Hallo,
ich habe mich hier angemeldet, weil ich am Ende bin und dringend einen Ratschlag brauche.
Zu meiner Geschichte:
Ich habe meine Verlobte vor etwa 2 Jahren über Facebook kennengelernt.
Ich heute 30, sie heute 41.
Wir wohnten ca. 300 Km entfernt von einander.
Sie war damals noch verheiratet, aber unglücklich und hat mit ihrem jetzigen Ex eine Tochter (heute 12).
Zuerst war es gegenseitige Sympathie, dann gelegentliche Treffen und schließlich eine ernste Fernbeziehung.
Wir telefonierten, simsten und skypten jeden Tag mehrmals.
Sie flog 2 mal zu mir. Ich wann immer ich konnte zu ihr (ca. 6 mal).
An dem Abend des Tages an dem ich ihr den Heiratsantrag machte fuhr sie zurück nach Hause: "Sie kann ja nicht 2 Nächte nacheinander nicht zu Hause sein.".
Ich liebe diese Frau. Sie ist die Liebe meines Lebens.
Sie verlor ihren Job und liess sich (für mich?) scheiden, bekam das Sorgerecht für die kleine und blieb auf der Hypothek ihrer Wohnung sitzen, ohne Ersparnisse.
Wir beschlossen zusammen zu ziehen und daher mietete ich eine Wohnung für uns 3 in meiner Gegend.
Da ich berufstätig war und bin, bezahlte ich ihren Umzug, die Kaution, die Miete, die NK und auch alles andere.
Vom Kindesunterhalt zahlte sie weiterhin die Hypothek.
Ich setzte sie nicht unter Druck sich einen neuen Job zu suchen, allerdings suchte sie von selbst auch eher selten nach Arbeit.
Dann beschwerten sich beide keine Freunde zu haben, sich in der Umgebung nicht auszukennen, über meine Arbeit, meine Eltern, meine Schwester, usw.
Ich tat mein bestes um beide bei Laune zu halten, doch leider war es wohl nicht genug.
Abgesehen davon wurde aus der Beziehung zwischen ihr und mir, eine Beziehung zwischen ihr und ihrer Tochter. So, dass im TV nur lief was die kleine wollte. Es wurde gekocht was die kleine wollte. Die kleine schlief mit ihr in unserem Bett und ich auf der Couch. Auf der Couch saß sie immer zwischen uns. Selbst die Nacht bevor und nachdem ich für 2 Wochen geschäftlich unterwegs war. Es wurde nur geküsst wenn die kleine nicht in der Nähe war.
Wenn wir mal ausgingen, gingen beide Hand in Hand und ich alleine nebenher.
Kurzum hatten wir auch nur noch einmal im Monat Sex, wenn es der kleine gerade passte.
Als ich sie darauf ansprach sagte sie mir: "Egal was du je tun wirst, meine Tochter steht immer an erster Stelle!".
Bis zu einem gewissen Punkt nachvollziehbar. Allerdings schockierte mich die Erkenntnis, dass ich mein Leben lang bei ihr die 2. Reihe stehen werde, egal wie sehr ich mich anstrenge oder was ich für sie und ihre Tochter tue.
Auf der anderen Seite lagen mir meine Eltern und Schwester in den Ohren, weil sie meine Beziehung zu dieser Frau und ihrer Tochter nicht billigten.
Ich ertränkte meinen Kummer ab und zu in einem Glas Whiskey, was natürlich für noch mehr Unfrieden sorgte.
Abgesehen davon bin ich seit ca. 4 Jahren wegen Depressionen in Behandlung.
Als betroffner, kann ich mit einer gewissen Sicherheit sagen, dass sie auch depressiv ist.
Darauf angesprochen sagte sie: "Nein! und selbst wenn, kann ich mir wegen meiner Tochter nicht den Luxus leisten mich mit Antidepressiva zuzudröhnen, so wie du.".
Ein Streit folgte dem nächsten.
Eines Tages nach ca. 8 gemeinsamen Monaten eskalierte die Situation und sie zog mit ihrer Tochter wieder zurück in ihre alte Stadt.
Noch während des Umzugs (den wieder ich bezahlte) vertrugen wir uns wieder und blieben erst Freunde, dann kurz darauf wieder Partner.
Da sie auch dort keinen Job "fand" schickte ich ihr jeden Monat so viel Geld wie ich konnte, bis jetzt.
Ich flog also wieder so oft es ging zu ihr. Ich rufe sie jeden Tag 3-4 mal an, Sie mich nie, ausser ich rief sie zuerst an und sie ging nicht dran.
Wir schicken Whatsapp, sporadisch. Und auf Skype sehen wir uns vielleicht 1-2 mal im Monat.
Immer wenn Ihre Freunde irgendwelche Probleme haben kriege ich nichts anderes von ihr zu hören als das.
Ansonsten nur: wie gehts dir? wie ist das Wetter?
Wenn ich manchmal nachts wachlag und sie vermisste gab ich meinem Drang nach und schickte ihr eine Nachricht mit entsprechendem Inhalt. Auch tagsüber, morgens, abends.
Dann sagte Sie mir irgendwann, dass das nervt und erlegte mir "Öffnungszeiten" auf. Nicht nachts, nicht zwischen 14 und 18 Uhr. Nicht zu zeitig, nicht zu spät.
Ich sage ihr beinahe jeden Tag: "komm mal auf Skype, ich vermisse dich!".
"Das geht jetzt nicht, weil / später!" > ich mich gleich mit einer Freundin treffe, einkaufen, kochen muss, Hausaufgaben helfen, bin zu müde, etc.
