Ihr Lieben,
ich möchte Euch meine Geschichte erzählen. Was ist nicht möchte ist Mitleid, das würde mir nicht helfen. Helfen würden Anregungen und Lösungsvorschläge.
Meine Freundin und ich sind seit über 10 Jahren ein Paar und wir kennen uns nun fast 11 Jahre. Vor 8 Jahren sind wir aus einer mittelgroßen Stadt nach Berlin gezogen und leben in einem Haushalt. Unsere Beziehung hatte Höhen und Tiefen aber noch nie so eine Krise wie heute. Bis vor kurzem hatten wir gemeinsame Ziele (Familie, zusammen alt werden, wirtschaftliche Sicherheit) und dann kam ein fremder Mann in unser Leben, der unsere Träume verblassen lässt. In unserer Beziehung gab es gute und schlechte Zeiten, das ist normal, jedoch hielten wir stets zusammen und konnten uns aufeinander verlassen.
Als sie ihn im März 09 kennenlernte ging es los. Sie lernte ihn auf einem Konzert kennen und begleitete ihn danach noch in eine Bar, in der er arbeitet. Als sie irgendwann in der Nacht heim kommt, wollte ich wissen warum sie so spät kommt und sie sagte mir, dass sie einen Mann kennenlernte und danach noch was mit ihm trinken war. Ich war eifersüchtig, gleichzeitig versuchte sie mich zu beruhigen und versicherte mir, dass unsere Liebe ungebrochen stark ist und kein anderer Mann mir das Wasser reichen könnte, es war lediglich eine nette Begegnung und er gab nur ihr seine Nummer. Ich war etwas beruhigt und sie beruhigte mich mich kalkulierten Worten. Ich fragte sie natürlich was sie von dem will und liess es aufgrund ihrer Antworten in den folgenden Wochen zu, dass sie sich weiterhin verabredeten. Ich fragte sie wiedder stets offen was sie von diesem Mann möchte und erwartete Ehrlichkeit Sie entgegnete mir, dass sie sich einfach "gut verstehen" und sie sich vorstellen könnte, das es auch zum Sex käme. Ich war nach Zögern mehr oder weniger einverstanden, sollte sie sich austoben, schliesslich hat sie in ihrem Leben nur wenige Männer gehabt und führten wir eine sexuell aufgeschlossene Beziehung. Auch ich sollte das gleiche Recht haben dürfen. Wir verabredeten, dass wenn ich damit irgendwann nicht mehr einverstanden war Schluss damit sei. Es kam der Tag als ich nicht mehr einverstanden war und sie bat, die Affäre mit dem Mann zu beenden. Ich merkte das er unserer Beziehung uhr ihr großen Schaden anrichtet, sie war gedanklich mehr bei ihm als bei mir, sie holte sich eine nicht ungefährliche Geschlechtskrankheit und brachte auch mich damit in Gefahr. Durch Gespräche erfuhr ich immer mehr über seine zweifelhafte Persönlichkeit.
Ich spürte das sie sich auch heimlich mit ihm traf, sie suchte sich Alibis und fragte mich aus wie lange ich arbeiten gehen würde. Irgendwann stellte ich sie zur Rede und wollte die Wahrheit wissen, unter Tränen und Schuldbewusstsein beichtete sie mir alles und bat mich um Verzeihung. Sie redete davon, dass sie mich wieder glücklich machen wird, versprach den Kontakt zu ihm abzubrechen, das wir uns gemeinsam eine neue Wohnung suchen. Ich war sehr verletzt und enttäuscht, trotzdem wollte ich kämpfen und zweifelte niemals an unserer Liebe. Ich spürte und wusste das sie mich liebt, wir gaben uns weiterhin Liebe, gleichzeitig tat sie mir aber auch weh. Ich stellte sie vor die Entscheidung er oder ich und sie beendete halbherzig diese Affäre (in fröhlicher Gesellschaft und betrunken). Als ich am selben Abend mit ihr darüber sprechen wollte, lag sie betrunken im Bett und war nicht in der Lage mit mir darüber zu sprechen. Der nächste Stich in mein Herz und ich spürte, dass sie es nur aus Liebe zu mir getan hat.
In den folgenden Wochen arbeiteten wir an unserer Beziehung, sie überraschte mich mit einer Urlaubsbuchung für den Monat August, wir unternahmen etwas zusammen, planten uns räumlich zu verändern und eine Paartherapie zu machen. Gleichzeitig bemerkte ich aber auch, dass sie ihn nicht vergessen kann und es ihr schwer fällt nicht auf seine Anrufe zu reagieren. Auf einer Party sind sie sich "zufällig" begegnet, das belastete uns sehr und als ich sie eines Nachmittags zur Rede stellte und wiederholt wissen wollte was sie von diesem Mann will, sagte sie, dass sie sich in ihn verknallt hat.
