Schnitt und aus!
Der Mann liebt Dich nicht, nutzt Deine psychische Abhängigkeit aus, spielt mit Deinen Gefühlen, hat Dich zur Abtreibung genötigt.
Sieht so etwa Deine Traumvorstellung von einem MANN aus?
Das da ist kein Mann, sondern ein kleines, verzogenes Muttersöhnchen, ein großes Kind, das keine Verantwortung übernehmen will und wird: Weder für sich, noch für Dich, noch für das, was sich aus Eurer Kopulation ergeben hat.
Tu Dir einen Gefallen:
Setz Dich hin und schreib ihm einen Brief (bitte keine email, sowas ist stillos). Schreib auf, was Dich bewegt: Was für Wünsche und Vorstellungen Du mit in die Beziehung gebracht hast. Daß Du ihn geliebt hast. Aber wie enttäuscht Du bist, daß er Dich zur Abtreibung gedrängt hat, den für ihn bequemsten (und billigsten!) Weg gegangen ist. Daß Du ihm kein Vertrauen mehr schenken kannst, weil er Dich hängenließ, als Du ihn am nötigsten gebraucht hättest. Daß Du aber jetzt zu Dir zurückgefunden hast, weil Du täglich aufs neue erkennst, daß Du es auch allein schaffst, Dich und Deine beiden Kinder durchzubringen (offensichtlich, denn Ihr lebt ja noch, obwohl er längst weg ist). Daß Du diesen Weg weitergehen willst, daß aber nur kannst, wenn es Dir gelingt, Dich aus seinem Schatten endgültig zu lösen. Daß Du Euer Verhältnis als Lebensphase betrachtest, die zwar erfahrungs- und somit auch lehrreich war, mitunter auch schön - aber die jetzt abgeschlossen ist. Daß du jetzt mit dieser Phase abschließt (schreibt nicht, daß Du es "willst" bzw. "vorhast", sondern daß Du es "tust" bzw. "getan hast"... der Ton darf hier ruhig dominant sein, denn das macht viel Musik!), und daß Du daher den Kontakt zu ihm ab sofort einstellst. Und ihn höflich bittest, das zu akzeptieren und Dir also hinfort auch keine emails, SMS oder Briefe mehr zukommen zu lassen, Dich nicht mehr anzurufen, oder sonst Kontakt mit Dir aufzunehmen. Sag ihm, wenn er noch einen Rest von Anstand und Respekt in sich trägt, müsse er Deine Entscheidung eigentlich sehr gut nachvollziehen und verstehen können. Und sag ihm auch, daß Du ihm nicht böse bist, ihm für die Zukunft alles Gute wünschst, und daß Du ihm sogar gönnst, eines Tages eine Frau zu finden, die es ihm wert ist, Mutter seiner Kinder zu werden, statt diese in der Klinik zerfetzen und absaugen zu lassen, weil ihm der Unterhalt zu teuer, Verantwortung und Zeitaufwand zu groß und seine Liebe zur Partnerin so klein und mickrig ist, daß er sich zwar nicht die Mühe macht ein Kondom zu nehmen, sehr wohl aber einen klinischen Eingriff an Deinem Körper in Kauf nimmt.
Sag ihm auch noch, daß Du ihm dankbar bist, Dir einen kleinen Einblick gegeben zu haben, auf welch tiefes Niveau eine Frau sich runterziehen lassen kann, wenn sie den Fehler macht, sich mit jemand einzulassen, dessen Wertesystem völlig unter Stand ist. Und daß Dir das dank dieser Erfahrung garantiert nicht nochmal passieren wird, sondern daß Du ab sofort nur noch auf Taten statt auf leere Worte schauen wirst.
Sag ihm, daß Du Dich auf Dein neues Leben freust, das jetzt offen und greifbar vor Dir liegt. Ein Leben in Freiheit, Selbständigkeit und vor allem in der Gewißheit, richtig geliebt zu werden - und sei es vorerst nur von Dir selbst. Ein Leben mit Dir als Hauptdarstellerin darin... nicht so eine miese kleine Nebenrolle, wie die, die er Dir zugesteht.
Und dann verabschiedest Du Dich mit einem kräftigen "Leb wohl" und...
... na ja, ob Du das Ganze absendest, sei Dir belassen.
In jedem Fall wird es Dir helfen, ein wenig Abstand zu gewinnen, auch wenn Du erst mal eine Nacht drüber schläfst und den Brief dann nochmal in Ruhe durchliest.
Werner