Wenn ich allerdings arbeite, bei meiner Familie bin, einkaufe oder sonst was und mal keine Zeit für sie habe ist sie sofort sauer.
Ich liebe sie, Sie sagt sie liebt mich.
Wenn ich mal bei ihr bin, muss ich sie regelrecht zu Zärtlichkeiten überreden. In 5 Tagen haben wir nur 2 mal miteinander geschlafen und das auch nur unter Protest.
Auch seitdem gibt immer wieder Streit zwischen uns.
Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich anfänglich bei diesen Streits ab und zu unfair oder gemein gewesen bin.
Nicht durch Taten, nur Worte. Ich würde ihr gegenüber nie die Hand erheben, auch nicht ihrer Tochter.
Sie hielt mir vor alles für zurückgelassen zu haben. Was ich nicht nachvollziehen kann.
Sie hatte keine Arbeit, ihre Ehe lag in Trümmern und Geld hatte sie auch keins. Laut eigener Aussage waren ihre Freunde alle falsch und ihre Eltern und Geschwister gaben sich auch nicht mit ihr ab.
Die Wohnung hat sie ja behalten. Also was hat sie dann für mich zurückgelassen?
Seit die beiden weg sind hänge ich allabendlich an der Flasche und stürze mich tagsüber in meine Arbeit, die ich hasse. Wenn ich mal bei ihr bin denke ich nicht mal an Alkohol. Ich bringe der kleinen immer Geschenke mit, helfe ihr bei den Hausaufgaben, usw. Mittlerweile verstehe ich mich besser mit ihrer Tochter als mit ihr.
Ab und zu rede ich mit der kleinen und sie erzählt wie genervt sie von ihrer Mutter ist, weil sie ständig schlecht gelaunt oder traurig ist.
Ich hatte und habe die feste Absicht zu ihr zu ziehen, weil ich die Beziehung nicht aufgeben möchte.
Ich denke wenn beide in Ihrer gewohnten Umgebung sind, mit ihren Freunden läuft es besser.
Ich bin sehr anpassungsfähig und werde hier wohl nichts vermissen.
Der Haken an der Sache ist, dass ich ja längst dorthin gezogen wäre, aber keinen Job finde. Ich suche wie verrückt.
Sie hingegen hält mir vor, dass ich wegen Eltern und Schwester hierbleibe und eh nie zu ihr ziehen würde.
Sie versteht nicht, dass ich als "Familienvater" nicht so verantwortungslos sein kann, um einfach alles hinzuschmeissen und mein Glück dort zu versuchen. Abgesehen davon, kann ich sie nur finanziell unterstützen solange ich eine Arbeit habe.
So weit die Geschichte. Seit Tagen bitte ich sie mit mir zu skypen, aber sie bringt die selben Ausreden wie oben.
Am Samstag der Supergau: ich bin bei meinen Eltern, sie ruft an und will mit mir skypen. Geht aber grad nicht.
Ca. 1 Stunde später folgende Nachricht: "Nimms mir nicht übel, aber ich will heute nicht mehr mit dir skypen. DU hast immer irgendwas zu tun und ich stehe hinten an. Tut mir leid. Gute Nacht!"
Sie wirft mir vor mich immer nur an sie zu erinnern wenn ich gerade nichts besseres zu tun habe.
Ich sagte, dass sie doch diejenige sei die mir "Öffnungszeiten" verpasst hat und ich sie seit Tagen darum bitte und sie immer irgendeine andere Ausrede bringt.
Ein Wort griff das andere und daraus resultierte wieder mal ein Riesenstreit.
Also lenkte ich nach einer Weile wieder ein - wie immer - und es schien als würden wir uns wieder vertragen.
Auf mein "Ich liebe Dich", folgte nur ein: "Ja.".
Ich schickte ihr auf Facebook eine Liebeserklärung, gestand meine Fehler ein, usw.
Ich schickte ihr Gesternabend eine Nachricht. Darauf folgte: "Na schönen Dank, ich war gerade eingschlafen!"
Dann ging der Streit wieder von vorne los. Irgendwann rief sie mich an (2 Uhr nachts) und stritt weiter.
Da sie mich gar nicht zu Wort kommen liess legte ich nach 2 Minuten auf und schrieb ihr nur sie möge die Nachrichten auf Facebook ignorieren, da ich nichts davon wirklich so gemeint hätte.
Ich könnte selbst pausenlos ohrfeigen für das Auflegen und diese letzte Nachricht.
SIe blockierte mich auf Facebook, auf Whatsapp > wie sie es immer tut bei einem Streit.
Heute mittag kriege ich eine Nachricht von ihr: "Ich will nichts von dir wissen, ich will dich weder als Freund noch sonst wie in meinem Leben!"
Ich weiss weder ein noch aus. Ich bin mal wieder völlig fertig, aber habe niemanden der mir eine objektive Meinung oder Rat geben kann.
Liebt sie mich? Liebt sie mich nicht, sondern nutzt mich nur aus?
Sind ihre Depressionen der Schlüssel zu allem? Wird alles gut, wenn ich zu ihr ziehe (auch ohne Rücksicht auf Verluste)?
Eine letzte leise Hoffnung, dass wir uns wieder vertragen habe ich heute doch wieder, da sie mich nicht mehr blockiert hat. So wie es schon ein Dutzend mal passiert ist.
Allerdings möchte ich dieses mal nicht wieder einlenken und die ganze Schuld auf mich nehmen. Ich werde mich wohl nicht bei ihr melden, bis sie sich zuerst meldet.
Vielen Dank im Voraus!
lostintears13