehen und würde sich bald wieder einrenken, so dass alles wieder so wird wie vorher. Erst dann kommen Phasen der Wut und der Trauer und irgendwann auch die Akzeptanz.
Klar, diese Phasen können unterschiedlich lange dauern, und man kann auch immer mal in eine frühere Phase zurückgeworfen werden, vor allem wenn man noch näheren Kontakt zum Ex hat oder sonstwarum immer wieder an ihn erinnert wird. Manche fahren auch wie im Karussell immer wieder im Kreis und kommen auch nach Jahren nie irgendwo an - da sollte man sich dann am besten professionelle Hilfe suchen.
lg
cefeu