Inzwischen war sie in Behandlung bei ProFamilia, ich fand das legitim und gut, doch es brachte auch Veränderungen mit sich. Plötzlich wollte sie auch Abstand zu mir, eine Beziehungspause, in getrennten Wohnungen leben. Es war nicht der Kampf um mich, den ich mir vorstellte. Auch in dieser Zeit schliefen wir regelmäßig miteinander und da wir einmal nicht verhüteten, wurde sie schwanger. Als wir das nach 4 Wochen und dem Ausbleiben ihrer Regel bemerkten, war das der nächste Schock. Dieser Schock zog sich über Wochen. Ich freute mich, sie sich nicht. Wir sprachen aber nie über einen Abbruch. Es war eine ungeplante Schwangerschaft und wir standen nun beide vor der Entscheidung zweier Lebensentwürfe. Für mich war klar, ich möchte sie und das Baby. Sie war sich unsicher, es gibt ja diesen anderen Mann, ihren Job, unsere unsichere Beziehung. Trotzdem begann sie damit, nach einem Namen für das Baby zu suchen, wir besuchten gemeinsam unseren Frauenarzt, sahen den Herzschlag und die Wochen vergehen. Heute 6 Wochen später ist sie in der 10SSW und steht unter Zeitdruck ob sie abtreibt oder nicht (lt. ProF hat sie noch ca.4 Wochen Zeit abzutreiben da sie rein rechnerisch nach Ausbleiben ihrer letzten Regel in der 8 Wochen ist).
Inzwischen war sie zu einer Freundin gezogen, um einfach mal zu entspannen, sich auszuruhen, nachzudenken. Weiterhin war sie in Behandlung bei ProF und ging trotz psychischer Belastung arbeiten. Ich dachte mir gut, du willst nicht das sie zu ihrer Freundin zieht und wir räumlich getrennt sind, ich konnte und wollte es ihr aber auch nicht ausreden und musste mich damit abfinden. Ich hatte riesige Angst, das wir uns durch die räumliche Trennung noch mehr voneinander entfernen und sie sich mit dem Mann trifft. Per SMS hat sich sich verabschiedet und war weg. Noch am selben Abend hat sie diesen Mann kontaktiert um sich mit ihm zu treffen, da er keine Zeit hatte, verabredeten sie sich für den nächsten Abend. An diesem Abend spürte ich, dass etwas nicht stimmt. Ich rief sie Nachts um Eins an und lag richtig. Sie trafen sich grad heimlich in einer Bar, sie war zurück bei ihm, trotz Schwangerschaft. Ich bat sie darum diesen Treffen abzubrechen um sich mit mir zu verabreden. Das tat sie und wir trafen uns zu Hause. Einer ihrer ersten Sätze war "wir müssen uns trennen", ich zog gleich und sagte, dass ich genug ertragen habe. Wir schliefen noch mal eine Nacht darüber und miteinander. Am nächsten Tag machten wir ein Picnic im Park, ihre Meinung hat sich nicht geändert und am Abend ging sie zu ihrer Freundin. Noch am selben Abend, am Tag als sie unsere Beziehung beendete, traf sie den anderen Mann. Es verletzte mich unheimlich, ein Fremder begleitet meine große Liebe in der SS und beeinflusst sie in dem Gedanken abzutreiben. Auch wir trafen uns weiterhin an neutralen Orten, kauften einen Schwangerschafts-BH, besuchten den Arzt und schlief sie auch in einer Nacht zu Hause und mit mir. Ich sehnte mich nach ihrer Zuneigung. Offiziell waren wir getrennt, unsere Freunde und Teile der Familie informiert. Auf mir lag nun die gesamte Verantwortung der Wohnung, unserer Katzen, mir fiel die Decke auf den Kopf. Sie fehlte mir. Sie entschloss sich in die Heimat zu fahren, ihrer Mutter von der SS zu erzählen, sich Rat zu holen. Meine Hoffnungen lagen auch bei ihrer Mutter und das sie dort die gesamte Wahrheit erzählt. Leider hat sie ihrer Mutter nichts von dem fremden Mann erzählt und als sie am vergangenen Sonntag zurück war verabredeten wir uns zum Essen. Ihrer Mutter steht hinter hier, egal welche Entscheidung sie bezüglich der SS trifft, ich fand das selbstverständlich.
