Ich kenne mittlerweile einige Männer in deiner Situation
Erst mal vorweg: ich finde es wunderbar, wenn ein Mann so sehr an seinem Kind hängt. Es gibt nichts Schlimmeres, als Elternteile, die ihre Verantwortung abschieben wollen.
Nun zum Thema: ich kenne einige Männer, die in der gleichen Situation sind oder waren.
Meiner Erfahrung nach setzt der Druck, das Kind nicht mehr zu sehen, alle Möglickeiten zum klaren Denken aus. Darum meine Empfehlung: nimm dich mal etwas aus der Thematik, überdenke das ganze sachlich. Es gibt immer Möglichkeiten, nur die Männer in deiner Situation sehen sie meist nicht mehr.
Das erste was ich fragen und zu bedenken geben muss: was ist mit der Mutter deines Kindes? Du hast sie mal geliebt, nun ist dem nicht mehr so. Warum nicht? Hast du etwas dafür getan, dass die Beziehung besser wird? Die Mutter deines Kindes hat ein Recht darauf, dass du dich um die Beziehung bemühst und in schlechten Zeiten etwas investierst, damit es wieder besser wird.
Zweitens: Sollte es keine Chance dazu geben, die Beziehung zu der Mutter deines Kindes weiterzuführen, dann stellt sich die Frage, warum sie zurück in ihre Heimatstadt ziehen will. Oft ist es so, dass Mütter nach dem Verlust der Beziehung einfach Angst davor haben, mit dem Kind und der ganzen Verantwortung alleine dazustehen. Mach deiner Partnerin begeiflich, dass dem nicht so sein wird. Dass du da bist. Jedes Kind macht auf irgendeine Art "Probleme". Manche machen morgens Terz, weil sie sich nicht anziehen lassen wollen, andere schreien abends wie am Spieß, weil sie nicht schlafen wollen. Ich gehe davon aus, dass du dein Kind gut genug kennst, um zu wissen, wo bei eurem Kind die strapaziösen Momente auftreten. Sag ihr, dass du dann da bist. Das du das Kind morgens in die KiTa bringst, oder abends zum schlafengehen da bist, oder wie auch immer sich das bei euch verhält. Sag ihr, dass du das Kind auch unter der Woche nimmst, damit deine Partnerin auch Zeit für sich hat, mal ein schönes Bad nehmen kann, ausgehen kann, auch die Chance hat, einen neuen Partner zu finden.
Drittens: Mach deiner Partnerin klar, warum du sie verlässt. Natürlich ist der Auslöser die andere Frau. Aber anscheinend muss ja vorher schon was im Argen gelegen haben. Mach ihr klar, dass du sie als Mensch noch immer schätzt, aber dass eben die Liebe nicht mehr da ist. Erkläre ihr, wo die Liebe hinverschwunden ist. Wenn sie dabei nicht zuhören möchte, kann ein Brief helfen. Am besten Handschriftlich, das zeigt, dass du dir auch Mühe gibst. Gib ihr nicht das Gefühl, dass du sie als Partnerin einfach nur los werden willst, versuch dich auf die best mögliche Weise von ihr zu trennen.
Viertens: Geht zu Profamilia. Die führen Gespräche mit sich trennenden Partnern mit Kind, bezüglich wie es weiter gehen soll, wie das Besuchsrecht aussehen sollte, bringen beide Partner auch mal wieder auf Spur, wenn sie aus Frust und Kummer "abdrehen", erklären auch beiden, was das beste für das Kind ist (was nicht unbedingt eine 200 km-Enterfung zum Vater beinhaltet)
Fünftens: Sollten alle Stricke reißen und deine Partnerin 200 km wegziehen - wo ist das? Was gibt es da? Wann wird sie das tun (6 Monate Anlaufzeit minimum würde ich sagen). Gibt es für dich die Chance nachzuziehen, kannst du dort Arbeit finden? Würde deine neue Parterin mitkommen, so in sagen wir 2 Jahren? Du musst deiner jetzigen Partnerin ja nicht direkt vor die Haustüre ziehen, aber was gibt es dort in der näheren Umgebung? 50 Km zB sind gut zu überwinden zum Kind.
Denk einfach mal darüber nach, probiere die Möglichkeiten durch. Versuche dich im best möglichen Verständnis von deiner Parterin zu trennen und lass dich nicht von deiner Angst überrollen, dass du das Kind nicht mehr sehen wirst, dann sieht man vor lauter Panik nämlich die Chancen nicht mehr.