Ich komme nicht über Trennung hinweg
Liebe Sandy,
ich kann das alles total nachvollziehen. Ich habe auch schon hier geschrieben Anfang der Woche, weil bei mir genau das gleich abgelaufen ist vor jetzt 4 Wochen. 6 Jahre zusammen, immer alles gut gewesen, keine Streitereien. Anfang des Jahres habe ich ihm gesagt, dass ich Torschlusspanik habe (bin fast 34) und alle im Bekanntenkreis schon verheiratet und Kinder haben. Er war erst ganz positiv und sagte, ich solle dann die Pille absetzen, wenn ich mir ganz sicher sei. Habe ich dann auch gemacht und ihn informiert. Danach gabs dann 3 Wochen lang kein Sex und ich wusste, er kann nicht damit umgehen. Ich bin aber davon ausgegangen, dass er einfach Zeit braucht und das wäre vollkommen ok gewesen. Ich wollte nur einfach, dass dieses Thema mal aufgerollt wird und ich hätte dann die Pille einfach wieder genommen. Doch dann - einfach so - sagt er mir, dass er damit nicht klar käme, er eine Blockade verspüre, ein Gefühl, dass er nicht interpretieren kann. Vielleicht wäre eine Trennung besser, damit ich noch die Chance habe, jemanden zu finden, der bereit sei, weil er mir nicht versprechen könne, was in 1-2 Jahren wäre. Nach dem ich dann ohne ihn in Urlaub musste eine Woche und er ja noch in der Wohnung war, haben wir dann weiterhin von Trennung gesprochen und geweint und uns umarmt und sind dann in der Kiste gelandet. Da war es auf einmal kein Problem für ihn, ungeschützen Verkehr zu haben. Dann haben wir versucht unser Problem mit Sex zu lösen (hihi), aber das geht ja natürlich nicht. Im Endeffekt hat er jetzt um eine Pause gebeten, damit er mal einen klaren Kopf bekommen kann, weil er unsere Beziehung auch nicht einfach aufgeben möchte, solange er nicht weiß, ob es nun an mir liegt oder an der allgemeinen Panik, Angst, Bindungsangst etc. Ich bin jetzt erstmal bei einer Freundin untergekommen, da ich - wenn er zu seinen Eltern gehen würde - ganz alleine in der Wohnung wäre, und tierische Angst davor habe. Die ganzen Erinnerungen.. Ich dachte, ich überbrücke die ersten schlimmen Tagen lieber nicht allein. Aber auch mit Leuten zusammen fühlt man sich furchtbar allein, da man in Gedanken immer wieder an ihn denkt und ihn vermisst und sich vorstellt: oh mein Gott, es ist vorbei. Nie wieder wirst du mit ihm zusammen sein. Ich hoffe, dass du genug Freunde hast, die dich auffangen. Ich kann nicht zu meinen Eltern, weil die nicht in Deutschland leben. Ich muss jetzt lernen auf eigenen Füßen zu stehen und lernen, mit meinen Ängsten umzugehen. Ich fühle mit dir, und bei mir sind es erst 4 Tage, die wir uns nicht gesehen haben und es ist einfach furchtbar traurig. Er hat aber am 2. Tag schon angerufen, weil er ein Lebenszeichen von sich geben wollte. Im Endeffekt glaube ich, tue ich ihm aber nur leid und er hat ein schlechtes Gewissen, dass er damit beruhigen will. Ach wer weiß das schon, wer versteht schon die Gefühlswelt der Männer. Wie kann man so radikal sein und aus heiterem Himmel so etwas tun? Mir ist der Boden unter den Füßen weggezogen worden. Aber lass den Kopf nicht hängen (das hat er auch zu mir gesagt - bäh), denn vielleicht war das nur ein Kurzschlusreaktion von ihm, und er kommt in den nächsten Tagen wieder, weil er dich so doll vermisst! Bei meinem ist es ja so, dass er die Urlaubswoche ohne mich ja schon hätte merken können, dass er nicht ohne mich will, aber danach war es ja immer noch so wie vorher, von daher, habe ich zwar Hoffnung, aber das Loslassen ist ja auch so schwierig. Ich denke, ihr werdet jetzt erstmal ganz viel reden müssen. Es hört sich so an, als hättet ihr dann gleich sofort die Pause eingelegt, ohne viel zu reden. Er braucht vielleicht diese Zeit, um seine Gedanken zu ordnen. Und man gibt eine 7jährige-Beziehung doch nicht einfach von einem Tag auf den anderen auf. Ist ja schon länger her, dass du geschrieben hast, vielleicht ist bei euch ja jetzt schon wieder alles gut...
Ich drück dir ganz doll die Daumen!