Es war schwierig beim Essen und ich musste den Satz ertragen "ich will das Kind nicht",d.h. nicht, dass sie es nicht bekommen wird, aber sie will es nicht. Ich wiederholte wieder, dass ich nach der SS die volle Verantwortung übernehmen würde und zu ihr stehen würde. Ich sagte wiederholt, dass ich um sie kämpfe und sie aufrichtig liebe. Ich liess mich ncht brechen und stimmte einem Abbruch nicht zu (hat sie auch nicht verlangt). Ich wusste das es letztendlich rein rechtlich trotzdem ihre Entscheidung ist, gleichzeitig wollte ich sie aber auch davor bewahren eine Entscheidung unter dem Einfluss eines fremden Mannes zu treffen, sie steht vor einer Lebensentscheidung, die ihr irgendwann bitter leid und weh tun könnte. Es vergingen wieder einige Tage und ein emotionaler Arztbesuch, auch sie bewegten die Ultraschallbilder,sie sah die Arme, Beine und den Herzschlag. Trotzdem verabredeten wir einen Schwangerschaftskonflikttermin bei ProF. Am Abend zuvor führten wir ein emotionales Gespräch und ich stellte sie vor Entscheidungen (er oder ich, was willst du von dem, SS ja oder nein), sie konnte mir keine Antworten geben und ich wusste, dass ich Druck auf sie aufbaute.
Mir fällt es schwer jeden Morgen mit diesen Ungewissheiten in den Tag zu gehen, es belastet mich sehr, es geht auch um meine Zukunft und ich habe ernste Suizid-Gedanken. Doch ich kämpfe primär um sie und unsere Liebe und betone das immer wieder. Während des Gespräches sagte ich ihr, dass ich Angst vor dem Konfliktgespräch bei ProF hätte. Das nahm sie zum Anlass ihn am folgenden Tag allein zu besuchen. Sie erzählte einem fremden männlichen Berater unter schweren Tränen ihr/ unser Leid.
Am Abend waren wir zum Sushi-Essen verabredet. Ich nahm mir vor, mal einen Abend nicht von der SS und dem fremden Mann zu reden. Denn ich wusste ja, sie sieht noch Chancen für uns, liebt mich ("aus ganzem Herzen"), der Urlaub steht an und sie will eine Paartherapie. Doch all das ist so unsicher, sie hält sich jede Option offen, trifft keine Entscheidungen. Und ich kann es auch nicht, ich liebe sie, ich kämpfe, ertrage viel und wünsche mir das Baby. Gleichzeitig bin ich mir sicher, dass das Baby uns auch nicht wieder zusammenführen kann/soll. Ich habe aber väterliche Gefühle entwickelt und mich an diesen Gedanken gewöhnt. Davon bin ich nie abgerückt und kann es auch nicht mit mir vereinbaren, ich bin Erzieher, arbeite täglich mit Kindern, sie hat mich zu diesem Beruf ermutigt und ich möchte mein Leben nicht mit dieser Belastung leben und weiss, dass sie sich sich unter dem Einfluss des fremden Mannes nicht über die SS freuen kann. Unser beider Leben hängt von diesem Mann ab. Während des Essens tat es mir so unheimlich weh zu hören, dass sie das Konfliktgespräch allein geführt hat. Der beratende Mann stellte ihr ohne den Vater an der Seite und unter Tränen und Verzweiflung den Berechtigungsschein zum Abbruch aus. Contra-Familia, nicht Pro-Familia. Auf meine Frage hin, welche Alternativen, Wege und Möglichkeiten ihr der Berater zu einer SS aufgezeigt hat, konnte sie mir nicht antworten und als ich von dem Schein hörte zerbrach mein Herz. Ich stand auf und ging, ich wollte Leben aber nicht so. Auf ihre Anrufe und SMS ( "ich tus doch nicht", "ich liebe dich") reagierte ich nicht. 1h lief ich zerstreut durch die Stadt, wusste nicht wohin aber ging nach Haus, auch in der Hoffnung sie zu sehen. Und wir sahen uns irgendwann. Wieder verbrachten wir eine Nacht zu Haus und ging sie zur Arbeit.
Am folgendem Tag Und hatte sie erneut ein Gespräch mit ihrer Beraterin bei ProF, die Beraterin, die sie schon länger und behutsam begleitet und dieser Termin stand schon länger fest. Diese Frau hält uns im Leben. Am Abend kam sie entspannt nach Haus, wir kauften uns etwas zu Essen, setzen uns in den Park und führten ein ernstes aber ehrliches Gespräch. Wiederholt bezog ich Stellung und sagte das ich zu ihr stehe. Auf meine Frage welche Tendenz sie denn nun bez. der SS hat, antwortete sie, dass sie das Baby wohl bekommen wird. Ich war beruhigter denn es klang ehrlich und wir schliefen endlich mal entspannter ein. Auf die Frage er oder ich gab es leider keine Antwort, ich war aber zu Kompromissen bereit, die ich am folgenden Abend noch mal thematisieren wollte.
Am nächsten Tag sagte sie, dass ich mich mal um einen Krippenplatz kümmern könnte, noch in der Nacht erzählte sie, wie sie sich den SS-Verlauf vorstellt (schöne Klamotten tragen, sich pflegen usw.). Für mich waren das deutliche Hinweise darauf, dass sie es ernster meint und sich an den Gedanken gewöhnt. Gleichzeitig weiss ich aber auch, dass sie hin- und hergerissen ist und sie unter dem Einfluss ihrer Ängste vor der SS, von Freundinnen, ihrer Mutter, ProF und dem fremden Mann steht, von dem sie nicht weiss was sie von ihm will und er von ihr will. Ich habe sie das immer wieder gefragt, es gab nie eine echte und ehrliche Antwort. Sie weiss es wohl nicht. Wenigstens das ist ehrlich. Und sie sagt, sie bekommt das Baby für mich, um mein Leben nicht zu zerstören, aus Liebe zu mir. Das möchte ich nicht, logisch und ich glaube ihr das auch nicht, ich sehe da Potential, wären da die Einflüsse nicht.
Gestern waren wir dann viel zusammen, in ihrer Mittagspause Essen gehen, am Abend im Kino und während dieser Zeit gab es wieder Signale pro SS. Nach dem Kino führten wir wieder ein Gespräch bezüglich der Kompromisse die ich mir vorstellen kann. Ich bezog klar Stellung und erwartete von ihr, dass wenn sie noch Chancen für uns sieht, mit mir ernsthaft diese Paartherapie (motiviert) beginnt und sie sich nicht mehr mit diesem Mann vor unserem Urlaub trifft (nächsten Donnerstag nach Sardinien) und sich auf uns konzentriert. Nach vielen Zögern und Tränen auf beiden Seiten willigte sie (gegen ihren Willen) ein. Das Verlangen diesen Mann zu treffen ist so sehr stark, sie ist innerlich zerissen, eine Entscheidung fällt ihr schwer und gedanklich ist sie mehr bei ihm als bei mir. Endlich erfuhr ich auch einige Details, sie fühlt sich zu ihm hingezogen und es ist so,als würden sie sich schon "ewig kennen", er ist lustig und sie verstehen sich einfach gut. Klingt nach einer Freundschaft, aber da mir auch bewusst ist was alles passiert ist, was sie alles für diese Freundschaft riskiert hat, sie sich körperlich nahe kamen und sie ihre Gedanken auch aufgeschrieben hat ( "ich möchte nicht SOFORT eine beziehung mit ihm"), weiss ich das da mehr als Freundschaft ist. Mir tut das weh, ich bin doch auch ein Freund von ihr. Ich möchte sie auch vor diesem Menschen beschützen, sie hat sich mit großer Sicherheit diese Geschlechtskrankheit (kein HIV) von ihm geholt, bereits in der ersten Nacht wollte er ohne Kondom mit ihr schlafen, er nimmt keine Rücksicht auf mich und die Tatsache das sie schwanger ist, er ist bereits Vater und getrennt von seinem Kind und dessen Mutter, er hat ein Alkohol- und Drogenproblem und lebt in einer Partywelt. Ich weiss, dass er in einer Bar arbeitet und habe ihn in dieser Bar mehrfach mit anderen Frauen flirten und rummachen gesehen, er ist mir 2mal zufällig in der S-Bahn begegnet, ich habe gehört wie er telefoniert, seine aufgequollenen Augen gesehen. Das alles und die Blindheit und Naivität meiner großen Liebe machen mir Angst. Ich möchte das Beste für sie, ich bin auch bereit zu gehen, sie lässt mich aber nicht gehen. Ich kämpfe einen harten und täglichen Kampf, ich bin am Ende und weiss nicht mehr weiter.
Was soll ich tun um sie wieder zu gewinnen? Wie soll ich mit ihr umgehen? Welche Räume muss ich ihr lassen?
Bitte nicht urteilen oder werten!!!